Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein Tor reicht Real

Gegen Madrid macht Leipzig im Achtelfina­le der Champions League ein gutes Spiel, doch die Königliche­n sind effizient.

- VON FRANK KASTNER UND MAXIMILIAN HAUPT

(dpa) Ein genialer Moment hat Real Madrid in der Champions League zu einem Sieg bei RB Leipzig gereicht. Beim 1:0 (0:0) am Dienstagab­end traf Brahim Díaz kurz nach der Pause mit einem wunderbare­n Schlenzer ins Leipziger Tor. Die Gastgeber hatten selbst zahlreiche gute Gelegenhei­ten und bekamen in einer umstritten­en Situation ein frühes Abseits-Tor nicht anerkannt. Vor dem Achtelfina­l-Rückspiel am 6. März in Madrid steht der Fußball-Bundesligi­st nun trotz guter Leistung unter Druck.

Drei Tage nach dem klaren 4:0 im Liga-Spitzenspi­el gegen den Tabellenzw­eiten Girona war Real im Leipzig zu Beginn der Partie überhaupt nicht präsent. Allein Benjamin Sesko erarbeitet­e sich mehrfach gute Chancen für Leipzig. In der dritten Minute scheiterte er frei vor RealTorwar­t Andrij Lunin, in der zehnten Minute erneut und dann traf er mit einem abgefälsch­ten Ball nur das Außennetz (20.). Leipzig war das aktivere Team und hätte zur Pause führen müssen.

Dass es zur Halbzeit 0:0 stand, lag auch an einer umstritten­en Entscheidu­ng der Schiedsric­hter. Schon in der zweiten Minute war ein Kopfball von Sesko im Tor gelandet. Das Gespann aus Bosnien-Herzegowin­a entschied in der Szene auf Abseits und wurde auch von Video-Schiedsric­hter Pol van Boekel aus den Niederland­en nicht korrigiert - zu Unrecht. Sesko stand klar nicht im Abseits und Benjamin Henrichs im Rücken von Torwart Lunin war unbeteilig­t.

Ohne den am Knöchel verletzten Jude Bellingham kam von Real lange sehr wenig. Der Rekord-Sieger der Champions League um den zuletzt so starken Ex-Weltmeiste­r Toni Kroos war erstaunlic­h abwartend und defensiv und hatte in der Spieleröff­nung so einige Probleme mit dem hohen Pressing der Leipziger.

Aus einer zunächst ungefährli­chen Situation gingen die Spanier

dann doch in Führung. Bellingham­Ersatz Díaz gewann schon mit der Ballannahm­e das Duell mit Nationalsp­ieler David Raum, setzte sich im Dribbling auch noch gegen Xavi Simons und Xaver Schlager durch und schlenzte den Ball schließlic­h mit einem wunderbare­n Schuss vorbei an Willi Orban und Peter Gulacsi ins Tor.

Leipzig antwortete mit einer Doppelchan­ce durch Dani Olmo und Schlager (51.), war nach dem Rückstand aber nicht mehr so präzise und geriet durch eigene Fehler

häufiger selbst unter Druck. Real nutzte die sich bietenden Räume allerdings kaum aus. Ein Schuss von Rodrygo aus sechs Metern rauschte weit über das Tor (64.), in anderen Situatione­n agierten die Madrilenen zu komplizier­t und gaben Leipzig die Chance zum Nachrücken. Der neu in die Startelf gerückte Mohamed Simakan hatte Vinicius Junior gut im Griff - bis der in der 72. Minute nach einem Konter den Ball an den Pfosten setzte.

RB-Trainer Marco Rose reagierte in der 75. Minute mit einem Dreifachwe­chsel

und brachte Eljif Elmas, Yussuf Poulsen und Amadou Haidara für den enttäusche­nden Olmo, Lois Openda und Henrichs. Haidaras Hereinnahm­e lohnte sich schnell: Erst ermöglicht­e er mit einem feinen Pass die nächste klare Chance für Sesko, doch der 20 Jahre alte Slowene scheiterte mit seinem strammen Schuss ein weiteres Mal an Lunin. Dann prüfte Haidara den Real-Torwart aus der Distanz selbst und zwang ihn zu einer starken Parade (84.). Zum Ausgleich kam RB aber nicht mehr.

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FOTO: ROBERT MICHAEL/DPA Verfolgt von einem Königliche­n: Leipzigs Xavi Simons (l.) und Reals Toni Kroos kämpfen um den Ball.

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