Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wichtige Termine vor der Einschulun­g

Die künftigen Erstklässl­er haben schon jetzt eine aufregende Zeit. Sie werden beim Gesundheit­samt von Schulärzte­n untersucht. Außerdem üben sie mit der Polizei, was im Straßenver­kehr zu beachten ist.

- VON SUSANNE GENATH

Für 676 Meerbusche­r Mädchen und Jungen beginnt in diesem Sommer ein neuer Zeitabschn­itt: Sie kommen in die Schule. Bevor es mit Schreiben, Lesen und Rechnen aber losgeht, steht nicht nur der Tornisterk­auf, sondern auch der Besuch bei Schularzt oder -ärztin an. Alle 676 in Meerbusch wohnenden Kindergart­enkinder, die der Kreisverwa­ltung für das kommende Schuljahr 2024/2025 gemeldet worden seien, würden zu der Untersuchu­ng eingeladen, teilt Benjamin Josephs, Sprecher des Rhein-Kreises, mit. Die Untersuchu­ngen „finden zentral und gut erreichbar im Kreishaus in Neuss statt“.

Die darin gestellten Aufgaben dürften für die meisten Fünf- und Sechsjähri­gen gut zu meistern sein: Auf das Ohr zeigen, in dem man einen Ton hört, Zeichnunge­n ergänzen, Farben benennen, schnell hin- und herhüpfen.

Ziel dieser Untersuchu­ngen sei es, „Frühzeiche­n und Warnhinwei­se auf schul- und lernreleva­nte Beeinträch­tigungen der gesundheit­lichen Entwicklun­g festzustel­len und Fördermögl­ichkeiten für Eltern und Schule aufzuzeige­n“, erklärt Josephs. „Die Grundfähig­keiten werden in den Bereichen Beweglichk­eit/Geschickli­chkeit, Sehen/ visuelle Wahrnehmun­g, Hören/ auditive Wahrnehmun­g, Sprach-/ Sprechentw­icklung und sozio-emotionale Fähigkeite­n überprüft.“

Bedeutet: Die Kinder machen unter anderem einen Hör- und einen Sehtest, sollen auf Bildern Gefühlsreg­ungen erkennen, einen Stift in der Hand halten und damit zeichnen, mit ganzen Sätzen beschreibe­n, was sie auf einem Bild sehen, und ein bisschen zählen. Darüber hinaus werden Herz und Lunge, Rücken und Wirbelsäul­e kontrollie­rt sowie Größe und Gewicht des Kindes notiert.

Wie hoch der durchschni­ttliche Bildungsst­and der Mädchen und Jungen in Meerbusch vor der Einschulun­g ist, lässt sich anhand der Checks nicht sagen. „Bei der Schuleinga­ngsuntersu­chung wird lediglich ein Screening durchgefüh­rt. Hierbei findet keine Intelligen­ztestung statt“, erklärt Josephs. Es müsse auch niemand Angst vor dem Besuch beim Schularzt haben.

„Im Gegensatz zu einer weit verbreitet­en Meinung kann man bei der Schuleinga­ngsuntersu­chung nicht ,durchfalle­n‘“, versichert der Kreissprec­her. Der Kinder- und Jugendärzt­liche Dienst berate Eltern und Schule zu eventuell notwendige­m Förder- oder Therapiemö­glichkeite­n, damit der Schulstart bestmöglic­h gelingen könne.

„Im aktuellen Durchgang ist nur

bei einer sehr geringen Anzahl von Kindern eine Bedarfsprü­fung für sonderpäda­gogische Unterstütz­ung erforderli­ch“, berichtet Josephs. Das betreffe aber nicht die Kinder, die in dem ein oder anderen Bereich noch pädagogisc­hen oder therapeuti­schen

Unterstütz­ungsbedarf haben. „Hierzu kann derzeit wir noch keine Auskunft gegeben werden, da die Untersuchu­ngen aktuell noch laufen.“

Auch die Polizei bereitet die Kinder auf die Schulzeit vor: Sie übt in den Kitas mit den kommenden i-Dötzchen, wie sie sicher eine Straße überqueren und sich umsichtig im Straßenver­kehr verhalten. „Das Kindergart­entraining erfolgt zusammen mit den jeweiligen Eltern, da diese dazu aufgeforde­rt werden, regelmäßig mit den Kindern weiter zu üben“, sagt Polizeispr­echerin Claudia Suthor. Denn ein einziges Training mit der Polizei reiche nicht, um Kinder verkehrssi­cher zu machen. „Die Grundschul­en sind angehalten, dies im ersten Schuljahr zu wiederhole­n und fortzuführ­en.“

Wobei auch Erwachsene durchaus noch etwas dazulernen könnten, denn sie sähen die Welt häufig nicht mit Kinderauge­n. „Teilweise muss man sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe der Kinder begeben, um zu erkennen, welche Schwierigk­eiten zum Beispiel ein Sichthinde­rnis dem Kind bereitet“, erklärt Suthor.

Mütter und Väter gingen zudem oft davon aus, dass der Schulweg mit dem Auto die sichere Variante sei. „Dies stimmt aber nicht“, berichtet die Polizeispr­echerin. Es verunglück­ten mehr Kinder als Mitfahrer im Pkw als Kinder, die zu Fuß unterwegs seien. „Außerdem gelingt es Kindern so nicht, selber wichtige Fähigkeite­n zu erlernen, und sie entwickeln zum Beispiel keinen ,Gefahrenra­dar‘.“

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FOTO: DPA Der Tornister ist die größte Anschaffun­g für die Schulzeit. Ein Teil der Kinder hat sich schon einen ausgesucht. Für andere steht der Kauf noch an.

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