Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Taktgeber, Ruhepol und Absicherun­g

Mit Marcel Lamberti-Ewertz kann der TSV Eller 04 der Sprung in die Landesliga gelingen. Ohne ihn wird es schwierig.

- VON MARCUS GIESENFELD

Manch einer glänzt mit vielen Toren, ein anderer wiederum mit gewonnenen Zweikämpfe­n oder mit einer guten Spielübers­icht. Die Beiträge einzelner Fußballer zu mannschaft­lichem Erfolg können ganz unterschie­dlich sein. Wobei der Wert der richtig guten Kicker häufig sich häufig dann herauskris­tallisiert, wenn diese einmal nicht auf dem Platz stehen. So verhält es sich auch bei Marcel Lamberti-Ewertz. Mit ihm ist die TSV Eller zweifellos eines der Topteams der Bezirkslig­a. Ohne ihn ist die Elf von der Vennhauser Allee an manchen Tagen etwas überspitzt gesagt aber nur die Hälfte wert.

Welchen Einfluss LambertiEw­ertz auf das Spiel der Elf von Kerim Kara nimmt, zeigte sich unter anderem im Hinspiel gegen Ellers kommenden Gegner, die DJK NeussGnade­ntal. Mit ihrem Strategen auf dem Feld ging Eller in Gnadental mit 2:0 in Führung. Nachdem der mit Gelb verwarnte 30-Jährige gut 20 Minuten vor dem Ende ausgewechs­elt werden musste, war es um die defensive Stabilität der TSV geschehen. Gnadental machte aus einem 0:2 noch ein 3:2 und geht somit am Sonntag mit nur vier Punkten Rückstand auf den Spitzenrei­ter aus Eller in das Topspiel.

Es sind Momente wie diese, die Kerim Kara in seiner Meinung bestätigen. Kara sieht in Marcel Ewertz nicht nur den „Königstran­sfer“des vergangene­n Sommers, sondern auch den wichtigste­n Spieler seines Teams, das mit Dennis Ordelheide, Fabian Stutz oder Anas El-Rifai weitere Asse besitzt. Lamberti-Ewertz ist als Innenverte­idiger oder im defensiven Mittelfeld Ruhepol, Absicherun­g und Taktgeber in einer Person. Dass auf den Schultern des Routiniers in Eller besonders viel Verantwort­ung liegt, macht diesem nichts aus. „Ich bin als Führungssp­ieler geholt worden und fülle diese Rolle gerne aus. Das war ich bei meinen Stationen zuvor ja auch“, sagt Lanmberti-Ewertz.

Der Niersbache­r hat früh gelernt Verantwort­ung zu übernehmen. Im Alter von 12 Jahren entschied sich Ewertz dazu, das Elternhaus zu verlassen, um für Borussia Mönchengla­dbach

Fußball zu spielen. Bei den „Fohlen“schaffte der Rechtsfuß nach der U19 auch den Sprung in die U23. Auch wenn ihm der Durchbruch im Regionalli­gateam letztlich verwehrt bliebt und somit auch der einst gehegte Profitraum platzte, blickt Lamberti-Ewertz immer noch mit positiven Gefühlen auf diese Zeit zurück. „Ich würde es immer wieder so machen. Ich habe nicht nur fußballeri­sch extrem viel gelernt, sondern bin auch früh selbststän­dig geworden“, sagt der Eckpfeiler im Team von Kerim Kara.

Seine bislang schönste Zeit im Herrenbere­ich verbrachte Lamberti-Ewertz anschließe­nd beim

heutigen Landesligi­sten SC West. Die Freundscha­ften, die er dort knüpfte, halten bis heute. „Wir treffen uns einmal im Monat mit acht bis zehn Jungs aus der damaligen Mannschaft und unternehme­n etwas. Das ist toll“, schwärmt der verlängert­e Arm von Kerim Kara. An die Erfolge, die Lamberti-Ewertz mit dem SC West feierte – mit den Oberkassel­ern stieg er gleich zweimal in die Oberliga auf – möchte er nun auch in Eller anknüpfen. „Ich weiß, wie schön sich so ein Aufstieg anfühlt. Natürlich möchte man das noch einmal erleben. Und wir haben ganz viele Jungs im Kader, die hungrig darauf sind, so etwas erstmals zu erreichen. Dieser Hunger zeichnet uns aus“, sagt Lamberti-Ewertz.

Nach 19 absolviert­en Spielen liegt die TSV Eller 04 als Tabellenfü­hrer voll im Plan. Dennoch sieht Ellers Kapitän noch Verbesseru­ngsbedarf. „Wir können fußballeri­sch jetzt schon mit Landesligi­sten mithalten. Aber was die Schnelligk­eit gerade im Kopf angeht, müssen wir uns noch steigern. Da haben wir auch in den Testspiele­n zum Teil unsere Grenzen aufgezeigt bekommen“, mahnt Lamberti-Ewertz. Gegen die DJK Neuss-Gnadental können er und seine Mitspieler am Sonntag unter Beweis stellen, dass sie lernfähig sind.

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FOTO: FUPA/ROBERTO PAROLARI Ellers Miitelfeld­spieler Marcel Lamberti-Ewertz (r.), hier im Ligaspiel gegen Viktoria Buchholz.

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