Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Auf der Suche nach Plan B
Wenn ein Projekt mit so großer Bedeutung wie der Neubau an der Strümper Straße, scheitert, wird schnell die Schuldfrage gestellt. Und auch wenn die scharfe Kritik von Seiten der Politik angebracht, verständlich und gerechtfertigt ist, lässt sich diese Frage nur sehr schwer beantworten. Viel wichtiger aber ist: Die Schuldfrage bringt die Angelegenheit nicht weiter.
Dass der Bausektor aktuell ein schwieriges Pflaster ist, ist ein Problem, das weder nur Meerbusch betrifft noch sich hier lösen lässt. Diese Tatsache und die nun daraus resultierende Situation muss für die Beteiligten unglaublich frustrierend sein – vor allem für engagierte Akteure wie Heidemarie Niegeloh, die bereits seit vielen Jahren auf den Handlungsbedarf an der Strümper Straße hinweisen. Sozialdezernent Peter Annacker hat im Sozialausschuss gesagt, man müsse sich nur „etwas einfallen lassen“. Das klingt lapidar, aber es entspricht der aktuellen Situation. Stadt und Politik müssen Ideen entwickeln. Was ist das beste für die Menschen in der Unterkunft, und was lässt sich mit den begrenzten Mitteln, die in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen werden, erreichen? Was ist der Plan B für die Strümper Straße?
Optimal wäre sicherlich, wie Annacker gesagt hat, die Menschen im sozialen Wohnungsmarkt unterzubringen – mit Unterstützung, aber selbstständig. Nur, wie kann das gelingen? Bezahlbarer Wohnraum ist in Meerbusch ein extrem knappes Gut, hier konkurrieren Menschen mit niedrigem Einkommen, Geflüchtete und eben die Bewohner der Strümper Straße.
Dass die Stadt hier aktiv eingreifen will, um für mehr Kapazitäten zu sorgen, ist ein richtiger und wichtiger Schritt, der vielen Bevölkerungsgruppen helfen könnte. Hier stellt sich jedoch ebenfalls die Frage der Finanzierung, für die keine Lösung auf der Hand liegt. Fest steht aktuell nur, dass es an der Strümper Straße so, wie es im Augenblick ist, nicht langfristig weitergehen kann.