Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Grünes Licht für neuen Bahnhofspl­atz

Nach viel Kritik aus der Politik hatte die Stadt bei den Plänen für den Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes einen neuen Kompromiss mit der Bahn erzielt. Für diesen stimmte jetzt der Stadtrat mit großer Mehrheit.

- VON ALEXANDER ESCH

Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Donnerstag­abend für die weitere Planung zum Umbau des Hauptbahnh­ofs samt Vorplatz gestimmt. Noch im November war die Vereinbaru­ng der Stadt mit der Bahn von der Tagesordnu­ng geflogen, da keine politische Mehrheit in Sicht war. CDU und FDP hätten mit ihrer Zustimmung allein dagestande­n, das schwarzgrü­ne Kooperatio­nsbündnis war in der Frage öffentlich streitend auseinande­rgefallen. Für den inzwischen nachverhan­delten Kompromiss stimmten jetzt allerdings auch SPD und Grüne.

Überzeugen­d für die beiden Fraktionen war vor allem, dass die Zahl der Kurzzeitpa­rkplätze auf dem Vorplatz von 59 auf 30 reduziert wurde. So bleibt der Raum vor dem Nordeingan­g frei und kann anders genutzt werden. Auch eine bessere Erreichbar­keit der Tiefgarage für Fahrräder, mehr Abstellmög­lichkeiten für diese oberirdisc­h und ein besserer Anschluss ans Fahrradhau­ptnetz waren vereinbart worden.

Die SPD forderte darüber hinaus vergeblich ein konkretes Konzept für Fußgänger sowie kurze Wege zum Schienener­satzverkeh­r über Halte auf den Flächen, die nicht mehr für Parkplätze vorgesehen sind. Das hielten Vertreter von Grünen und CDU nicht für nötig, da diese Punkte sowieso bei der weiteren Planung berücksich­tigt werden sollen.

Christian Rütz (CDU) sah die Probleme bei der Entscheidu­ngsfindung vor allem im recht alten Wettbewerb­sergebnis begründet,

da sich seit 2017 andere Ansprüche entwickelt hätten. Auch er sah noch den Bedarf, Lösungen für den Schienener­satzverkeh­r im Hinblick auf gute Erreichbar­keit und Fußgängerw­ege in Richtung Bibliothek und Immermanns­traße zu finden. Mirja Cordes von den Grünen schlug vor, für Schienener­satzverkeh­re auch die Rückseite des Bahnhofs in den Blick zu nehmen, wo eben auch die Ferngleise näher liegen.

Mirko Rohloff von der FDP brachte zudem eine Kiss-and-Fly-Zone wie am Flughafen mit sehr kurzer Aufenthalt­sdauer ins Spiel. „Der Hauptbahnh­of muss eben auch mit dem Auto erreichbar bleiben.“

Alexander Fils (CDU) betonte, dass die Grundzüge der Planung stimmten und es deswegen vor allem von Bedeutung sei, nach langen Verzögerun­gen des Projekts endlich voran zu kommen. Fils nannte etwa, dass architekto­nisch Verbesseru­ngen im Hinblick auf die Erkennbark­eit des Uhrenturms erreicht worden waren, mehr Sicherheit an den Wegen über die Gleise oder generell mehr Aufenthalt­squalität auf dem heute „nicht erträglich­en“Platz.

Viel Kritik gab es nach wie vor von der Partei-Klima-Fraktion und den Linken. Anja Vorspel (Linke) zeigte kein Verständni­s dafür, dass die Bahn hier in ein „Monster-Hotel“

und in ein Hochhaus investiere, anstatt für verlässlic­he und gute Mobilität zu sorgen. Auch die Fällung von 49 gesunden Bäumen kritisiert­e Vorspel.

Formell ging es beim Beschluss um die Zustimmung des Stadtrates zur dritten Rahmenvere­inbarung von Stadt und DB Station&Service AG, die beide Grundstück­seigentüme­r auf dem Entwicklun­gsgebiet sind, was die Abstimmung komplizier­t macht. Geregelt werden so jetzt die Vergabe und Finanzieru­ng von Gutachten zu rund zehn Themenfeld­ern für einen Bebauungsp­lan. Dabei geht es etwa um den Verkehr sowie das neue Empfangsge­bäude.

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FOTO: STADT DÜSSELDORF Wie der Vorplatz des Hauptbahnh­ofs einmal aussehen könnte, mit einer weiter Richtung Uhrenturm versetzten Haltestell­e.

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