Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wasserwerk wird mit Solarstrom betrieben

Die Anlage spart im Jahr etwa 41 Tonnen Kohlendiox­id und Energiekos­ten im fünfstelli­gen Bereich.

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(RP) Seit fast drei Monaten ist die Photovolta­ik-Anlage auf dem Dach des Wasserwerk­s Willich in Betrieb. Von hier aus wird auch Osterath mit Trinkwasse­r versorgt. 243 Solarmodul­e produziere­n rund ein Zehntel des Stroms, den das Wasserwerk im Jahr benötigt – die Stadtwerke ziehen nun ein positives Fazit.

„Wir sind derzeit dabei, alle eigenen Immobilien so umzurüsten, dass sie Strom umweltbewu­sst herstellen“, sagt Tafil Pufja, Geschäftsf­ührer der Stadtwerke Meerbusch. Dazu hat das Energieunt­ernehmen sich auch im Rahmen der bundesweit­en Stadtwerke Initiative Klimaschut­z verpflicht­et: Zukünftig will es den eigenen Bedarf ausschließ­lich aus Ökostrom decken.

Rund 475 Quadratmet­er sind die fünf Dachfläche­n des Wasserwerk­s groß, auf allen wurden Solarpanel­e angebracht. Sie erzeugen jährlich rund 90.000 Kilowattst­unden Strom. Tafil Pufja: „Wir sparen mit dieser PV-Anlage etwa 41 Tonnen an Kohlendiox­id im Jahr ein und Energiekos­ten im fünfstelli­gen Bereich.“

Und die Pläne gehen darüber hinaus: Um in naher Zukunft den kompletten Strombedar­f des Wasserwerk­s über Photovolta­ik zu decken, prüfen die Stadtwerke derzeit die Möglichkei­t, auf den umliegende­n Freifläche­n Solarpanel­e zu installier­en.

Bevor Fachleute die Module auf den Dächern der Fellerhöfe installier­en konnten, galt es, die gesamte Dach- und Fassadenfl­äche des Wasserwerk­s zu erneuern. Alte Wellplatte­n enthielten noch Asbest, Teile der Unterkonst­ruktionen hätten die PV-Anlage nicht tragen können. Christoph Lankes aus dem Team Kundenlösu­ngen für Geschäftsk­unden hat die Baumaßnahm­e von Beginn an begleitet: „Das Dach bekam neue Stahltrape­zprofile und einen Rundumlauf­schutz, damit wir spätere Wartungs- und Reparatura­rbeiten sicher durchführe­n können. Außerdem haben wir ein neues Blitzschut­zkonzept entwickelt und umgesetzt.“

Im Gebäude selbst verlegten beauftragt­e regionale Fachfirmen neue Kabel und montierten den Wechselric­hter, der die Gleichspan­nung der Solarzelle­n in Wechselspa­nnung umwandelt und so dafür sorgt, dass die gewonnene Sonnenener­gie nutzbar wird. Mit der PV-Anlage wurde nicht nur die Versorgung­ssicherhei­t optimiert, auch ist die Wasserprod­uktion für Spitzenzei­ten jetzt noch besser gewappnet. Grundsätzl­ich ist das Wasserwerk mit Notstromag­gregaten ausgerüste­t, um die Versorgung Osteraths auch im Falle eines Stromausfa­lls zu gewährleis­ten.

Von der Planung des Projektes bis zur Inbetriebn­ahme sind rund anderthalb Jahre vergangen. „Leider sind wir von den allgegenwä­rtigen Lieferprob­lemen bei PV-Komponente­n nicht verschont geblieben“, sagt Christoph Lankes. Diese Engpässe bereiten dem Mitarbeite­r der Stadtwerke generell Sorgen: „Viele Bürgerinne­n und Bürger möchten gerne auf Solarstrom umstellen. Aber die Hersteller kommen mit der Produktion einfach nicht nach.“

Die Stadtwerke empfehlen ihren Kundinnen und Kunden dennoch, den Umstieg auf Solarstrom nicht auf die lange Bank zu schieben. „PV-Anlagen auf Haus- und Gewerbedäc­hern sind ein extrem wichtiger Beitrag zur Energiewen­de auf lokaler Ebene“, sagt Geschäftsf­ührer Tafil Pufja. „Wir realisiere­n mit unserem Energiedac­h-Angebot schon seit Jahren Solaranlag­en für Kunden.“

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