Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Beim SC West gehen die Lichter aus
Der Landesligist unterliegt Turu 80 im Stadtderby mit 1:2 und ist am Tabellenende schon weit abgeschlagen.
Internationale Klasse versammelte sich am Sonntagnachmittag auf dem Sportplatz an der Schorlemerstraße. Zum Leidwesen der Zuschauer, die sich das Landesliga-Derby zwischen dem SC West und Turu 80 ansahen, stand diese nur am Spielfeldrand.
Vor den Augen von Ex-Nationalspieler Amin Younes und von Borussia Mönchengladbachs Profi Julian Weigl setzte sich die Turu in einem schwachen Spiel durch ein Tor in der Nachspielzeit glücklich, aber nicht unverdient mit 1:2 durch.
„Wir sind froh, unsere Siegesserie fortgesetzt zu haben, auch wenn es spielerisch heute nicht so rund bei uns lief“, sagte Turus Trainer Francisco Carrasco. Sein Gegenüber Günter Abel haderte derweil vor allen Dingen mit der Entstehung des zweiten Treffers. „In der Nachspielzeit beim Stand von 1:1 in einen Konter zu laufen, ist eigentlich unglaublich, passt aber zu unserer Situation“, so der Ex-Profi.
Das mit dem Rücken zur Wand stehende Tabellenschlusslicht aus Oberkassel bot gegen eine ebenfalls nicht überzeugende Turu insgesamt zu wenig an, um Ansprüche auf drei Punkte geltend zu machen. Während der zur Pause ausgewechselte Marco Lüttgen im ersten Abschnitt eine „Hundertprozentige“für West liegen ließ, schloss auf der Gegenseite Sahin Ayas einen Angriff über Sebastian Molla und Selcuk Yavuz zur Gäste-Führung ab (31.).
Richtig Auftrieb gab das Tor der Turu nicht. „Wir haben nach der Pause etwas zu wenig gemacht“, konstatierte Carrasco. Und das sollte sich zunächst rächen. Nachdem sich Turus Mittelfeldspieler Christos Liampos „Gelb-Rot“abholte (68.), kam West in Überzahl nach einer Ecke durch Ilias Bouassaria zum Ausgleich (85.). Nun wollten die Oberkasseler, denen ehrlicherweise auch nur ein Sieg weitergeholfen
hätte, mehr, riskierten aber zu viel.
So hatte Turus „Joker“Saba Khargelia frei vor Thorsten Pyka leichtes Spiel (90.).
Während die Turu mit dem Erfolg beim Stadtnachbarn den Kontakt zum oberen Tabellendrittel hergestellt hat, gehen beim abgeschlagenen SC West die Landesliga-Lichter aus.
1. FC Monheim - MSV 7:0 Ganz so aussichtslos wie beim SC West ist die Ausgangslage für den MSV Düsseldorf noch nicht. Allerdings präsentierte sich der ebenfalls auf einem Abstiegsrang liegende Oberliga-Absteiger
bei der 0:7-Abfuhr bei Spitzenreiter 1.FC Monheim maximal wie ein Bezirksligist. „Wir haben uns in Monheim nicht wirklich Punkte ausgerechnet, aber so darf man sich natürlich nicht präsentieren. Die erste Hälfte war bodenlos“, schimpfte Mo Rifi. Gegen den individuell auf allen Positionen besser besetzten Ligaprimus hätte den MSV nur großer Kampfgeist und mannschaftliche Geschlossenheit zum Erfolg verholen. Doch auch das ließen die Elleraner missen. Dass dann ausgerechnet auch noch der ehemalige MSV-Torjäger Tom Hirsch dreimal für Monheim traf, rundete
den desaströsen Nachmittag ab.
SG Unterrath - ASV Süchteln 0:3
Was Selbstvertrauen im Fußball ausmachen kann, wurde in der Partie zwischen der SG Unterrath und dem ASV Süchteln deutlich. Im Flutlichtspiel unterlag die gastgebende SGU in allen Belangen überlegenen Süchtelnern auch in der Höhe verdient mit 0:3. „Der Mannschaft hat man angemerkt, dass sie zuletzt keine guten Ergebnisse eingefahren hat. Wir wurden vom ASV schlichtweg aufgefressen“, sagte Unterraths enttäuschter Trainer Yannick Meurer nach der Partie. Vor allem der kurzfristig ausgefallene Zissis Alexandris
riss eine riesige Lücke. In Person des Kapitäns fehlte der emotionale Leader und die wichtige Anspielstation in vorderster Front. So blieb die SGU vorne harmlos und hinten gegen die spritziger wirkenden Gäste um den agilen Doppeltorschützen Leonit Popova (17., 41.) oft zweiter Sieger. Auch Meurers zur Pause vorgenommene Korrekturen verpufften wirkungslos. Süchteln belohnte sich für einen guten Auftritt kurz vor Schluss sogar noch mit dem 3:0 (86.).
Klar ist: In der aktuellen Verfassung wird der Klassenerhalt für inzwischen seit sieben Partien sieglose Unterrather kein Selbstläufer.