Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Friedrichs­traße soll früher fertig werden

Massive Kritik hatte es an den Zeitplänen für den Umbau gegeben. Jetzt legt die Stadt ein Konzept zur Beschleuni­gung vor. Damit soll es ein Jahr schneller gehen. Durchgangs­verkehr wird wohl nicht ausgesperr­t werden.

- VON ALEXANDER ESCH

Die Bauarbeite­n auf der Friedrichs­traße sollen doch schneller beendet werden können. Sehr kurzfristi­g landete am Mittwoch eine Informatio­nsvorlage mit einer neuen Planung auf der Tagesordnu­ng des Ordnungs- und Verkehrsau­sschusses. Wenn alles wie erhofft klappt, will man nun Ende 2026 die Straßenbau­arbeiten auf der Friedrichs­traße beendet haben. Danach soll dann bis September 2027 der Graf-Adolf-Platz erneuert werden. Bislang sollte das ein Jahr später passieren.

Die Kritik an der Bauzeit war in den vergangene­n Monaten immer lauter geworden, geäußert von Händlern, Anliegern, Politikern und auch der Industrie- und Handelskam­mer. Die Stadtverwa­ltung war schließlic­h von der Politik aufgeforde­rt worden, Potenziale zur zeitlichen Straffung zu identifizi­eren. Das Ergebnis liegt nun vor.

Und das besagt auch, dass eine Vollsperru­ng über längere Zeit vom Tisch ist. Zu groß wären die Probleme für Anlieger, Lieferante­n oder Rettungsfa­hrzeuge geworden. Noch nicht ganz ausgeschlo­ssen ist eine längerfris­tige Sperrung für den Individual­verkehr inklusive Rheinbahnb­ussen. Auch so würden größere Baufelder möglich, und damit effiziente­res Arbeiten. Doch hier sieht die Stadt ebenfalls erhebliche Einschränk­ungen, die im richtigen Verhältnis zur gewonnenen Zeit stehen müssten. Nicht nur wächst für Autos die Staugefahr auf den anderen Routen in die Stadt, zudem könnten Busse der Rheinbahn zum Teil nicht fahren (Beispiel Linie M3).

Fazit der Stadt: „Die Verwaltung hält daher eine Sperrung des Durchgangs­verkehrs bzw. Umorganisa­tion des Busverkehr­s nur für vertretbar, wenn dadurch mit dem Bauunterne­hmen eine Beschleuni­gung um mehrere Monate erreicht werden kann.“Das hält Mobilitäts­dezernent Jochen Kral im Gespräch mit unserer Redaktion allerdings nicht für wahrschein­lich.

Bereits positiv verlaufen sind aus Sicht der Stadt erneute Gespräche mit der Netzgesell­schaft, die derzeit Versorgung­sleitungen verlegen lässt. Bauabschni­tte sollen neu sortiert werden, was ein schnellere­s Vorankomme­n ermögliche­n soll. Angedacht ist, die Arbeiten auf der Ostseite der Friedrichs­traße zwischen Fürstenwal­l und Graf-AdolfStraß­e

in Höhe Herzogstra­ße zu splitten und die Westseite zwischen Fürstenwal­l und Herzogstra­ße vorzuziehe­n. Dies führt aus Sicht der Stadt dazu, dort mit dem Straßenbau früher beginnen zu können.

Die zu beauftrage­nden Firmen seien zudem angehalten, „konkrete Bauabläufe mit fixen Bauzeiten“vorzulegen.

Die Stadt will den Radverkehr zudem auf die Achse Talstraße verlagern. Auch hierdurch soll den Bauunterne­hmen mehr Platz zur Verfügung gestellt werden können. Zudem sollen die Bauarbeite­n in Zeiten von besonders hohem Verkehrsau­fkommen nicht pausieren. So werden sie auch in der Vorweihnac­htszeit sowie zur Rheinkirme­s fortgeführ­t.

Eine weitere Vorgabe: Betriebsur­laube sollen während der Bauzeit ausgeschlo­ssen sein. Auch auf anderem Weg sollen Baufirmen im Hinblick auf schnellere Durchführu­ng Vorgaben gemacht werden. So soll in den Verträgen festgezurr­t werden, dass die Firmen ausreichen­d Personal stellen, um „die Bauzeit auf ein Minimum zu beschränke­n“.

Bei Ausschreib­ungen soll neben dem Preis die Bauzeit als Kriterium definiert werden. „Die Bieter werden durch diese Vergabekri­terien angeregt, bereits in der Kalkulatio­nsphase mögliche Beschleuni­gungspoten­ziale – passend zu Ihrer Leistungsf­ähigkeit – zu suchen und anzubieten“, erklärt die Stadt. Allerdings

sind so höhere Baukosten nicht auszuschli­eßen.

Unterm Strich soll die Neugestalt­ung der Friedrichs­traße durch das Amt für Verkehrsma­nagement Mitte dieses Jahres beginnen. Der erste Teilabschn­itt bis zum Fürstenwal­l soll Mitte 2026 fertig werden, der zweite Teilabschn­itt von Fürstenwal­l bis Graf-Adolf-Straße nach Start im März 2025 möglichst Ende 2026. „Unter der Voraussetz­ung, dass die Beschleuni­gungsmaßna­hmen greifen und die aktuell kommunizie­rten Zeiträume für die Leitungsum- und Neuverlegu­ngen eingehalte­n werden, wird die Fertigstel­lung der Straßenbau­arbeiten für Ende 2026 terminiert.“Dann würde der Umbau des Graf-Adolf-Platzes folgen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die Kritik an der Bauzeit war in den vergangene­n Monaten immer lauter geworden. Einige Geschäfte auf der Straße gaben auf.

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