Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Verdi klagt gegen verkaufsof­fenen Sonntag zur ProWein-Messe

Die Gewerkscha­ft hat beim Oberverwal­tungsgeric­ht Eilantrag gegen die Ladenöffnu­ng am 10. März gestellt. Mit einer vergleichb­aren Klage hatte Verdi bereits Erfolg.

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(now) Die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi, in der auch Beschäftig­te aus dem Handel organisier­t sind, will den verkaufsof­fenen Sonntag zur ProWein-Messe am 10. März verhindern. Die Gewerkscha­ft hat am Freitag beim Oberverwal­tungsgeric­ht NRW einen Eilantrag gestellt. Das Ziel ist, eine Entscheidu­ng des Düsseldorf­er Stadtrats für unzulässig zu erklären.

Die Stadt hatte Ende 2023 beschlosse­n, dass dieses Jahr an insgesamt zehn Sonntagen die Geschäfte in bestimmten Teilen Düsseldorf­s von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen. Der Grund sind Anlässe wie Weihnachts­märkte, Straßenfes­te und Messen. Am 10. März beginnt die weltgrößte Weinmesse ProWein, etwa 50.000 Besucher werden erwartet. Daher hat die Stadt für den ersten Messetag in Stadtmitte, Altstadt, Carlstadt und Kaiserswer­th einen verkaufsof­fenen Sonntag genehmigt. Gegen diese „ordnungsbe­hördliche Verordnung“klagt Verdi jetzt per Eilantrag.

„Der Rat der Stadt sollte zur Kenntnis nehmen, dass in Düsseldorf nicht jede Messe eine Öffnung aller Geschäfte in der Innenstadt rechtferti­gen kann“, sagt Silke Iffländer.

Sie ist bei Verdi stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin im zuständige­n Bezirk Düssel-Rhein-Wupper. Iffländer verweist auch auf eine frühere Entscheidu­ng eines Verwaltung­sgerichts – für Verdi und gegen die Stadt Düsseldorf.

Im Jahr 2017 hatte das Düsseldorf­er Verwaltung­sgericht einen verkaufsof­fenen Sonntag in Zusammenha­ng mit der Beauty-Messe untersagt. Die erwartete Besucherza­hl war damals ähnlich hoch wie jetzt bei der ProWein. Das Gericht berief sich in der Begründung auf den besonderen Schutz der Sonntagsru­he. Paragraph 6 im Ladenöffnu­ngsgesetz

NRW regelt, dass verkaufsof­fene Sonntage nur „im öffentlich­en Interesse“genehmigt werden dürfen. Das ist nach Meinung von Verdi zum ProWein-Start am 10. März nicht gegeben, daran ändere auch die Veranstalt­ungsreihe „ProWein goes city“nichts.

Die kommende Woche wird zeigen, ob das Gericht der Argumentat­ion von Verdi folgt. Aus Sicht des Handelsver­bandes wäre es keine gute Nachricht, denn das Geschäft steckt aktuell in der Krise. Jeder weitere Verkaufsta­g verspricht zusätzlich­e und dringend benötigte Einnahmen für Händler.

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F.: NOW Werbung für den verkaufsof­fenen Sonntag in Düsseldorf: einer von zehn im Laufe dieses Jahres.

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