Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt
19.02.1819
Dem Entdecker der Südlichen Shetlandinseln wurde kein Glauben geschenkt: Kapitän William Smith war am 19. Februar 1819 vom Kurs abgekommen. Er wollte von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires nach Valparaiso in Chile fahren. Dafür musste er Kap Hoorn umsegeln. Auf der Suche nach günstigen Winden kam der Engländer weit vom Kurs ab. Er landete fast 900 Kilometer weiter südlich und erblickte dort unerwartet Land: Es war ein Teil der Livingstone-Insel (Foto), die zu den Südlichen Shetlandinseln gehört. Als er Wochen später in Valparaiso ankam, berichtete er von seiner Entdeckung. Doch niemand glaubte ihm. Ein Offizier der britischen Marine ging davon aus, dass Smith nur einige Eisberge gesehen hatte. Smith wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Im Juni machte er sich mit seinem Schiff „Williams“auf die Rückreise an die Ostküste Südamerikas. Erneut wählte der Kapitän eine weiter südlich gelegene Route, in der Hoffnung, die bislang unbekannte Insel erneut zu sichten. Doch er verfehlte sein Ziel. Der südliche Winter zwang ihn dazu, die Suche abzubrechen. Im Oktober wagte der Engländer einen weiteren Versuch. Dieses Mal sichtete die Besatzung nicht nur eine, sondern gleich mehrere Inseln. Sie landeten auf King George Island und nahmen die Südlichen Shetlandinseln für die britische Krone in Besitz. Dieses Mal glaubte man dem Entdecker. Es folgte eine weitere Expedition, in deren Verlauf auch ein nördlicher Teil des antarktischen Kontinents erstmals gesichtet wurde. Smith nutzten seine Entdeckungen wenig: Nach seiner Rückkehr nach England ging er bankrott, er starb 1847 verarmt in London.
William Smith endeckt Südliche Shetlandinseln