Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Rhythm & Blues bei „Mind the Gap“
Die Hobby-Band hat sich im Jahr 2018 gegründet
(maho) Die Band „Mind The Gap“nimmt in der Neusser Musikszene einen eher solitären Platz ein. Haben sich die Mitglieder doch, wie der Gitarrist Hans-Willi Schroiff erzählt, der Keimzelle der populären Musik verschrieben: Dem Rhythm & Blues. „Zwischen den 1950er und 1970er Jahren ist in der Musikwelt enorm viel passiert. Pentatonik (Fünfton-Musik) oder Call and Response“(Ruf und Antwort) – bis dato klassische Elemente afroamerikanischer Musik – zogen beispielsweise in die damals aktuelle Unterhaltungsmusik ein. Und haben sie in jener Zeit-Lücke entscheidend beeinflusst“, erklärt Schroiff. Als Marketing-Experte hat er sich auch international einen Namen gemacht und lehrt unter anderem auch an Universitäten. Die Musik ist sein Hobby.
Die Idee für den Bandnamen kam ihm bei einem USA-Aufenthalt. „Der Ausdruck „Mind the Gap“ist ein Hinweis, den manauch in der
U75 von und nach Düsseldorf oder in der Londoner U-Bahn hört. Und der einen erinnert, auf die Lücke zwischen Wagentüre und Bahnsteig zu achten“, sagt Hans-Willi Schroiff. „20-25 mal im Jahr treten wir auf, der Radius beschränkt sich auf NRW. Unsere Wiederkaufsrate ist hoch“, sagt der Werbefachmann mit einem Lächeln, „wir sind in einigen Jazz- oder Bluestempeln Stammgäste“. Auf der Bühne interpretieren die Musiker unter anderem Klassiker der R&B-Historie. Darüber hinaus spielen sie Musiktitel aus anderen Genres und Epochen.
„Wir covern nicht einfach, ich nenne uns Konzept-Band“, sagt Schroiff. „Wir entwickeln musikalische Interpretationen, pflücken unterschiedlichste Songs auseinander und setzen sie, mit von uns gefertigten Konzeptionen, wieder zusammen. Wir bauen klanglich Brücken zwischen vertraut und neu.“So seien sie auch immer auf der Suche nach neuen Zielgruppen,
sagt der Marktforscher.
Der Beatles Hit „Drive My Car“im groovigen Motown-Stil oder Cheap Tricks „I Want You To Want Me“als Slowblues-Ballade sind eindrucksvolle Hörbeispiele. Mit der stimmgewaltigen Frontfrau Susanne Seeber, René Lozynski (Bass), Udo Kempen (Drums) und Tilman Mahkorn (Keyboard) hat die Band zudem hervorragend ausgebildetes Fachpersonal mit der notwendigen Gestaltungskraft. Vom Beruf geprägt hat Schroiff vor Jahren befreundete Musiker befragt und eine Art Landkarte für Bandlocations erstellt. „Neuss ist da ein weißer Fleck“, so sein Urteil. „Da braucht es eine stabile Szene mit mehr professionellen Auftrittsmöglichkeiten für unterschiedlichste Stile. Und ein ausgewogenes Bandverhältnis von Neu und Bestand. Potenzial ist jedenfalls genügend da.“Den Beweis tritt die Band gerne an. Am Mittwoch, 21. März, 20 Uhr sind „Mind The Gap“im Club „The Hidden“an der Neustraße zu Gast.