Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Grünes Licht für neuen Bahnhofsplatz
Nach viel Kritik aus der Politik hatte die Stadt bei den Plänen für den Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes einen neuen Kompromiss mit der Bahn erzielt. Für diesen stimmte jetzt der Stadtrat mit großer Mehrheit.
Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Donnerstagabend für die weitere Planung zum Umbau des Hauptbahnhofs samt Vorplatz gestimmt. Noch im November war die Vereinbarung der Stadt mit der Bahn von der Tagesordnung geflogen, da keine politische Mehrheit in Sicht war. CDU und FDP hätten mit ihrer Zustimmung allein dagestanden, das schwarzgrüne Kooperationsbündnis war in der Frage öffentlich streitend auseinandergefallen. Für den inzwischen nachverhandelten Kompromiss stimmten jetzt allerdings auch SPD und Grüne.
Überzeugend für die beiden Fraktionen war vor allem, dass die Zahl der Kurzzeitparkplätze auf dem Vorplatz von 59 auf 30 reduziert wurde. So bleibt der Raum vor dem Nordeingang frei und kann anders genutzt werden. Auch eine bessere Erreichbarkeit der Tiefgarage für Fahrräder, mehr Abstellmöglichkeiten für diese oberirdisch und ein besserer Anschluss ans Fahrradhauptnetz waren vereinbart worden.
Die SPD forderte darüber hinaus vergeblich ein konkretes Konzept für Fußgänger sowie kurze Wege zum Schienenersatzverkehr über Halte auf den Flächen, die nicht mehr für Parkplätze vorgesehen sind. Das hielten Vertreter von Grünen und CDU nicht für nötig, da diese Punkte sowieso bei der weiteren Planung berücksichtigt werden sollen.
Christian Rütz (CDU) sah die Probleme bei der Entscheidungsfindung vor allem im recht alten Wettbewerbsergebnis begründet,
da sich seit 2017 andere Ansprüche entwickelt hätten. Auch er sah noch den Bedarf, Lösungen für den Schienenersatzverkehr im Hinblick auf gute Erreichbarkeit und Fußgängerwege in Richtung Bibliothek und Immermannstraße zu finden. Mirja Cordes von den Grünen schlug vor, für Schienenersatzverkehre auch die Rückseite des Bahnhofs in den Blick zu nehmen, wo eben auch die Ferngleise näher liegen.
Mirko Rohloff von der FDP brachte zudem eine Kiss-and-Fly-Zone wie am Flughafen mit sehr kurzer Aufenthaltsdauer ins Spiel. „Der Hauptbahnhof muss eben auch mit dem Auto erreichbar bleiben.“
Alexander Fils (CDU) betonte, dass die Grundzüge der Planung stimmten und es deswegen vor allem von Bedeutung sei, nach langen Verzögerungen des Projekts endlich voran zu kommen. Fils nannte etwa, dass architektonisch Verbesserungen im Hinblick auf die Erkennbarkeit des Uhrenturms erreicht worden waren, mehr Sicherheit an den Wegen über die Gleise oder generell mehr Aufenthaltsqualität auf dem heute „nicht erträglichen“Platz.
Viel Kritik gab es nach wie vor von der Partei-Klima-Fraktion und den Linken. Anja Vorspel (Linke) zeigte kein Verständnis dafür, dass die Bahn hier in ein „Monster-Hotel“
und in ein Hochhaus investiere, anstatt für verlässliche und gute Mobilität zu sorgen. Auch die Fällung von 49 gesunden Bäumen kritisierte Vorspel.
Formell ging es beim Beschluss um die Zustimmung des Stadtrates zur dritten Rahmenvereinbarung von Stadt und DB Station&Service AG, die beide Grundstückseigentümer auf dem Entwicklungsgebiet sind, was die Abstimmung kompliziert macht. Geregelt werden so jetzt die Vergabe und Finanzierung von Gutachten zu rund zehn Themenfeldern für einen Bebauungsplan. Dabei geht es etwa um den Verkehr sowie das neue Empfangsgebäude.