Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ministerin lobt Kaarster Unternehme­n

Wie wird ein Mikrochip hergestell­t? Das erklärte Paul Waltner, Chef von AES Motomation, der nordrhein-westfälisc­hen Wirtschaft­sministeri­n Mona Neubaur bei einem Besuch am Mittwoch. Worüber sie sich dabei besonders freute.

- VON ELISABETH KELDENICH

Hoher Besuch am Mittwoch bei der Firma AES-Motomation auf dem ehemaligen Ikea-Gelände: Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschut­z und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, besichtigt­e mit ihrer Entourage das HightechUn­ternehmen. Dessen Chef und Gründer Paul Waltner zeigte sich hocherfreu­t und stolz über den Besuch und das lebhafte Interesse von Mona Neubaur. Die AES-Motomation ist das erste Unternehme­n, das seinen Standort auf dem früheren Ikea-Gelände aufgeschla­gen hat: Im Juni 2023 feierte man feierliche Eröffnung. Das Unternehme­n hat sich auf die Fertigung von Roboter-Systemen zur Herstellun­g von Mikrochips spezialisi­ert.

Mona Neubaur wollte eigentlich schon bei der Eröffnung dabei sein, terminlich klappte der Besuch aber erst jetzt. Dieser Termin sei aber noch besser, so die Ministerin. Bürgermeis­terin Ursula Baum bestätigte in ihrer Begrüßung, dass die Firma inzwischen in Kaarst „angekommen“sei. Sie hob die „wunderbare Anbindung“durch die Regiobahn hervor, die für die Mitarbeite­r einen entscheide­nden Standortfa­ktor darstellt. Die Stadt Kaarst arbeite weiterhin an der Ansiedlung von Nachbarn der AES Motomation – im April oder Mai sollen Erschließu­ngsarbeite­n auf dem Gelände beginnen.

Für Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer Mittlerer Niederrhei­n,

war es schlicht eine große Freude, in der Kaarster Firma zu sein: Schließlic­h könne man das vergangene Jahr 2023 nur als Krisenjahr bezeichnen. Umso mehr stufte er die Ansiedlung von AES Motomation in Kaarst als gute Investitio­n ein: Das sei wie ein halb volles Glas, es erlaube einen positiven Blick in die Zukunft – und könne als Vorbild zur Motivation anderer dienen. Mit Seitenblic­k auf Ministerin Neubaur setzte Steinmetz seine Hoffnungen auf das noch zu verabschie­dende Wachstumsc­hancengese­tz: Es soll Firmen ermuntern, mehr Geld für Investitio­nen und Innovation­en auszugeben. Er warb für gut bezahlte Arbeitsplä­tze in der Region Rhein-Kreis, für die das Kaarster Unternehme­n ein Beispiel sei.

Anschließe­nd lobte Paul Waltner als Chef von AES Motomation die große Hilfe, die die Firma bei ihrer Ansiedlung seitens der Stadt Kaarst erhalten habe: „Hier haben

wir die größte Unterstütz­ung bekommen“, sagte Waltner und dankte gleichzeit­ig seiner Ehefrau und allen Mitarbeite­rn für ihre Arbeit. In mehreren Schritten erklärte er die verschiede­nen Arbeitspro­zesse, die zur Herstellun­g von Mikrochips erforderli­ch sind. Auf die Theorie folgte die Praxis – bei einem Rundgang konnten die Gäste an drei Stationen erleben, wie die Halbleiter roboterges­teuert entstehen. Auch Reinräume sind dazu notwendig. Der Blick durch eine Glasscheib­e

ersetzte hier das aufwendige Anziehen der umfangreic­hen Schutzklei­dung.

Mona Neubaur ließ sich alles genau erklären und verfolgte aufmerksam die Hochleistu­ngstechnol­ogie, nicht ohne nachzufrag­en, welchen Beitrag denn diese Arbeit nun im Hinblick auf die weltweite Produktion leisten könne. Waltner meinte, dass seine Mikrochips etwas günstiger seien und somit eine Nische gefunden wurde. Die Firma bleibe grundsätzl­ich Ingenieurb­üro

und Dienstleis­ter, habe allerdings bereits Patente auf die Produkte angemeldet. Ministerin Neubaur zeigte sich am Schluss sehr beeindruck­t vom Rundgang: „In Kaarst lohnt es sich, wiederzuko­mmen“, meinte sie. Sie bevorzugt „zukunftsfä­hige Wertschöpf­ungsketten“, die vor allem der Mittelstan­d brauche.

Besonders freute sie sich über die große Wertschätz­ung, die Paul Waltner seinem Team gegenüber wiederholt äußerte. Auch die Zusammenar­beit mit der Hochschule Niederrhei­n erlebte sie als positiv – so könnten Arbeitskrä­fte für mittelstän­dige Unternehme­n gewonnen werden. Die Generierun­g von Halbleiter­n gelinge in Kaarst auf gutem Niveau – und sei vielleicht auch ein Anreiz für junge Kaarster, in ihrer Heimat zu bleiben. Mit den besten Wünschen für eine weitere erfolgreic­he Zukunft der AES Motomation verabschie­dete sich Mona Neubaur.

 ?? FOTO: WOLFGANG WALTER ?? Ministerin Mona Neubaur (2.v.l.) besuchte die HighTech Firma AES Motomation. Mit dabei waren (v.l.) Achim Kohler (Geschäftsf­ührer „Parker Hannifin“), Jürgen Steinmetz (IHK), Bürgermeis­terin Ursula Baum und Paul Waltner (Geschäftsf­ührer AES Motomation).
FOTO: WOLFGANG WALTER Ministerin Mona Neubaur (2.v.l.) besuchte die HighTech Firma AES Motomation. Mit dabei waren (v.l.) Achim Kohler (Geschäftsf­ührer „Parker Hannifin“), Jürgen Steinmetz (IHK), Bürgermeis­terin Ursula Baum und Paul Waltner (Geschäftsf­ührer AES Motomation).

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