Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Hofstrukturen lassen hohen Wohnwert erwarten“
Stadtplanung: ISR – Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH, Landschaftsplanung: MOLA Landschaftsarchitektur GmbH, Verkehrsplanung: MobilWerk GmbH
„Das Preisgericht diskutiert intensiv das Leitbild, welches diesem Entwurf zugrunde liegt. Besonders positiv wird vermerkt, dass die gewünschte höhere Dichte mit einer geringen Flächenversiegelung und einem relativ geringen Erschließungsaufwand erzielt wird. Der Landschaftsraum kann seine Qualitäten bewahren – eine Bebauung nordöstlich der K-Bahn ist nicht erforderlich. Auch erkennt das Preisgericht ausdrücklich die Gestaltung der Platzsituationen in der Verbindung zwischen den bebauten Nachbarschaften und dem grünen Infrastrukturband
an, welches sich wiederum sehr harmonisch mit dem Landschaftsraum verzahnt.
Die städtebauliche Struktur ist auf zwei Schwerpunktbereiche ausgerichtet, die eine abschnittsweise Realisierung zulassen und sich über die gemeinschaftlich nutzbaren öffentlichen Raum, welcher sich auf das Nötigste reduziert, definieren. Die Hofstrukturen lassen einen hohen Wohnwert erwarten. Insgesamt wird auf einer vergleichsweise kleinen Fläche eine hohe Dichte (700 Wohneinheiten) erreicht. In diesem Zusammenhang ist die maximal geforderte Geschossigkeit von vier Geschossen in einigen wenigen Bereichen überschritten. Die QG (Quartiersgaragen) sind angemessen lokalisiert und bilden eine Platzstruktur aus, die in dieser Form adäquat erscheint. Aufgrund der städtebaulichen Struktur ist keine Querung der K-Bahn notwendig.
Die insgesamt sehr positiv beurteilte Arbeit leidet jedoch an einem Mangel, der eine Änderung des Erschließungskonzeptes, welches eine geplante Nachbarschaft über Wienenweg und Kamperweg erschließt, erfordert.“
Stadtplanung: Schaller Architekten Stadtplaner BDA, Landschaftsplanung: Urbanegestalt PartGmbB, Verkehrsplanung: Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH:
„Die Wettbewerbsarbeit weist eine gute Einbindung in den Bestand auf. Die Typologie und Dimensionierung der Gebäude lassen eine gute Bezugnahme
auf die prägenden Osterather Strukturen erkennen. Die Haupterschließung für den motorisierten Individualverkehr erfolgt nicht über den vorhandenen Kreisverkehrsplatz und ermöglicht dort eine grüngestaltete fußläufige Verbindung zwischen der Grünachse zum Ortskern und dem offenen Landschaftsraum. Die großzügige Grünstruktur, mitsamt Entwässerungsflächen, Kaltluftschneiden sowie Aufenthaltsqualitäten und Einbindung in den Städtebau, wird als sehr gelungen angesehen. Die angemessene Dichte ermöglicht in Verbindung mit den gemischten Typologien der Gebäude die gewünschte Zahl von Wohneinheiten. Es werden verschiedene Bauformen und Geschossigkeiten geplant. Das Konzept spielt dabei an den richtigen Stellen mit unterschiedlichen Dichten. Die geforderte Umsetzung der Akzentsetzung am Haltepunkt wurde schlüssig gelöst. Die Dimensionierung und Positionierung der Mobilitätsstationen erscheinen hingegen nicht passend. Überarbeitungsbedürftig ist insbesondere Lage und Dimensionierung der Mobilitätsstation östlich des Schützenplatzes. Es bestehen weite Wege von hier aus in die Quartiere hinein. Der öffentliche Raum der sogenannten „Lebensader“bedarf einer besonderen Qualifizierung. Die Lage der KiTa im Freiraum wird kritisch diskutiert. Grundsätzlich wurden die Vorgaben der Auslobung zu großen Teilen eingehalten. Insgesamt bewertet das Preisgericht den Entwurf als qualitätsvoll und gut umsetzbar.“