Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Ein Wechselspiel zwischen Moll und Dur“
Das Kinder- und Jugendhospiz wird 25 Jahre alt – und stellte zum Jubiläum ein besonderes Buch vor.
DÜSSELDORF Berührend und befreiend, erheiternd und ergreifend, hoffnungsvoll und tröstend war dieser Abend, bei dem im Mittelpunkt das Schicksal lebensverkürzend erkrankter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener stand. Einer von ihnen ist der 20 Jahre junge Konstantin, der derzeit am Berufskolleg mit Internatsanschluss sein Fachabitur macht, von einem „richtigen“Job und einem selbstständigen Leben in einer Wohngruppe träumt – obschon er an einer unheilbaren Krankheit leidet, nur noch seine Augen und Finger bewegen kann und für alles und jedes auf Hilfe angewiesen ist.
Seit einiger Zeit macht Konstantin regelmäßig „Cluburlaub“im Kinderund Jugendhospiz Regenbogenland. Wie er im Gespräch mit Moderator Frank Plasberg verriet, genießt er „die gute Stimmung dort“und ist froh, dass nicht immer über Krankheit
und Tod gesprochen, sondern viel gelacht und gespielt wird.
Der 20-Jährige ist einer der 16 Autoren (darunter die Künstlerin Meral Alma, die Politiker Armin Laschet und Christian Lindner, die Theologen Anne und Nikolaus Schneider, eine Handvoll Mütter und Väter), die zum 25-jährigen Bestehen des Regenbogenlandes in dem Buch mit dem Titel „Alles, was bleibt, ist Licht“ihre „Herzen weit geöffnet“, die Erlebnisse, Erinnerungen und
Eindrücke im Regenbogenland beschrieben haben.
Das Spektrum ist breit: Erzählt wird die Geschichte von „Sturkopf“Emil, der nur drei Tage alt wurde; das Kunstprojekt „Eine niemals endende Energiequelle“von Meral Alma wird beschrieben; die Zusammenarbeit von Kinderhospiz und Kinder-Onkologie und vieles mehr thematisiert. „Wir wollen mit diesem Hoffnungsbuch dem Leben und Gedenken lebensverkürzend erkrankter Kinder, Jugendlicher, junger Erwachsener und dem Schicksal betroffener Familien gebührende Aufmerksamkeit verschaffen“, betonten die Herausgeber Norbert Hüsson (Vorsitzender des Fördervereins Regenbogenland und der gleichnamigen Stiftung) und Professor Markus Kiefer bei der Buchvorstellung in der Zentralbibliothek KAP 1.
Die zahlreich erschienenen Gäste erlebten eine sehr besondere Veranstaltung mit Frank Plasberg, der souverän und empathisch die Gesprächsrunden moderierte. Ein „Wechselspiel zwischen Dur und Moll“nannte es der Düsseldorfer Komponist Dieter Falk. Er hat das Thema „Was bleibt ist Licht“in Klängeübersetzt(Text:LotharVeit).Und weil ein Lied nicht nur vom Notenlesen lebt, wurde der Song „Regenbogenland“, begleitet von Falk am Klavier, von den Musikstudenten Alina Simon und Martin Ochs erstmals öffentlich gesungen.