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Am Urlaub sparen die Deutschen zuletzt

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(rky) Die Deutschen haben 2023 mit 86,9 Milliarden Euro so viel Geld für Urlaub ausgegeben wie nie zuvor. Die Ausgaben lagen mit 110 Euro pro Kopf und Tag auch so hoch wie nie, was auch an den höheren Preisen liegt. Dieses Jahr ist die Reiselust wohl so groß wie nie seit der Pandemie: 41 Prozent der deutschspr­achigen Menschen in Deutschlan­d haben bereits eine feste Reiseabsic­ht und kennen schon das genaue Ziel. 32 Prozent wollen definitiv die Koffer packen, doch das Ziel ist noch offen. Dagegen sank die Zahl der Bürger, die noch unsicher sind, von 23 auf 16 Prozent, während zehn Prozent sicher sind, dieses Jahr auf keinen Fall eine Reise zu unternehme­n.

Dies alles sind Ergebnisse der einmal im Jahr veröffentl­ichten Reiseanaly­se der Forschungs­gemeinscha­ft Urlaub und Reisen (FUR). „Den Menschen ist ihr Urlaub sehr wichtig“, sagt FUR-Leiter Ulf Sonntag. Er sieht für das Feriengesc­häft in diesem Jahr „eine noch höhere Ausgangsba­sis als 2023 zum gleichen Zeitraum“. Anders gesagt: Weil jetzt schon sehr viele Menschen eine schöne Zeit zum Beispiel am Strand planen, könnten es am Ende noch mehr sein als in allen Jahren vorher.

Die Untersuchu­ng, für die mehr als 10.000 Personen befragt worden sind, zeigt, dass die Menschen bereit sind, auf viele andere Dinge zu verzichten, nur um wenigstens einmal im Jahr in Urlaub zu fahren. 60 Prozent der Befragten sagen, sie hätten im Vorjahr an zumindest einer Stelle gespart, um eine Reise finanziere­n zu können, wobei jeweils zu rund 50 Prozent auf Kleidung und Restaurant­besuche verzichtet wurde. 62 Prozent sagen, für sie sei Urlaub ein sehr wichtiges Bedürfnis. Nur der Kauf von Lebensmitt­eln schneidet mit 76 Prozent noch stärker ab, wogegen den meisten Bürgern schöne Möbel, gute Kleidung oder ein adäquates Auto deutlich weniger bedeutsam sind.

Die Deutschen wollen mit dem Ende der Pandemie auch wieder mehr in die Welt jenseits von Europa reisen. Sechs Millionen traten 2023 eine Fernreise an. Das sind neun Prozent aller Reisen, wogegen es während der Corona-Zeit nicht einmal halb so viele waren – zeitweise gab es ja fast keine Flüge nach Übersee, viele Länder waren für Einreisen geschlosse­n. 47 Prozent der Urlauber reisten per Flugzeug. Das ist der höchste jemals gemessene Wert, wobei neben Fernreisen gerade Ziele rund ums Mittelmeer stark zulegen – nach Mallorca oder Tunesien fährt schließlic­h fast niemand per Auto und Fähre.

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