Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
OTV-Damen stürmen der Oberliga entgegen
Die Mannschaft führt die Tabelle souverän an.
(cba) Obwohl das Durchschnittsalter deutlich unter 18 Jahren liegt, ist der Damen-Basketball-Mannschaft des Osterather TV der Aufstieg in die Oberliga kaum noch zu nehmen. Mit 13 Siegen aus 13 Spielen führen die Osteratherinnen die Landesliga-Tabelle mit acht Punkten Vorsprung vor dem zweitplatzierten Team souverän an. „Wenn wir verletzungsfrei bleiben, werden wir nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen sein“, ist OTVAbteilungsleiter und Trainer Christoph Grathes überzeugt.
In der vergangenen Saison hatte Osteraths Damen-Team lange zittern müssen und erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht. Trainerin Juliette Dietz verließ im Anschluss ebenso wie zahlreiche Spielerinnen das Team. „Wir standen vor der Situation, dass wir nicht mehr genügend Mädchen hatten, um eine Mannschaft zu melden“, sagt Grathes.
Der Verein machte aus der Not eine Tugend und setzte in der folgenden Spielzeit voll auf die Jugend. So baute er alle Nachwuchsspielerinnen, die derzeit in der U18-Bundesliga für das gemeinsame Kooperationsteam mit den Rhein Bascats Düsseldorf auflaufen, in das Team ein. „Wir wollten den Mädchen ohnehin eine Plattform bieten, auf der sie auf gutem Niveau weitere Spielpraxis sammeln können. Daher hat sich dieses System angeboten“, berichtet Grathes.
Die einzig erfahrenen Kräfte der Mannschaft sind Madlena Arant (32), Marlen Modrzweski und Marie Dietz (beide 22). Alle übrigen Spielerinnen sind unter 20, darunter auch
Bundesliga-Akteurinnen wie Laura Knaup, Kim Störmer, Commy Sonewa, Antonia Marzini, Clara Grathes, Lena Bjeltschik, Ricarda Kühn und Luisa Buonarroti. „Wir haben die mit Abstand jüngste Mannschaft und konnten nicht einschätzen, wie sie auf die teils sehr erfahrenen Damen-Teams reagieren wird“, so Grathes. Als größte Überraschung für seine jungen Schützlinge stellte sich heraus, dass nahezu alle Gegnerinnen in der Liga mit einer Zonendeckung agieren. „Für die Mädchen war es total ungewohnt, in der Offensive nicht attackiert zu werden. Sie haben aber sehr schnell gelernt, wie sie sich verhalten müssen“, sagt Grathes.
Tatsächlich wurde sein Team in der Vorrunde kaum gefordert. Zahlreiche Kantersiege – 63:26 gegen Kaarst-Büttgen, 91:31 gegen Haaren, 93:49 in Mettmann, 94:32 gegen die Capitol Bascats II, 92:36 gegen Pulheim, 93:30 gegen Frankenberg oder 84:47 gegen den Tabellenzweiten Aachen – sind klare Belege dafür. „Wir haben das Leistungsvermögen der Landesliga vielleicht etwas überschätzt“, sagt Grathes. Dennoch böten die Partien den Mädchen die Chance, Spielzeit zu sammeln und verschiedene taktische Dinge auszuprobieren.
Zudem hätten sich die anderen Teams in der Rückrunde bereits besser auf die OTV-Mädels eingestellt, was das jüngste 77:75 n.V. gegen Grafenberg beweise. Am heutigen Dienstag um 20.30 Uhr wollen die OTV-Damen bei der HSV SolingenGräfrath ihren nächsten Sieg einfahren und damit den nächsten Schritt zum Aufstieg machen.