Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Meerbuscher Frauen beten für den Frieden in Palästina
Der Weltgebetstag der Frauen wurde infolge des Terrorangriffs der Hamas überarbeitet. Mehrere Kirchengemeinden laden zu besonderen Gottesdiensten.
Wie in jedem Jahr wird am ersten Freitag im März der Weltgebetstag der Frauen gefeiert, der immer von einem anderen Land vorbereitet wird. Doch in diesem Jahr ist vieles anders. Denn die Liturgie mit dem Titel „…durch das Band des Friedens“wurde von palästinensischen Christinnen aufgeschrieben, weit vor dem Terrorangriff der Hamas. Nach intensiven Diskussionen hat sich das deutsche WeltgebetstagKomitee entschlossen, die ursprüngliche Druckfassung zurückzuziehen. „Durch den Terrorangriff der Hamas haben sich die Deutungsmöglichkeiten zum Thema Israel-Palästina so verschoben, dass die Liturgie eine Einordnung in die aktuellen Kontexte brauchte“, lautet die Begründung.
Auch das ursprüngliche Titelbild wird nicht mehr verwendet, da Vorwürfe gegen die Künstlerin, Hamasfreundlich zu sein, nicht ausgeräumt werden konnten. Das deutsche Komitee hofft, dass das Band des Friedens trotz der schrecklichen Ereignisse wieder neu geknüpft werden kann und es bald wieder Frieden im Nahen Osten gibt, der Lebensperspektiven für alle Menschen in der Region eröffnet.
In allen Meerbuscher Gemeinden wird daher der Weltgebetstag ökumenisch am Freitag, 1. März gefeiert. Eine historische Einordnung soll die schwierige Situation verdeutlichen. So ist Palästina zwar für Juden und Christen das Ursprungsland der Bibel, aber auch die Moslems haben hier heilige Stätten.
Mit der Gründung des Staates Israel und des darauf folgenden Angriffskrieges der arabischen Nachbarländern 1948 wurde ein Großteil der dort lebenden palästinensischen Bevölkerung vertrieben. Ein eigener palästinensischer Staat entstand nicht. Das hat bis heute Auswirkungen auf die komplizierte politische Situation.
Darüber wollen die Gemeinden informieren und diskutieren. So gibt es in Lank ein Info-Treffen vor dem Gottesdienst in St. Stephanus mit kleinen Köstlichkeiten aus der Region, wie Falafel oder Humus. „Wichtig ist es zuzuhören, wahrzunehmen und insbesondere für unterschiedliche Narrative offen zu sein, die die Wirklichkeit unterschiedlich deuten und weitergeben“, sagt Pfarrerin Heike Gabernig.
Als Sinnbild des Landes und als Dekoration im Gottesdienst dienen Olivenzweige, die die Landschaft am Mittelmeer prägen. Sie überdauern Jahrhunderte, sind sehr bescheiden in ihren Ansprüchen und werden zu Öl und Holzprodukten verarbeitet.
In Strümp wird der Gottesdienst in der Versöhnungskirche mit Informationen plus Fotos eröffnet. Nach dem Gottesdienst, den der Seniorenchor der Gemeinde begleiten wird, gibt es ein kleines Büffet mit landestypischen Speisen.
Auch in der evangelischen Kirche Osterath und in St. Mauritius Büderich gibt es nach dem Gottesdienst ein informatives Zusammensein.
Termine am 1. März:
Büderich, St. Mauritius, 15 Uhr,
Strümp, Versöhnungskirche, 16.30 Uhr,
Osterath, Evangelische Kirche, 17 Uhr,
Lank, St. Stephanus, 18 Uhr