Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Turu 80 startet in die Rückrunde
Der Fußball-Landesligist bestreitet am Sonntag das erste Pflichtspiel des Jahres.
Die ersten Pflichtspiele zu Beginn einer Saisonhälfte haben immer ihre Tücken. Die Eindrücke aus Trainingseinheiten und Testspielen – egal ob während der Sommeroder Wintervorbereitung – können noch so vielversprechend gewesen sein. Wenn der Ernstfall dann eintritt, schwingt bei der Frage, wie der Leistungsstand der eigenen Mannschaft einzuordnen ist, immer ein bisschen Unsicherheit mit. So geht es auch Francisco Carrasco, dem Trainer des Fußball-Landesligisten Turu 80, vor dem Nachholspiel beim SV Wermelskirchen am Sonntag. „Die Vorbereitung war kurz und knackig. Wir haben versucht, alles, was nötig ist, rein zu packen“, sagt der Spanier. Ob das ausreicht, um die vermeintliche Pflichtaufgabe beim Abstiegskandidaten zu lösen, wird sich zeigen.
Sollte seine Elf ähnlich stabil auftreten wie zuletzt bei der mit 3:2 gewonnen Generalprobe gegen den SV Budberg, dürften drei Punkte beim Tabellen-17. im Bereich des Möglichen liegen. Wobei der Konjunktiv tatsächlich Trumpf ist. Denn auch der Gegner ist eine große Unbekannte in dieser Rechnung. Was der SVW im ersten Ligaspiel des neuen Jahres zu leisten imstande sein wird, kann angesichts der jüngsten Ereignisse bei den Oberbergischen nur gemutmaßt werden. Erst am Dienstag traten Trainer Wolfgang Mertens und sein „Co“René van Lenten von ihren Ämtern zurück. Das Tischtuch zwischen Trainerteam und Spielern war damit endgültig zerschnitten. Mertens und van Lenten hatten die Aufgabe in Wermelskirchen erst im September letzten Jahres vom ehemaligen Fortunen Sebastian Pichura
übernommen, der die Brocken schon nach dem dritten Spieltag hingeschmissen hatte. Wie groß der Scherbenhaufen beim Abstiegskandidaten ist, belegt auch die Zahl der Spielerabgänge. Es sind dem vernehmen nach ein Dutzend Kicker, die dem SVW im Winter den Rücken gekehrt haben.
Im Vergleich dazu sind die Sorgen von Francisco Carrasco marginal. Zwar hielt Turus Trainer und sportlicher Leiter in der Winterpause vergeblich Ausschau nach Verstärkungen. Doch gibt der Kader auch so genug Alternativen her, um die Saison gut zu Ende zu spielen. Somit sollte auch der Ausfall des gesperrten Abwehrchefs Lukas Reitz zum Jahresauftakt verkraftbar sein.
„Wir haben zuletzt im Training ein paar Sachen ausprobiert, wie wir Lukas ersetzen können“, verrät Carrasco. Ganz geheuer ist ist dem 49-Jährigen mit Blick auf Sonntag aber dennoch nicht. „Der Gegner scheint angeschlagen zu sein. Aber das ist nie ein gutes Zeichen. Das macht Wermelskirchen total unberechenbar. Wir wissen überhaupt nicht, was uns erwartet“, sagt Carrasco.