Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Interaktiv geht in Krefeld unter
Die Handballer haben nun nur noch ein kleines Polster zu den Abstiegsplätzen.
Eine ganz bittere 15:35-Niederlage musste der Handball-Drittligist Interaktiv Düsseldorf-Ratingen im Derby beim Tabellenzweiten HSG Krefeld Niederrhein hinnehmen. Während die Gastgeber dadurch ihre Serie auf sieben Spiele ohne Niederlage hochschraubten, war es für Interaktiv die achte Niederlage in Folge. In der Tabelle stehen die Düsseldorf-Ratinger zwar weiterhin auf Rang zwölf, haben jetzt aber nur noch ein hauchdünnes Polster von einem Punkt zur TSG Haßloch auf dem ersten Abstiegsplatz.
Vor rund 1500 Zuschauern in der Krefelder Glockenspitzhalle waren die Gäste gegen den haushohen Favoriten durch Dusan Maric mit 1:0 nach 49 Sekunden in Führung gegangen. Die Hoffnung nach der unglücklichen 31:32-Niederlage aus dem Hinspiel beim Spitzenteam vom Niederrhein dieses Mal etwas Zählbares mitzunehmen, währte jedoch nicht lange, da dies die einzige Führung von Interaktiv in der gesamten Partie bleiben sollte. Lediglich bis zum 4:3 in der achten Minute waren die Düsseldorf-Ratinger im Rennen geblieben, da auch die Gastgeber zunächst einen zerfahrenen Start in die Begegnung erwischten. Anschließend ließen die Krefelder jedoch die Muskeln spielen und sorgten bis zur 21. Minute mit einem Zwischenspurt zum 13:4 schnell für klare Verhältnisse.
Immer wieder biss man sich die Zähne an der unheimlich agilen und beweglichen Deckung der HSG aus. Diese wurde vom ehemaligen Nationalspieler Bastian Roscheck, der in der Weihnachtspause in seine Geburtsstadt
gewechselt war, hervorragend dirigiert. Gelang es den Schützlingen von Interaktiv-Trainer Filip Lazarov dennoch sich das eine oder andere Mal gegen diesen starken Abwehrverband durchzusetzen, so war spätestens bei Martin Juzbasic Endstation, da der Krefelder Keeper mit sehenswerten Paraden glänzte.
Bereits beim Stand von 3:8 hatte Lazarov deshalb versucht mit einer Auszeit gegenzusteuern und ein Debakel zu verhindern. Die HSG konnte jedoch weiterhin die Bälle erobern und kam so in Folge immer wieder zu schnellen einfachen Toren. Bereits zur Halbzeit war deshalb mit 18:6 aus Gesicht der Gastgeber die Vorentscheidung gefallen. Nachdem Pausentee kamen die Düsseldorf-Ratinger mutig aus der Kabine und wehrten sich nach Kräften. Dies reichte jedoch nur dazu, dass der Vorsprung der Krefelder in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte mit 24:10 nicht mehr ganz so rasant anwuchs. Letztlich konnte man aber zu keiner Zeit der Begegnung gegen den Aufstiegsaspiranten wirklich mithalten. So wurde es am Ende noch richtig deutlich, da die HSG das Tempo weiter hochhielt und ihr Spiel konsequent durchzog, während bei Interaktiv mit zunehmender Dauer die Kräfte schwanden.
Benny Daser, der Leiter des Fachbereichs Sport bei Interaktiv, erkannte hinterher die starke Leistung des Gegners neidlos an. „Dies war sicherlich nicht das Spiel, dass wir uns erhofft haben. Gegen einen Gegner, gegen den wir absoluter Außenseiter waren, war die Chance gering, zurück in die Spur zu finden, was nach hinten raus auch immer deutlicher wurde.“
Interaktiv: Bliß, Ludorf – Hinrichs 1, Grbavac 1, Wasse 2, Sackmann 2, Stock 2, Maric 2, Seher, Mensger, Engh 1, Nuic 3, Poschacher, Koenemann 1, Sabljic, Kübler.