Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Erst schnurrt sie, dann faucht sie

Katzen können sich merkwürdig verhalten. Wann fällt ein Tier aus der Reihe? Und wie wirkt sich das Zusammenle­ben mit einem Hund aus? Eine neue Studie gibt Antworten darauf.

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Angegeben wird auf einer Fünfer-Skala jeweils, wie häufig – von „nie“bis „immer“– ein bestimmtes Verhalten in den zurücklieg­enden Monaten auftrat.

Für die Studie wurden Fe-BarqAngabe­n von 816 Katzenbesi­tzern ausgewerte­t. Die meisten der berücksich­tigten Tiere waren kastriert und bereits erwachsen. Interesse an neuen Objekten oder Veränderun­gen in ihrer Umgebung zeigten demnach 83 Prozent der Tiere immer oder meistens. Für 88 Prozent der Katzen gaben die Besitzer an, dass sie nie oder selten außerhalb der Katzentoil­ette Urin etwa an Möbel oder Hosenbeine spritzen.

Beruhigend dürften angehende Katzenbesi­tzer auch finden, dass rund 90 Prozent der Tiere den Angaben ihrer Halter zufolge nie oder fast nie Füße oder Beine auf eine Weise attackiere­n, die nichts mehr mit Spielen zu tun hat. Ebenso hoch ist der Anteil beim Nicht-Zerfetzen und Nicht-Zerkratzen von Dingen, wenn die Katze allein daheim ist.

Weibchen wurde häufiger Aggressivi­tät bescheinig­t, sowohl gegenüber Fremden als auch gegenüber dem Besitzer, Katern mehr Kontaktfre­udigkeit, leichtere Erziehbark­eit – und mehr Lärm. Kastrierte Tiere waren im Mittel verspielte­r. Katzen, die regelmäßig für mehr als vier Stunden allein daheim sein, zeigten eher zwanghafte Verhaltens­weisen. Auf dem Bett und nicht im eigenen Körbchen schlummern­de Katzen wiederum waren im Mittel verspielte­r, buhlten aber auch stärker um Aufmerksam­keit und hatten eine höhere Rate an trennungsb­edingten Verhaltens­problemen.

Großen Einfluss hatte das Zusammenle­ben mit einem Hund: Katzen in Hundehaush­alten schnurren und spielen nach Angaben der Besitzer im Mittel häufiger und zeigen weniger Verhaltens­auffälligk­eiten. Beim kleinen Teil der Rassekatze­n ergaben die Antworten den Forschern zufolge, dass Siamkatzen geselliger sind als Perserkatz­en und mehr Angst vor Neuem sowie Trennung haben als Europäisch­e Kurzhaarka­tzen.

Bei den gefundenen Zusammenhä­ngen ist allerdings zu beachten, dass die entspreche­nden Gruppen teils sehr klein waren, die Ergebnisse darum nicht als statistisc­h fest gesichert anzusehen sind. Zu den Einschränk­ungen der Studie zählen die Forscher auch, dass es bei der Beantwortu­ng des Fragebogen­s durch die Besitzer zu subjektive­n Verzerrung­en gekommen sein kann. Zudem seien kastrierte Tiere sowie Haushalte mit mehreren Katzen vermutlich überrepräs­entiert gewesen.

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FOTO: ISTOCK Es gibt Katzen, die sind Menschen nicht wohlgesonn­en.

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