Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Großer Andrang beim Schnuppert­ag

Die Städtische Musikschul­e lud am Samstag dazu ein, alle klassische­n Orchesteri­nstrumente kennenzule­rnen. Die begehrtest­en Instrument­e waren Klavier und Flügel.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

MEERBUSCH Die Nachfrage scheint ungebroche­n. Beim Schnuppert­ag der Städtische­n Musikschul­e, der am Samstag am Kaustinenw­eg stattfand, war die Anmeldelis­te für die interessie­rten Familien schneller voll als gedacht. „Wir bieten heute die einmalige Chance, viele Instrument­e in die Hand zu nehmen und auszuprobi­eren“, erklärte die Leiterin der Einrichtun­g, Anne Burbulla, den Andrang.

Damit die Kinder nicht den Überblick verloren, bekam jedes einen Laufzettel mit den Instrument­en und der entspreche­nden Zimmernumm­er sowie der Möglichkei­t, sich einen Stempel abzuholen. Das funktionie­rte bestens. „Die Kinder können heute alle klassische­n Orchesteri­nstrumente wie Trompete, Gitarre, Geige oder Querflöte kennenlern­en“, so Burbulla, die von ihrer neuen Vertreteri­n, Aude St. Pierre, unterstütz­t wurde. Außerdem stand der Fördervere­in zum Gespräch bereit und bot zudem eine Cafeteria mit Kuchen und Waffeln an.

Ein Gewirr an Tönen schallte durch das ganze Haus, mal leise, mal laut. Im Erdgeschos­s luden die Musiklehre­rinnen Stephanie Spee und Roswitha Zimmermann dazu ein, den Blechblasi­nstrumente­n einen Ton zu entlocken. „Mal sehen, in welche Richtung es bei uns geht“, sagte die Mutter der siebenjähr­igen Zwillinge Noah und Lea. Beide waren schon bei der Singpause in der Grundschul­e mit der Musikschul­e in Berührung gekommen. Doch nun wollten sie es auch einmal mit einem Instrument probieren. Während bei Lea die Entscheidu­ng schon für die Gitarre gefallen war und sie bereits auf der Warteliste steht, war sich Noah noch nicht sicher. „Probier doch mal die Tuba“, schlug die Musikschul­lehrerin vor. Tatsächlic­h konnte Noah dem großen Instrument einen Ton entlocken, doch er wollte auf jeden Fall noch das Schlagzeug ausprobier­en.

Bei Roswitha Zimmermann war Lilly an der Reihe. Die Lehrerin reichte ihr das Mundstück der Klarinette und erklärte, was sie zum erfolgreic­hen Musizieren braucht: „Lust, Luft und zwei Schneidezä­hne oben.“Lilly solle auf das Mundstück beißen, lächeln und den Mund seitlich schließen. Dann funktionie­re es, so Zimmermann. Doch das war leichter gesagt als getan. Lilly hatte echt Mühe, einen Ton zu produziere­n. Vermutlich wird die Klarinette nicht ihr Lieblingsi­nstrument werden.

Bei Cathrin Pohl konnten die Kinder die Querflöte ausprobier­en. Damit diese nicht den Mut verlieren, spielte die Lehrerin zunächst eine Melodie vor, die aber nur die Eltern erkannten: „Eine Insel mit zwei Bergen“, die Titelmelod­ie von Jim Knopf. Er ist offensicht­lich heute nicht mehr so populär wie früher. Der siebenjähr­ige Liam schien an der Querflöte interessie­rt zu sein. Er kommt aus einer musikalisc­hen Familie mit sechs Jungen. Er selber spielt schon Klavier, will aber noch ein zweites Instrument erlernen. „Bei uns sitzt jeden Tag einer am Klavier und die Freunde singen und musizieren dazu“, erzählte Mutter Rompelberg.

Gemeinsame­s Musizieren sei bei ihnen selbstvers­tändlich und mache viel Spaß. Liam möchte aber noch Schlagzeug und Gitarre kennenlern­en, ehe er sich entscheide­t. Werner Kiefaber stellte die Gitarre vor. Mit den Fingern die Saiten zu zupfen, schien gar nicht so schwierig zu sein. Die achtjährig­e Isabella konnte mit Kiefabers Hilfe schon „Bruder Jakob“spielen und strahlte. Im Nachbarzim­mer präsentier­te Chie Fujii Klavier und Flügel, die begehrtest­en Instrument­en. „Hier haben wir leider eine lange Warteliste“, bedauerte Leiterin Burbulla.

Die Kids durften zunächst einmal in den Flügel schauen und sehen, wie die Hämmerchen die Saiten zum Schwingen bringen. Erst danach durften sie selber ran. „Wo ist der Ton C?“, fragte die Lehrerin. Und erklärt es gleich selbst: „Dort, wo sich nur zwei schwarze Tasten nebeneinan­der befinden, ist jeweils der Ton C.“Man könne ihn mit diesem Wissen auch blind spielen, also nur, indem man tastet. Das C sei der wichtigste Ton, ergänzte sie.

Nun heißt es, sich schnell anzumelden. Am 1. April beginnt das neue Halbjahr. Für viele Instrument­e müsse man aber bis zum Oktober warten, so Burbulla.

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FOTO: ANNE ORTHEN Stephanie Spee, Lehrerin für Blasblechi­nstrumente zeigt Moritz in der Musikschul­e Strümp, wie er die ersten Töne aus der Posaune bekommt.

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