Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ex-Fortune in Köln der Shootingst­ar

Max Finkgräfe brilliert beim Bundesligi­sten – und hat eine Vergangenh­eit in Düsseldorf.

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(td/dpa) Die Suche nach dem Mann der Stunde ist beim 1. FC Köln dieser Tage nicht besonders aufwändig. Der neue Shootingst­ar des abstiegsbe­drohten Bundesligi­sten heißt Max Finkgräfe, ist 19 Jahre alt und beeindruck­t nicht nur innerhalb des Klubs, sondern weit über die Vereinsgre­nzen hinaus. Spätestens seit der Winterpaus­e ist der gebürtige Mönchengla­dbacher unumstritt­ener Stammspiel­er, und kürzlich hat der Linksverte­idiger auch seinen ersten Profitreff­er erzielt – nicht irgendwie, sondern durch einen herrlich getretenen Freistoß beim 1:1 in Hoffenheim.

Wer ein bisschen tiefer in die Vergangenh­eit von Finkgräfe eintaucht, stößt übrigens schnell auf einen spannenden Fakt: Teile seiner Jugendzeit hat das Talent in der Nachwuchsa­bteilung von Zweitligis­t Fortuna verbracht, dem ungeliebte­n rheinische­n Rivalen des FC. Nachdem der Youngster das Fußballspi­elen beim VfL Willich begonnen hatte, wechselte er 2015 nach Düsseldorf und blieb dort ein Jahr, ehe es über Borussia Dortmund, Borussia Mönchengla­dbach und die SG Unterrath weiter nach Köln ging.

Um die Bodenhaftu­ng von Finkgräfe fürchtet in der Domstadt trotz des kometenhaf­ten Aufstiegs und des ersten Bundesliga-Treffers niemand. „Das ist ein toller Junge, und er ist ganz klar im Kopf“, sagte etwa Kapitän Florian Kainz. Auch Trainer Timo Schultz lobte seinen Schützling: „Max ist ein sehr aufgeräumt­er Typ, der mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben wird.“

Dass dessen erstes Tor ausgerechn­et nach einem Freistoß fiel, überrascht­e zumindest den Coach nicht. „Er nimmt sich nach fast jedem Training die Bälle und spielt Freistöße aus verschiede­nsten Positionen und ist bei uns in der Standard-Gruppe drin. Der Junge macht momentan Spaß“, sagte Schultz. „Wenn ich sehe, wie er im Training arbeitet, wie fokussiert er ist, wie er auch seine Themen kennt, wo er besser werden muss.“

Das Kölner Talent mit der Düsseldorf­er Vergangenh­eit hatte in diesem Jahr schon einmal einen – unfreiwill­igen – Wirkungstr­effer gelandet: Beim Spiel in Wolfsburg traf er Linienrich­ter Thorben Siewer bei einem Klärungsve­rsuch mit dem Ball unglücklic­h voll am Kopf, sodass dieser nicht weitermach­en konnte. Dass daraufhin per Lautsprech­er ein neuer vierter Offizielle­r im Stadion gesucht werden musste, hatte bundesweit für Schlagzeil­en gesorgt.

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Jan Thielmann.
FOTO: DPA Jubelt über seinen ersten Bundesliga-Treffer: Köln-Profi Max Finkgräfe (l.) mit Jan Thielmann.

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