Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
So schön war der Lanker Kinderkarnevalszug
Am Samstag zog der närrische Lindwurm mit den Grundschulen durch den Ort. Daran hatten auch weitgereiste Besucher Spaß.
Helau und Alaaf! Lank war am Samstag außer Rand und Band. Zum Kinderkarnevalszug der Lanker Schulen waren nicht nur die Narren aus Lank auf den Beinen, sondern auch jecke Menschen aus Strümp, Büderich, Osterath – oder gar aus Köln. Bunt kostümiert als Löwe, Maoam, Clown, Prinzessin oder Elefant vergnügten sich die Menschen schon vor dem Start des Umzugs, entweder am Zugweg oder in den Toreinfahrten der Nachbarschaft.
Dort wurde schon ordentlich vorgeglüht. Man schunkelte sich warm, um den närrischen Lindwurm zu begrüßen. Die lieben Kleinen durch den Ort ziehen zu sehen, erwärmt das Herz aller: der Eltern, der Großeltern, der Jecken und auch derjenigen, die einfach einmal dabei sein wollten. Eine Oma war extra aus Steinhude gekommen, um ihrer Enkeltochter ein kräftiges Helau zuzurufen. „Ich finde dieses Ereignis einfach toll. Die Menschen sind fröhlich und gelöst. Nicht so stur wie in Ostwestfalen, wo ich herkomme“, sagte sie. Gar aus der Karnevalshochburg Köln kam „Moses“mit seinen zehn Geboten, darunter: „Du sollst den Karneval heiligen und niemals in Düsseldorf feiern.“Was er ja auch nicht tat. Meerbusch liegt ja auf der anderen Seite des Rheins. „Ich komme jedes Jahr nach Lank“, berichtete er. „Das ist für uns immer ein Familientreffen. Nach dem Zug gehen wir zu meiner 84-jährigen Mutter, wo es Muzen gibt und die Kinder die Kamelle sortieren.“
Zu sortieren gab es jede Menge. „Wir haben ungefähr 100 Kilogramm
Wurfmaterial mit dabei“, berichtete Johannes Schlungs, Vater aus der 4b. Es werde vom heimischen Einzelhandel und von den Eltern gesponsert. Seine Tochter lief in der Garde des Lank-Latumer Prinzenpaares Fynn-Jonas und Aliya als Spielkarte verkleidet mit, eine Figur aus „Alice im Wunderland“.
Alle Klassen hatten kreative Ideen für ihre bunten Kostüme entwickelt. Mütter hatten genäht und gebastelt,
Väter die mitgeführten Bollerwagen geschmückt. So war der Wagen der Luchse aus der 1b mit Stofftieren dekoriert. Es blieb aber auch noch Platz für den Nachschub des Wurfmaterials und für ein kleines Bierfässchen für die Väter. „Einfach mal abhängen“wollten auch die Fledermäuse aus der 3 b, was die Mütter dazu inspirierte, mit einem Gläschen Sekt rosé in Stimmung zu kommen. Ein Lehrer ermahnte die
Kinder noch schnell: „Versucht mal, die Kamelle den Kindern in die Hand zu geben und nicht zu schmeißen. Aber nicht stehen bleiben, sondern weiterlaufen.“
Pünktlich um 15 Uhr setzte sich dann der närrische Zug auf der Kemperallee in Bewegung. Alle Klassen der Pastor-Jacobs- und der TheodorFliedner-Schule sowie verkleidete Musikkapellen zogen an den Karnevalsbegeisterten vorbei. Den Anfang machte die Gruppe der Klasse 1a, die als Seepferdchen kostümiert „MEER Spaß“hatten.
Super geschminkt folgten ihnen die Schildkröten, die aus dem Meer aufgetaucht waren, wo sie Seesterne, Fische und Kraken entdeckt hatten. Doch Vorsicht! Auch die Piraten aus der 2b waren in See gestochen und auf süße Beute aus. Ob sie sich wohl mit Kamelle zufrieden gaben? Oder hatten sie gar mehr Spaß daran, diese unters närrische Volk zu werfen?
Wobei es nicht bei Süßem blieb. Auch Taschentücher, Blumensamen, Bälle, Badezusatz, Blumen und Teebeutel wurden geworfen, so dass sich schnell die Beutel der Kinder am Straßenrand füllten. Eine gute Idee hatten auch die Kinder der 2a, die als Tic-Tac-Dose in verschiedenen Geschmacksrichtungen gingen. Die Kaubonbons bestanden aus kleinen bunten Luftballons, die in einer großen durchsichtigen Plastiktüte verpackt waren. „Galaktisch gut“präsentierten sich die Kids der 2b, die ebenso wie die 3b als Astronauten in den Weltraum abhoben.
Sichtlich Spaß hatten die Minions, die sich von dichtem Rauch einnebeln ließen. „Wir sind der Knaller“behaupteten die kleinen und großen Wissenschaftler der 1c. Sie seien die natürliche Intelligenz von morgen. Im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz. Ganz aktuell kamen auch die Traktoren daher, die die Wagen der Kinderprinzenpaare zogen. „Ohne Bauern keine Karnevalszüge“und „Ohne Bauern keine Wagenbauplätze“. Das wäre doch schade!
Begleitet von Prinz Andreas und den Safari Kids warf auch das Nierster Prinzenpaar tüchtig Kamelle unters Volk. Mit „Wir tauchen jetzt ab“und „Wir stehlen uns leise davon“verabschiedeten sich zwei vierte Klassen, verkleidet als Taucher und Panzerknacker.
„Das ist jedes Mal ein total süßer Zug“, lobten die Großeltern von Luchs Antonia und Minion Marlon. Es sei beeindruckend, was die Schulen auf die Beine stellten.