Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Das Engagement ist hilfreich und notwendig“
Seit sieben Monaten arbeitet Dana Glöß jetzt bei der Caritas in Krefeld und Meerbusch und ist zudem Geschäftsführerin der Caritasheime.
Wer Dana Glöß auf Instagram folgt, der konnte in den vergangenen Monaten erleben, wie vielfältig das Angebot des Caritasverbandes für die Krefeld und Meerbusch ist. Denn die neue Vorständin war seit ihrem Arbeitsbeginn im Juli 2023 im gesamten Einzugsgebiet unterwegs, um bei über 30 Hospitationen das Spektrum kennenzulernen.
Ihre Schilderungen sind auch für Delk Bagusat interessant, der seit 2018 im Vorstand der Caritas sitzt. „Der Blickwinkel von jemandem, der von außen dazu kommt, war für mich sehr spannend und informativ“, sagt er rückblickend. Dana Glöß beschreibt ihre Hospitationen als „sehr, sehr wertvolle und intensive Zeit“.
Die ehemalige Spitzensportlerin, die als Bahnradsportlerin international erfolgreich war, sagt: „Mir war gar nicht bewusst, wie hilfreich und notwendig das Engagement der Caritas in vielen Bereichen ist.“Als Beispiel nennt sie das Medi-Mobil, mit dem Ärzte zu Obdach- und Wohnungslosen fahren, um sie kostenlos zu behandeln – ehrenamtlich und außerhalb ihrer Arbeitszeiten. „Es ist unfassbar, wie gut diese Art der Hilfe den Menschen tut“, stellt die 41-Jährige fest.
Die Erfahrungen im Früh- oder Spätdienst, bei der Arbeit mit Demenzkranken, mit bedürftigen Eltern in der Kita und in Notschlafstellen will Dana Glöß bei den anstehenden Planungen zur Grundlage nehmen, Ideen zu entwickeln, wie der Wohlfahrtsverband modern und zukunftsorientiert aufgestellt werden kann. Die Herausforderungen sind groß. So ist absehbar, dass die Zuwendung aus der Kirchensteuer von einer Millionen Euro pro Jahr nicht dauerhaft in dieser Höhe aufs Caritas-Konto eingehen wird. Neue Finanzquellen müssen gesucht werden, um die dringend benötigten Hilfsangebote anbieten zu können.
Dabei wird auch geschaut, welche Hilfe wo am nötigsten ist und was an neuen Angeboten hinzukommen sollte. Ein wichtiger Punkt für den Vorstand: Die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen – und es sollen noch weitere hinzukommen. „Arbeite doch, wie du willst“, lautet deshalb das Motto, mit dem die Caritas ihre Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen deutlich machen will. Über einen eigenen Springer-Pool, bei dem die Helfer nicht angestellt sind, sondern auf einer Art Honorarbasis arbeiten, werden Menschen an den Verband herangeführt, die in manchen Fällen
als Angestellte übernommen werden können. Von 65 Springern gelang das bisher über zehn Personen.
Als ehemalige Leistungssportlerin weiß Dana Glöß, wie anstrengend das Streben nach guten Leistungen sein kann. Und das es dabei auch auf die richtige
Haltung ankommt. „Sich gerade machen, ist nicht nur beim Sitzen wichtig, sondern auch im gesellschaftspolitischen Sinne. Deswegen werden wir von der Caritas auch bei der Demonstration am Samstag dabei sein und klar Stellung beziehen. Unser Verband ist vielfältig und international. Da ist kein Platz für Ausgrenzung“, betont die 41-Jährige. Und Vorstandskollega Bagusat ergänzt: „Unser Kreuz hat keinen Haken.“