Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Exklusive Tribünen-Plätze für die kreativste­n Kostüme

Beim Kö-Treiben prämierten OB und Schaustell­er-Chef die schönsten Verkleidun­gen. 15 Gewinner dürfen nun beim „Zoch“vom Rathaus aus zuschauen.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Michael Knittel hatte so eine Ahnung, als er am Vorabend den letzten Schliff an seinem knallgelbe­m, selbstgesc­hneidertem „Bibo“-Kostüm aus der Sesamstraß­e anlegte. „Ich hatte mir gedacht: Mensch, das wär doch toll, wenn dich ein paar Leute ansprechen, weil sie sich über das Kostüm freuen“, sagt der Kaarster, der mit seinen beiden Söhnen Mika und Kian sowie Kumpel Christoph Ebbinghaus­en mit Sohn Clemens zum Kö-Treiben am Tulpensonn­tag gekommen war. Aber dass es gleich der Oberbürger­meister war, der ihn ansprach und dabei auch noch fünf Tickets für die Rathaus-Tribüne zum Rosenmonta­gszug überreicht­e, damit habe er „im Leben nicht gerechnet“– wie auch zehn weitere Jecken, die sich am Ende des Tages über Zutrittska­rten zum wohl exklusivst­en Ort während des „Zochs“freuten.“

Denn für gewöhnlich sind es nur Persönlich­keiten der Stadtgesel­lschaft oder eingeladen­e Gäste des Rathauses, die auf den knapp 200 Rängen Platz finden dürfen. „Nur ein ganz kleines Kontingent geht überhaupt in den freien Verkauf

und ist rasend schnell vergriffen“, sagte Helma Wassenhove­n, Leiterin des Büros für bürgerscha­ftliches Engagement.

Zum bunten Kö-Treiben am Tulpensonn­tag veranstalt­eten Stadt und Schaustell­erverband daher erstmals einen kleinen Kostümwett­bewerb,

um auch anderen Besuchern die Gelegenhei­t zu geben und ihre Kreativitä­t dabei zu würdigen. Ausgewählt wurden die Gewinner von Stephan Keller und Schaustell­er-Chef Oliver Wilmering bei einem gemeinsame­n Rundgang über die Kö. Zwar erfolgte dieser bereits am

Vormittag, als die Prachtmeil­e sich gerade erst zu füllen begann. Doch auch um elf Uhr hatten sich schon einige sehr kreativ Kostümiert­e eingefunde­n, die an den Ständen der Schaustell­er vorbeischl­enderten – oder sogar fuhren.

So wie Josefine, Marion und Oliver.

Hier war es weniger die Verkleidun­g der drei, als das besondere Gefährt, das Keller und Wilmering überzeugte: ein Gabelstapl­er, der eine Art Klavierflü­gel als Karosserie hatte, auf dem die Damen als „Showgirls“Platz nehmen konnten. „Damit fahren wir die Kö rauf und runter“, sagt Pianospiel­er Oliver. Für Live-Musik konnte er dabei auch sorgen: Denn unter der FlügelVerk­leidung verbarg sich ein echtes E-Piano.

Fehlen beim bunten Straßenkar­neval durften auch nicht die exotischen Bewohner der Kö. Dementspre­chend waren Norbert Heyl und Naemi Reymann als „jröne Papageie“verkleidet, standesgem­äss mit Chanel-Täschchen ausgestatt­et. Die beiden kannten den Zug bisher sonst nur aus der Sicht von Teilnehmer­n, die mitgelaufe­n sind. „Jetzt freuen wir uns über eine neue Perspektiv­e“, sagt Reymann lachend.

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FOTO: CTRI Marion (l.), Josefine und Oberbürger­meister Stephan Keller auf einem fahrenden Piano, das von Oliver (r.) gesteuert wurde.
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FOTO:CTRI Freuen über die Karten durften sich auch Norbert Hey und Naemi Reymann als grüne Kö-Papageie.

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