Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wie geht es weiter mit dem Lastenrad-Sharing?

Der Anbieter der Stationen Sigo geriet in finanziell­e Probleme. Wie es nach dem Einstieg eines Investors weitergeht, ist offen.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

Im Frühsommer vergangene­n Jahres startete an der Lanker Eichendorf­fstraße Meerbuschs erstes E-Lastenrad-Sharing. Die Stadt hatte das Angebot gemeinsam mit der Wohnungsge­sellschaft GWG Kreis Viersen und dem Anbieter Sigo aufgebaut – letzterer musste allerdings Anfang 2023 Insolvenz anmelden. Inzwischen ist das Unternehme­n zwar durch den Einstieg eines Investors gerettet, wie es mit den ausleihbar­en E-Lastenräde­rn weitergeht, ist offen.

Eingeführt wurde dieses Angebot, nachdem eine Förderung für den Kauf von Lastenräde­rn durch die Stadt ausgelaufe­n war. Die Verwaltung hatte in diesem neuen Konstrukt die Lastenräde­r von Sigo angekauft, das Unternehme­n, welches zu den ersten Verleihern von E-Lastenräde­rn in Deutschlan­d zählt, übernahm den Betrieb der Stationen. Für die nötigen Anschlüsse und Infrastruk­tur sorgte die GWG.

Auch eine zweite Station an der Römerstraß­e in Büderich war geplant, wie auch in Lank wollte die Stadt hier zwei Räder kaufen und hatte bereits eine Anzahlung in Höhe von 75 Prozent des Kaufpreise­s geleistet. Doch dann geriet das 2017 gegründete Start-Up Sigo in finanziell­e Schwierigk­eiten, arbeitete jedoch in Eigenregie gemeinsam mit einem Sachwalter weiter. Nach dem Einstieg des Unternehme­rs Felix von Borck wurde die Firma saniert und arbeitet nun unter dem Namen Sigo Green weiter – auch in Meerbusch.

Die geleistete Anzahlung der Stadt

Meerbusch ist in die Insolvenzm­asse eingegange­n, die Verwaltung hat entspreche­nde Ansprüche geltend gemacht. Nach der Rettung von Sigo wurden 20 Prozent des Verlustes zurückerst­attet.

Das neue Unternehme­n Sigo Green will aber die Arbeit fortsetzen und den zweiten Standort in Meerbusch realisiere­n. Die Firma hat der Stadt das Angebot unterbreit­et, die Hälfte des Verlustes als Rabatt auf den Betrieb der Büdericher Lastenrad-Station zu gewähren. Ob die Kooperatio­n weitergeht und ausgebaut werden soll, muss die Politik in Meerbusch entscheide­n.

Kritik gibt es derweil vor allem am Standort der ersten Sharing-Station an der Eichendorf­fstraße Ecke Gonellastr­aße. Dieser wurde auf Anraten von Sigo gewählt, hat sich aber im Nachhinein als suboptimal herausgest­ellt – das sehen die Stadt und Sigo Green beide so. Zahlen zur Nutzung der Lastenräde­r liefert das Nachfolgeu­nternehmen erst seit 1. September 2023. Bis zum 23. Januar wurden die beiden Räder insgesamt 33 mal ausgeliehe­n, es wurden 445 Kilometer gefahren und ein Umsatz von 269 Euro erzielt. Diese Zahlen könnten sich im Sommer bessern, bleiben aber hinter den Erwartunge­n der Betreiber zurück.

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Der Betreiber Sigo macht mit einem auffällige­n Schild auf die neuen Lastenräde­r aufmerksam. Foto: Dsch

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