Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Alonso rettet Turu 80 ein Unentschieden in Wermelskirchen
Auch angeschlagene Boxer können weh tun. Das bekam Turu 80 am Sonntagnachmittag am eigenen Leib zu spüren. Im Nachholspiel der Fußball-Landesliga erkämpften sich die Oberbilker beim SV Wermelskirchen in letzter Minute noch einen Punkt. Das 3:3 war gemessen am Spielverlauf noch ein Ergebnis, mit dem die Mannschaft von Francisco Carrasco gut leben konnte. Die Erwartungen, mit denen die Turu die lange Fahrt nach Wermelskirchen antrat, erfüllten sich damit aber nicht.
„Es war ein unangenehmes Spiel gegen einen Gegner, der sich als verschworene Einheit präsentiert hat“, sagte Francisco Carrasco nach der Partie. Damit war vor Anpfiff nicht unbedingt zu rechnen, hatten sich auf Wermelskirchener Seite in der Winterpause nicht nur ein Dutzend Spieler sondern wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel im neuen Jahr auch das Trainerteam verabschiedet. Doch die Gastgeber machten das Beste aus der misslichen Situation, wobei Johannes Kultscher auch etwas moralische Aufbauarbeit leistete. Mit seinem unglücklichen Ballverlust servierte Turus Torhüter den Hausherren das 1:0 auf dem Silbertablett (13.). „Das war natürlich ein Schock, weil wir zu diesem Zeitpunkt gut im Spiel waren. Aber die Jungs sind zum Glück sofort zurückgekommen“, konstatierte Carrasco.
Nur fünf Minuten später veredelte Sevastian Molla einen sehenswerten Angriff über Sahin Ayas und Mohamed Darwish zum 1:1 (18.). Und als Daniel Rey Alonso fast mit dem Pausenpfiff nach einer Ecke per Kopf zum 2:1 zur Stelle war (44.), schien die blau-weiße Fußballwelt endgültig wieder im Gleichgewicht zu sein. Wenn nicht der SV Wermelskirchen die verbliebenen Sekunden genutzt hätte, um noch vor dem Halbzeitpfiff auf 2:2 zu stellen.
Damit war klar, dass dieser Nachmittag noch die eine oder andere Klippe für die Turu mit sich bringen sollte. Und tatsächlich waren die Hausherren in der Schlussphase drauf und dran, sich für ihren unermüdlichen Einsatz zu belohnen. Der Treffer zum 2:3 brachte die Turu erneut an den Rand einer Niederlage. Dass es letztlich nicht so weit kam, hatte die Carrasco-Elf in erster Linie Daniel Rey Alonso zu verdanken. „Er hat heute eines seiner besten Spiele in letzter Zeit gemacht“, adelte Carassco seinen 36-Jährigen Abwehrspieler, der mit seinem zweiten Kopfballtreffer an diesem Tag dafür sorgte, dass die Turu gegen einen angeschlagenen Boxer mit einem blauen Auge davon kam.
Turu: Kultscher - Taguchi, Rey Alonso, Lawson, Nishino, Liampos, Szewczyk, Molla, Darwish, Ayas, Hoppe (74. Papadopoulos). Tore: 1:0 (13.) Yigiter, 1:1 (18.) Molla, 1:2 (44.) Rey Alonso, 2:2 (45.) Bouzraa, 3:2 (89.) Fronia, 3:3 (90.) Rey Alonso.