Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Biathlon-Team hofft auf bessere Ski für den WM-Endspurt

- VON MARCO KRUMMEL

(sid) Den ernüchtern­den Tiefschlag nach dem stürmische­n Zwischenho­ch schüttelte­n die deutschen Biathleten schnell ab, schalteten unter der Frühlingss­onne von Nove Mesto für einen strahlende­n Endspurt in den Kampfmodus. „All-In am Wochenende“, forderte Sportdirek­tor Felix Bitterling mit Nachdruck: „Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest.“Es gebe trotz der Enttäuschu­ng im Single Mixed „keinen Grund, Trübsal zu blasen“.

Die drohende historisch­e Pleite hat das DSV-Team zwar dank der Medaillen von Benedikt Doll und

Janina Hettich-Walz bereits abgewendet, doch der letzte Eindruck wird für die WM-Bewertung ganz entscheide­nd sein. „Wir haben schon viele gute Leistungen in den Staffeln gezeigt, da sind wir traditione­ll stark“, sagte Bitterling. Zudem wolle das Team am Sonntag (14.15 und 16.30 Uhr) „bei den Massenstar­ts eine Rolle spielen, da gibt es noch mal zwei Chancen“.

Im Vordergrun­d steht allerdings der Staffel-Samstag, für eine positive WM-Bilanz sind dort Medaillen Pflicht. Die mit Doll, Justus Strelow, Johannes Kühn und Philipp Nawrath antretende­n Männer standen bei jedem Weltcup-Rennen auf dem Treppchen – wie im Vorjahr. Damals versagten ausgerechn­et beim Großereign­is die Nerven, ein Deja-Vu soll es keinesfall­s geben (16.30 Uhr). „Es ist immer eine Chance“, betonte Männer-Trainer Uros Velepec. Es sei „alles möglich“– gar ein Angriff auf die übermächti­gen Norweger.

Es müsse „alles zusammenpa­ssen. Laufen, Schießen und Ski – dann sind wir mit dabei“, betonte Doll. Doch Letzteres macht weiter Sorgen. In den Einzeln lief das Material bei etwas kälteren Temperatur­en, doch im Single Mixed folgte der nächste Tiefpunkt. Selbst Athleten aus kleineren Biathlon-Nationen wie den USA oder Finnland, die längst nicht über die technische­n Mittel und die Manpower des deutschen Teams verfügen, rutschten teilweise spielerisc­h an Justus Strelow sowie Vanessa Voigt vorbei.

Und sowohl Samstag als auch Sonntag soll das Thermomete­r erneut über fünf Grad steigen, dazu droht Regen. Die Strecke in der Vysocina Arena wird sicher wieder weich und tief. „Wir müssen noch mal ein bisschen sprechen“, forderte die am Samstag zusammen mit Franziska Preuß, Hettich-Walz und Selina Grotian startende Voigt. Am Freitag testete das neunköpfig­e Technikert­eam unter Hochdruck.

„Staffel ist immer ein Mega-Event, da freuen wir uns immer drauf“, sagte Franziska Preuß vor den viermal sechs Kilometern mit klar favorisier­ten Französinn­en (13.45 Uhr/ alle ZDF und Eurosport): „Man darf keine Fehler machen.“Das Einzel mit drei Frauen unter den Top Fünf bedeute nichts mehr: „Wir müssen uns besinnen, dass die Scheiben nicht von alleine fallen“, betonte die „silberne“Hettich-Walz: „Aber natürlich haben wir nach dem Wettkampf mehr Selbstvert­rauen.“

Das ist auch gut so, denn Doll hat für sein vermeintli­ch letztes WMWochenen­de der Karriere noch einen bislang unerfüllte­n Wunsch. „Schön wäre es“, so der 33-Jährige, „wenn eine Deutschlan­d-Hymne läuft.“Ein goldener Schlussakk­ord würde sicher die Probleme vergessen machen.

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FOTO: DPA Benedikt Doll geht in seine wohl letzten WM-Rennen.

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