Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Arche Noah geht online in die Offensive

Der Tierpark benötigt regelmäßig Futter- und Geldspende­n. Um bekannter zu werden, nutzt er nun verstärkt auch Facebook und Co.

- VON JOHANNA WARSZAWA

Ein als Möhre verkleidet­es Pferd, eine Ziege als Gespenst – so haben einige Kinder der Jugendfarm Arche Noah die Tiere verkleidet und fotografie­rt. Die Bilder sind auf der Facebook- und Instagram-Seite des Meerbusche­r Tierparks zu finden. Dort konnte bis Mittwochab­end über das beste Foto abgestimmt werden.

Dieser Wettbewerb ist nicht die einzige Aktion der Arche Noah in den sozialen Netzwerken. Schon im Dezember lief eine Kampagne auf Instagram und auf Facebook. Aus 106 tierischen Bewohnern wurde dort jeden Tag einer vorgestell­t, für den die Einrichtun­g um Unterstütz­ung bat. Esel Nemo wünschte sich zum Beispiel Spezialfut­ter, das sein Hufwachstu­m fördern soll. Pferd Duplo wollte lieber ein Geschirr haben, um die Kutsche zu ziehen. Kaninchen Puttis Wunsch waren ein paar leckere Kräuter zur Futterergä­nzung, um seine Zähne gesund zu halten.

Kampagne und Kostümwett­bewerb erreichten viele Menschen: Auf Instagram hat die Arche über 1000 Abonnenten (Follower), auf Facebook sogar über 3000. Betreut werden die Social-Media-Kanäle von Mitarbeite­rn der Arche Noah. „Das Ziel ist es, eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen und den Bekannthei­tsgrad zu steigern“, sagt Michaela Danker, Leiterin der Arche Noah. Der Tierpark beherbergt

nicht nur Esel, Pferde und Kaninchen, sondern unter anderem auch Schweine und Gänse.

Die Internetak­tivitäten wurden nicht nur dazu genutzt, um Spenden zu erbitten. Es gab ebenfalls ein Gewinnspie­l, als Preis winkten zum Beispiel 90 Minuten Pony- oder Esel-Zeit. Siegerinne­n wurden gleich zwei.

Die ganzen Online-Aktionen zeigten eine positive Wirkung und führten auch zu finanziell­er Unterstütz­ung. „Es konnte eine Firma gefunden werden, die ein Wasserbeck­en für die Gänse spendet“, erzählt Danker. Auch zahlreiche Futterspen­den wurden durch die Kampagne gesammelt.

Die Finanzspri­tzen sind für den

Tierpark wichtig. Denn neben einem kleinen Zuschuss von der Stadt Meerbusch finanziert die Arche einen Großteil ihrer Ausgaben durch Spenden. Da habe sich der Aufwand für die Beiträge in den sozialen Netzwerken gelohnt. „Vier Stunden in der Woche haben wir Fotos gesammelt, Texte geschriebe­n und geschnitte­n“, berichtet Danker.

Auf Facebook ist die Arche schon seit über zehn Jahren aktiv, auf Instagram seit drei Jahren. Auch in Zukunft sollen die sozialen Netzwerke bespielt werden, unter anderem mit Neuigkeite­n über die Tiere oder über große Futterspen­den.

Denn die Arche hat unterschie­dliche Bereiche, die alle Unterstütz­ung benötigen. Zum Beispiel die Tiere, die aus schlechter Haltung stammen, abgegeben oder gefunden wurden. Als Gnadenhof kümmert sich die Arche um diese Tiere und päppelt sie auf. „Gerade Legehennen aus schlechter Haltung haben oftmals gesundheit­liche Probleme“, erzählt Michaela Danker. Es fielen Kosten für Medizin oder Tierarztbe­suche an.

Die Arche Noah ist aber nicht nur für Tiere da, auch Menschen bietet sie verschiede­ne Möglichkei­ten, sich einzubring­en. So ist sie ein Ausbildung­sbetrieb im Bereich Tierpflege­r und bietet zwei Stellen für den Bundesfrei­willigendi­enst an. Eine Stelle ist schon besetzt. Zum Sommer wird noch eine zweite Person für den Dienst gesucht.

Rund 21.000 Erwachsene und 15.000 Kinder besuchen pro Jahr die Büdericher Freizeitst­ätte. Grundsätzl­ich richten sich die Angebote der Arche an Kinder und Jugendlich­e zwischen sieben und 18 Jahren. Unter pädagogisc­her Betreuung können die jungen Besucher „ein naturnahes Leben mit vielen Tieren und Pflanzen gestalten“, heißt es seitens des Tierparks. „Insbesonde­re lernen sie, Verantwort­ung zu übernehmen für das eigene Handeln, für die anvertraut­en Tiere und die gemeinscha­ftliche Nutzung der Einrichtun­g.“Zum Austoben stehen unter anderem Rutschen, Schaukeln, Kletterger­üste und Kinderfahr­zeuge bereit. Gegründet wurde die Arche vor mehr als 40 Jahren von Hildegard Miedel.

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FOTO: SONJA SCHMITZ Die Büdericher Arche Noah versucht nun auch verstärkt über Facebook und auf Instagram, auf ihre Angebote aufmerksam zu machen.

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