Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Friedrichstraße soll früher fertig werden
Massive Kritik hatte es an den Zeitplänen für den Umbau gegeben. Jetzt legt die Stadt ein Konzept zur Beschleunigung vor. Damit soll es ein Jahr schneller gehen. Durchgangsverkehr wird wohl nicht ausgesperrt werden.
Die Bauarbeiten auf der Friedrichstraße sollen doch schneller beendet werden können. Sehr kurzfristig landete am Mittwoch eine Informationsvorlage mit einer neuen Planung auf der Tagesordnung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses. Wenn alles wie erhofft klappt, will man nun Ende 2026 die Straßenbauarbeiten auf der Friedrichstraße beendet haben. Danach soll dann bis September 2027 der Graf-Adolf-Platz erneuert werden. Bislang sollte das ein Jahr später passieren.
Die Kritik an der Bauzeit war in den vergangenen Monaten immer lauter geworden, geäußert von Händlern, Anliegern, Politikern und auch der Industrie- und Handelskammer. Die Stadtverwaltung war schließlich von der Politik aufgefordert worden, Potenziale zur zeitlichen Straffung zu identifizieren. Das Ergebnis liegt nun vor.
Und das besagt auch, dass eine Vollsperrung über längere Zeit vom Tisch ist. Zu groß wären die Probleme für Anlieger, Lieferanten oder Rettungsfahrzeuge geworden. Noch nicht ganz ausgeschlossen ist eine längerfristige Sperrung für den Individualverkehr inklusive Rheinbahnbussen. Auch so würden größere Baufelder möglich, und damit effizienteres Arbeiten. Doch hier sieht die Stadt ebenfalls erhebliche Einschränkungen, die im richtigen Verhältnis zur gewonnenen Zeit stehen müssten. Nicht nur wächst für Autos die Staugefahr auf den anderen Routen in die Stadt, zudem könnten Busse der Rheinbahn zum Teil nicht fahren (Beispiel Linie M3).
Fazit der Stadt: „Die Verwaltung hält daher eine Sperrung des Durchgangsverkehrs bzw. Umorganisation des Busverkehrs nur für vertretbar, wenn dadurch mit dem Bauunternehmen eine Beschleunigung um mehrere Monate erreicht werden kann.“Das hält Mobilitätsdezernent Jochen Kral im Gespräch mit unserer Redaktion allerdings nicht für wahrscheinlich.
Bereits positiv verlaufen sind aus Sicht der Stadt erneute Gespräche mit der Netzgesellschaft, die derzeit Versorgungsleitungen verlegen lässt. Bauabschnitte sollen neu sortiert werden, was ein schnelleres Vorankommen ermöglichen soll. Angedacht ist, die Arbeiten auf der Ostseite der Friedrichstraße zwischen Fürstenwall und Graf-AdolfStraße
in Höhe Herzogstraße zu splitten und die Westseite zwischen Fürstenwall und Herzogstraße vorzuziehen. Dies führt aus Sicht der Stadt dazu, dort mit dem Straßenbau früher beginnen zu können.
Die zu beauftragenden Firmen seien zudem angehalten, „konkrete Bauabläufe mit fixen Bauzeiten“vorzulegen.
Die Stadt will den Radverkehr zudem auf die Achse Talstraße verlagern. Auch hierdurch soll den Bauunternehmen mehr Platz zur Verfügung gestellt werden können. Zudem sollen die Bauarbeiten in Zeiten von besonders hohem Verkehrsaufkommen nicht pausieren. So werden sie auch in der Vorweihnachtszeit sowie zur Rheinkirmes fortgeführt.
Eine weitere Vorgabe: Betriebsurlaube sollen während der Bauzeit ausgeschlossen sein. Auch auf anderem Weg sollen Baufirmen im Hinblick auf schnellere Durchführung Vorgaben gemacht werden. So soll in den Verträgen festgezurrt werden, dass die Firmen ausreichend Personal stellen, um „die Bauzeit auf ein Minimum zu beschränken“.
Bei Ausschreibungen soll neben dem Preis die Bauzeit als Kriterium definiert werden. „Die Bieter werden durch diese Vergabekriterien angeregt, bereits in der Kalkulationsphase mögliche Beschleunigungspotenziale – passend zu Ihrer Leistungsfähigkeit – zu suchen und anzubieten“, erklärt die Stadt. Allerdings
sind so höhere Baukosten nicht auszuschließen.
Unterm Strich soll die Neugestaltung der Friedrichstraße durch das Amt für Verkehrsmanagement Mitte dieses Jahres beginnen. Der erste Teilabschnitt bis zum Fürstenwall soll Mitte 2026 fertig werden, der zweite Teilabschnitt von Fürstenwall bis Graf-Adolf-Straße nach Start im März 2025 möglichst Ende 2026. „Unter der Voraussetzung, dass die Beschleunigungsmaßnahmen greifen und die aktuell kommunizierten Zeiträume für die Leitungsum- und Neuverlegungen eingehalten werden, wird die Fertigstellung der Straßenbauarbeiten für Ende 2026 terminiert.“Dann würde der Umbau des Graf-Adolf-Platzes folgen.