Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Brandschutz bremst neues Flüchtlingsheim aus
Es gibt bisher keine Genehmigung für den Umbau des Gebäudes an der Schwannstraße. Die Bezirksregierung muss nachbessern.
Still ruht der See an der Schwannstraße: Gut vier Monate nach dem dem Entschluss des Landes, ein Flüchtlingsheim in der ehemaligen Zentrale der Salzgitter AG in Golzheim einzurichten, hat der Umbau noch immer nicht begonnen. Der Grund: Es gibt noch keine Baugenehmigung der Stadt. Es hakt unter anderem beim Brandschutz.
Am 17. Oktober hatte die Bezirksregierung Düsseldorf mitgeteilt, dass man „nach intensiver Prüfung“entschieden habe, aus der Immobilie Schwannstraße 12 eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes zu machen. Das Bürogebäude – inzwischen im Besitz des Immobilienentwicklers Quantum– steht seit Jahren leer.
„In dem zentral gelegenen Bürogebäude in Golzheim stehen mehr als 8000 Quadratmeter Nutzfläche sowie Lagerfläche und Tiefgaragenplätze zur Verfügung. Außenflächen können von den Bewohnerinnen und Bewohnern für Freizeitangebote genutzt werden. Etwa 640 Menschen können dort aufgenommen werden“, teilte die Bezirksregierung im Oktober mit. Der Mietvertrag mit Quantum wurde für achteinhalb Jahre abgeschlossen.
In Betrieb genommen werden soll die ZUE im Herbst diesen Jahres. An diesem Zeitplan habe sich „nichts geändert“, so eine Sprecherin der Bezirksregierung. Und weiter: „Ein Bauantrag wurde gestellt, der sich derzeit in der Prüfung befindet. Dementsprechend wurde auch noch nicht mit den Umbauarbeiten begonnen.“
Besagte Prüfung birgt Brisanz.
Denn laut der Stadtverwaltung, die für den Bauantrag zuständig ist, stehen noch „Nachbesserungen“der Bezirksregierung aus – „insbesondere zum Brandschutz“. Daher könne auch keine Angabe zu einem Zeithorizont bis zur Erteilung der Baugenehmigung getroffen werden.
Der Brandschutz bei Flüchtlingsheimen ist ein komplexes Thema:
Allgemein, weil viele Menschen auf engem Raum leben. Im speziellen Fall, weil statt Schreibtischen bald Betten und Sofas in dem ehemaligen Bürogebäude stehen sollen. Eine potenziell hohe „Brandlast“, wie es Experten nennen.
2017 war eine Halle der Messe Düsseldorf komplett durch ein Feuer zerstört worden, in der man 280 Flüchtlinge untergebracht hatte. Der Brand (zehn Millionen Euro Schaden) soll durch eine angezündete Matratze ausgebrochen sein. Zwei angeklagte Asylbewerber wurden später aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Im Fall der ehemaligen SalzgitterZentrale heißt es von der Bezirksregierung, man arbeite mit dem Vermieter „intensiv daran, zeitnah die Genehmigung für die Nutzung als ZUE zu erreichen“. Dass die Bauaufsicht dazu noch Fragen gehabt habe, komme häufig in solchen Verfahren vor. Die Behörde betonte weiter: „Der überarbeitete Antrag ist bereits am 15. Februar 2024 übersendet worden, weitergehende Anfragen werden derzeit bilateral zwischen Sachbearbeiter und Antragsteller geklärt.“
„Ein Bauantrag wurde gestellt, der sich derzeit in der Prüfung befindet“Bezirksregierung Düsseldorf