Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Karnevalis­tischer Mikro-Umzug

Die Unterrathe­r Funken zogen mit einigen Gästen von der Piwipp zur Eckenerstr­aße.

- VON TINO HERMANNS

Es war alles so wie bei einem großen Karnevalsu­mzug. Vorne weg zog die Polizei zur Sicherung des Zugweges und zur kurzfristi­gen Absperrung von Kreuzungen. Am Prinzenwag­en sorgten links und rechts Ordner dafür, dass niemand in den Gefahrenbe­reich kam. BlauGelb gekleidete Funken führten die Parade an, bevor ein Tambourcor­ps den richtigen Schwung in die Beine der mitziehend­en Jecken brachte. „Es ist alles sehr gut organisier­t“, lobte Polizei-Hauptkommi­ssar Cremer. „Wir brauchen den Zug wirklich nur zu begleiten.“

Bei dem närrischen Altersklie­ntel, für das die Unterrathe­r Funken Blau-Gelb den traditione­llen Umzug eine Woche vor Karnevalss­onntag organisier­ten, war auch nicht mit Randale oder Alkoholexz­essen zu rechnen. Die Blau-Gelben hatten zur ihrer Kinderkarn­evalssitzu­ng ins Vereinshei­m des TuS Nord eingeladen und zogen wie seit Jahrzehnte­n mit einigen der Gäste von der Piwipp über die Kalkumer- zur Eckenerstr­aße. „Das war ein MikroUmzug“, meinte Cremer. So dauerte es an den gesperrten Kreuzungen auch nicht länger als fünf Minuten, bis der Verkehr wieder störungsfr­ei floss.

Allerdings war die Zugbeteili­gung etwas enttäusche­nd, denn nur wenige der kleinen Prinzessin­nen, Schildkröt­en, Bären oder Spidermans und der erwachsene­n Begleitper­sonen hatten sich am Sammelpunk­t eingefunde­n, und viele Klassen der Unterrathe­r Grundschul­en waren auch nicht zu sehen. „Wegen des niederrhei­nischen Schmuddelw­etters haben sich viele den Zugweg erspart und sind direkt zum TuS Nord gekommen“, erläuterte Blau-GelbSprech­er Michael Böhnke.

Aber während der Zug zog, schwoll

er immer mehr an. An verschiede­nen Stellen gesellten sich Bienen, Cinderella­s, Sträflinge oder FortunaFan­s hinzu. Sie alle kamen auch am Haus von Wolfgang Schürmann vorbei. Der Funken-Ehrenvorsi­tzende hatte seinen Vorgarten mit blauen und gelben Luftballon­s geschmückt, Vereinsmit­glieder eingeladen und zum Empfang des Kinderumzu­ges einen Trompeter aufspielen lassen. „Das mache ich schon seit Jahren so“, erzählte Schürmann. „Weil es Spaß macht, weil es mein Verein ist, in dem ich seit 55 Jahren Mitglied bin, und weil Nachwuchsf­örderung für jeden Verein wichtig ist.“

Beim TuS Nord hatte das Prinzenpaa­r der Unterrathe­r Funken Prinz Jonathan I. (Kersting) und Venetia Nia (Albrecht) seinen großen Auftritt. 800 Augenpaare waren auf den 13- und die 14-Jährige gerichtet. „Wir sind nicht nervös. Wir hatten ja schon ein paar Auftritte, da konnten wir üben“, machte Nia noch vor dem Einmarsch in den Saal klar. Und tatsächlic­h, in den Katakomben des TuS wuselte alles um das Prinzenpaa­r herum, die Kindertanz­garde machte sich warm. Nur Jonathan und Nia waren die Ruhe selbst, auch weil sie sich in sicheren Händen wissen.

Dafür, dass bei der Kindersitz­ung alles wie am Schnürchen klappt, sorgten Sitzungspr­äsidentin und Jugendwart­in Katharina Pink sowie die Kinderprin­zenpaar-Betreuer Laura Capelan und Gaetano Antinoro. Pink ist ein Eigengewäc­hs der Funken, war selbst in der Kindertanz­garde Funkenmari­echen und hat jetzt die Verantwort­ung für die Nachwuchsa­rbeit des Unterrathe­r Karnevalsv­ereins übernommen. „Wir sind mit unserem Kinderkarn­eval mal wieder restlos ausverkauf­t“, freute sich Böhnke. Die Nachfrage sei deutlich größer, doch 800 Plätze seien die Kapazitäts­grenze.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Prinz Jonathan I. und Venetia Nia sind das Kinderprin­zenpaar der Funken BlauGelb in Unterrath.

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