Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mobilitäts­wende-Bündnis mit Kritik an Plänen für Bahnhofsvo­rplatz

Der Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes stockt seit langem, nun soll es vorangehen. Doch es gibt noch viel Redebedarf.

- VON JULIA NEMESHEIME­R UND ALEXANDER ESCH

Seit Jahren stocken die Umbaupläne für den Konrad-Adenauer-Platz (KAP). Im Januar wurde nach erneuten Verhandlun­gen mit der Deutschen Bahn eine Einigung erzielt, am Donnerstag wird der Umbau Thema im Stadtrat. Doch an der Einigung gibt es auch viel Kritik, unter anderem vom Bündnis Mobilitäts­wende Düsseldorf und dem Verkehrscl­ub Deutschlan­d ( VCD).

So stehen nach Ansicht des Bündnisses die nach dem Kompromiss verbleiben­den 30 Kurzzeitpa­rkplätzen (vormals 59) der Verkehrswe­nde entgegen. „Sie sind ein Relikt aus der autogerech­ten Stadt und könnten auch in die geplante AutoTiefga­rage verlegt werden“, erklärt Detlev Wöske, Sprecher des Bündnisses. Iko Tönjes vom VCD fordert, den privaten Pkw-Verkehr komplett hinter den Hauptbahnh­of zu verlegen, wo ein Parkhaus zur Verfügung steht.

Auch die Tiefgarage könnte Probleme bereiten, Wöske spricht von einer Fehlplanun­g, da mit der geplanten Zufahrt an der Worringer Straße ein Nadelöhr entsteht. Der Gegenvorsc­hlag: eine Zufahrt über die Immermanns­traße. „Bei der Planung wurde auch der Schienen-Ersatzverk­ehr auf der Worringer Straße überhaupt nicht bedacht.“Auch Tönjes plädiert für eine Verlegung der Rampe und fordert mehr Platz für Busse und kurze Wege zu ihnen.

Auch die geplante Tiefgarage an der Bismarckst­raße mit Platz für 1500 Fahrräder könnte nach Ansicht des Bündnisses bei einem hohen Aufkommen von Radfahrend­en gefährlich werden. Es schlägt daher zusätzlich­e Fahrstühle vor und weitere Abstellplä­tze an beiden Seiten des Platzes.

Zur Vereinfach­ung der Durchqueru­ng des Hauptbahnh­ofs mit dem Rad wird zudem gefordert, den geschlosse­nen südlichen Tunnel zu öffnen. „Hier sollte zumindest eine Machbarkei­tsstudie erfolgen“, meint Wöske. Er hofft, dass auch alternativ­e Ideen, etwa die einer Brücke für den Fuß- und Radverkehr über den Bahnhof, geprüft werden.

Tönjes vom VCD schlägt eine bauliche Erweiterun­g des Tunnels oder eine Querung am geplanten Hochhaus vor. „Es darf an dieser zentralen Stelle auch einiges kosten, die Tiefgarage wäre auch nicht billig.“Wie Tönjes kritisert auch Wöske die Fällung der Bäume am Nordeingan­g und fordert keine Baumfällun­gen vor Planungsab­schluss und Baubeginn.

Am Mittwoch sollen diese Themen ab 18 Uhr in der Christuski­rche, Kruppstraß­e 11, im Rahmen einer Podiumsdis­kussion besprochen werden. Dazu sind mit Kira Heyden (Grüne), Sabrina Proschmann (SPD), Anja Vorspel (Linke) und Christian Rütz (CDU) die verkehrspo­litischen Sprecher und Mitglieder des Stadtrates eingeladen.

 ?? FOTO:CSR ?? Der Konrad-Adenauer-Platz vor dem Düsseldorf­er Hauptbahnh­of soll umgebaut werden.
FOTO:CSR Der Konrad-Adenauer-Platz vor dem Düsseldorf­er Hauptbahnh­of soll umgebaut werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany