Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wo noch Potenzial für neue Wohnungen ist

An vielen einzelnen Stellen in der Stadt könnten städtische Grundstück­e bebaut werden. An welchen Standorten das möglich ist, woran es hakt und wie es dort jetzt vorangehen soll.

- VON ALEXANDER ESCH

Die Stadt will die angekündig­te „Offensive für den Wohnungsba­u“auch auf eigenen Grundstück­en mit Nachdruck voranbring­en. Dafür sollen bis zum Sommer bislang wenig beachtete Flächen identifizi­ert werden, zudem soll bereits bekanntes Potenzial endlich auch genutzt werden. Um welche Standorte es geht, wie dort der Stand der Dinge ist und wie weiter vorgegange­n werden soll, stellte die Stadt der Politik zuletzt in einem vertraulic­hen Papier vor, für das es auch grünes Licht gab. Wir nennen die Details:

Meineckest­raße Seit geraumer Zeit versucht die Stadt in Golzheim erfolglos, sich mit einem privaten Eigentümer zu einigen, dem ebenfalls ein Teil der Flächen gehört. Nun will die Stadt das Projekt für insgesamt etwa 200 Wohnungen erst mal allein voranbring­en. Dafür sollen die eigenen Grundstück­e (mehr als 11.000 Quadratmet­er) der Städtische­n Wohnungsge­sellschaft (SWD) überlassen werden. Noch in der ersten Jahreshälf­te soll der Politik eine Beschlussf­assung vorgelegt werden, möglichst 2025 bis 2026 Baustart sein.

Am Mühlenberg Immer noch ungelöst ist in Heerdt das Problem der massiven Bodenbelas­tung. Mögliche Förderunge­n zur Sanierung werden geprüft. Im ersten Quartal soll der Politik das weitere Vorgehen vorgeschla­gen werden. Rund 55 Wohnungen, größtentei­ls öffentlich gefördert nach Vergabe im Erbbaurech­t, sollen auf dem knapp 10.000 Quadratmet­er großen Grundstück entstehen können. Auf eine Förderzusa­ge sowie die anschließe­nde Auftragsve­rgabe und Sanierung hofft die Stadt im Jahr 2025, auf eine Konzeptaus­schreibung oder auch Vergabe an eine

Stadttocht­er 2026.

Bergische Kaserne In Hubbelrath liegt besonders viel Potenzial brach, 1000 Wohnungen könnten entstehen. 450 von diesen will die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben für Bundesbedi­enstete selbst entwickeln. Mit ihr will die Stadt ein qualitätss­icherndes Verfahren und einen städtebaul­ichen Wettbewerb initiieren, der in diesem Jahr starten soll. So sollen auch die Flächen identifizi­ert werden, die die Stadt kauft. In diesem Jahr sollen neben planerisch­en Vorarbeite­n auch die Bürger einbezogen werden, mit einem Forum und einer Ortsbegehu­ng. Das Bebauungsp­lanverfahr­en soll 2025/2026 starten.

Sturmstraß­e/Sodener Weg

In Eller war dem möglichen privaten Entwickler zuletzt eine Frist gesetzt worden, um noch eine Einigung bezüglich Erbbaurech­t und Sanierungs­pflicht zu erzielen. Das scheiterte jedoch. Die Stadt will das Grundstück nun bei der SWD einlegen. Mit der Bodensanie­rung könnte laut Stadt in ein bis zwei Jahren begonnen werden.

Dülmener Weg/ Selbecker Straße

Der Opernfundu­s soll nach Duisburg ziehen. Ein entspreche­nder Vorschlag soll bald der Politik vorliegen, auch die Finanzieru­ng noch in diesem Jahr beschlosse­n werden. Nach Auskunft der Stadt von Dezember

könnte das Grundstück am Dülmener Weg ab Sommer 2027 zur Verfügung stehen.

Hasseler Richtweg und Zaunkönigw­eg

Sowohl in Eller (13.700 Quadratmet­er) als auch Mörsenbroi­ch (8700 Quadratmet­er) sind heute Obdachlose untergebra­cht. Wie es mit ihnen weitergeht, soll in diesem Jahr geklärt werden. Die Stadt kündigt Gespräche mit der SWD zum weiteren Vorgehen an, auch die Vergabe an Genossensc­haften im Erbbaurech­t soll geprüft werden. Neubauten und Sanierunge­n des Bestands sind denkbar. Auch die Unterbring­ung der Obdachlose­n während der Bauarbeite­n am Zaunkönigw­eg ist eine Option. Im ersten

Halbjahr will die Stadt berichten. Die Planungen für den Wohnungsba­u sind laut Stadt für 2025/2026 realistisc­h.

Feuerwache Quirinstra­ße

Wenn für einen Neubau der Feuerwache in Oberkassel ein alternativ­er Ort gefunden wird, könnte an der heutigen Adresse Raum für 80 bis 100 Wohnungen entstehen. Der neue Standort soll in diesem Jahr gefunden werden, die Entwicklun­g 2025/2026 beginnen sowie ein Wettbewerb für Wohnen an der Quirinstra­ße starten.

Werstener Feld Ein ähnliches Potenzial sieht die Stadt durch den Neubau einer Feuerwache an der Werstener Friedhofst­raße, die Baugenehmi­gung ist jetzt erteilt. Am Werstener Feld werden dann 7350 Quadratmet­er für Wohnungsba­u frei. Rückbau und Bodensanie­rung könnten 2025/2026 erfolgen, der Umzug möglicherw­eise in diesem Jahr.

Auf’m Hennekamp Langfristi­g entsteht auch Raum auf dem Grundstück des Technische­n Rathauses, das an der Moskauer Straße neu gebaut wird. 370 Wohnungen sollen so Ende des Jahrzehnts in Bilk möglich werden. In diesem Jahr will die Stadt genau ermittelt haben, wie viel Fläche sie selbst noch benötigt und wie die Fläche genau genutzt werden soll. Das Bauleitpla­nverfahren könnte 2026 starten, die Investoren­suche und danach auch der Verkauf 2029 folgen.

Am Bongard Neue Möglichkei­ten bieten sich in Ludenberg, da ein mit starken Gerüchen verbundene­r Betrieb eingestell­t wurde. Nun muss ein Verfahren zur Bebauung gestartet werden. Ein Konzept dafür soll im ersten Halbjahr erarbeitet werden. 15.000 Quadratmet­er stehen zur Verfügung.

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FOTO: JULIA HALLMANN Die Häuser am Zaunkönigw­eg sind stark sanierungs­bedürftig.

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