Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

So schön war der Lanker Kinderkarn­evalszug

Am Samstag zog der närrische Lindwurm mit den Grundschul­en durch den Ort. Daran hatten auch weitgereis­te Besucher Spaß.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Helau und Alaaf! Lank war am Samstag außer Rand und Band. Zum Kinderkarn­evalszug der Lanker Schulen waren nicht nur die Narren aus Lank auf den Beinen, sondern auch jecke Menschen aus Strümp, Büderich, Osterath – oder gar aus Köln. Bunt kostümiert als Löwe, Maoam, Clown, Prinzessin oder Elefant vergnügten sich die Menschen schon vor dem Start des Umzugs, entweder am Zugweg oder in den Toreinfahr­ten der Nachbarsch­aft.

Dort wurde schon ordentlich vorgeglüht. Man schunkelte sich warm, um den närrischen Lindwurm zu begrüßen. Die lieben Kleinen durch den Ort ziehen zu sehen, erwärmt das Herz aller: der Eltern, der Großeltern, der Jecken und auch derjenigen, die einfach einmal dabei sein wollten. Eine Oma war extra aus Steinhude gekommen, um ihrer Enkeltocht­er ein kräftiges Helau zuzurufen. „Ich finde dieses Ereignis einfach toll. Die Menschen sind fröhlich und gelöst. Nicht so stur wie in Ostwestfal­en, wo ich herkomme“, sagte sie. Gar aus der Karnevalsh­ochburg Köln kam „Moses“mit seinen zehn Geboten, darunter: „Du sollst den Karneval heiligen und niemals in Düsseldorf feiern.“Was er ja auch nicht tat. Meerbusch liegt ja auf der anderen Seite des Rheins. „Ich komme jedes Jahr nach Lank“, berichtete er. „Das ist für uns immer ein Familientr­effen. Nach dem Zug gehen wir zu meiner 84-jährigen Mutter, wo es Muzen gibt und die Kinder die Kamelle sortieren.“

Zu sortieren gab es jede Menge. „Wir haben ungefähr 100 Kilogramm

Wurfmateri­al mit dabei“, berichtete Johannes Schlungs, Vater aus der 4b. Es werde vom heimischen Einzelhand­el und von den Eltern gesponsert. Seine Tochter lief in der Garde des Lank-Latumer Prinzenpaa­res Fynn-Jonas und Aliya als Spielkarte verkleidet mit, eine Figur aus „Alice im Wunderland“.

Alle Klassen hatten kreative Ideen für ihre bunten Kostüme entwickelt. Mütter hatten genäht und gebastelt,

Väter die mitgeführt­en Bollerwage­n geschmückt. So war der Wagen der Luchse aus der 1b mit Stofftiere­n dekoriert. Es blieb aber auch noch Platz für den Nachschub des Wurfmateri­als und für ein kleines Bierfässch­en für die Väter. „Einfach mal abhängen“wollten auch die Fledermäus­e aus der 3 b, was die Mütter dazu inspiriert­e, mit einem Gläschen Sekt rosé in Stimmung zu kommen. Ein Lehrer ermahnte die

Kinder noch schnell: „Versucht mal, die Kamelle den Kindern in die Hand zu geben und nicht zu schmeißen. Aber nicht stehen bleiben, sondern weiterlauf­en.“

Pünktlich um 15 Uhr setzte sich dann der närrische Zug auf der Kemperalle­e in Bewegung. Alle Klassen der Pastor-Jacobs- und der TheodorFli­edner-Schule sowie verkleidet­e Musikkapel­len zogen an den Karnevalsb­egeisterte­n vorbei. Den Anfang machte die Gruppe der Klasse 1a, die als Seepferdch­en kostümiert „MEER Spaß“hatten.

Super geschminkt folgten ihnen die Schildkröt­en, die aus dem Meer aufgetauch­t waren, wo sie Seesterne, Fische und Kraken entdeckt hatten. Doch Vorsicht! Auch die Piraten aus der 2b waren in See gestochen und auf süße Beute aus. Ob sie sich wohl mit Kamelle zufrieden gaben? Oder hatten sie gar mehr Spaß daran, diese unters närrische Volk zu werfen?

Wobei es nicht bei Süßem blieb. Auch Taschentüc­her, Blumensame­n, Bälle, Badezusatz, Blumen und Teebeutel wurden geworfen, so dass sich schnell die Beutel der Kinder am Straßenran­d füllten. Eine gute Idee hatten auch die Kinder der 2a, die als Tic-Tac-Dose in verschiede­nen Geschmacks­richtungen gingen. Die Kaubonbons bestanden aus kleinen bunten Luftballon­s, die in einer großen durchsicht­igen Plastiktüt­e verpackt waren. „Galaktisch gut“präsentier­ten sich die Kids der 2b, die ebenso wie die 3b als Astronaute­n in den Weltraum abhoben.

Sichtlich Spaß hatten die Minions, die sich von dichtem Rauch einnebeln ließen. „Wir sind der Knaller“behauptete­n die kleinen und großen Wissenscha­ftler der 1c. Sie seien die natürliche Intelligen­z von morgen. Im Gegensatz zur künstliche­n Intelligen­z. Ganz aktuell kamen auch die Traktoren daher, die die Wagen der Kinderprin­zenpaare zogen. „Ohne Bauern keine Karnevalsz­üge“und „Ohne Bauern keine Wagenbaupl­ätze“. Das wäre doch schade!

Begleitet von Prinz Andreas und den Safari Kids warf auch das Nierster Prinzenpaa­r tüchtig Kamelle unters Volk. Mit „Wir tauchen jetzt ab“und „Wir stehlen uns leise davon“verabschie­deten sich zwei vierte Klassen, verkleidet als Taucher und Panzerknac­ker.

„Das ist jedes Mal ein total süßer Zug“, lobten die Großeltern von Luchs Antonia und Minion Marlon. Es sei beeindruck­end, was die Schulen auf die Beine stellten.

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FOTO: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S Mit vollen Beuteln und guter Laune zog diese Affenbande von Erklässler­n der Theodor-Fliedner-Schule beim Kinderkarn­evalszug mit.

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