Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

So wird der Garten fit für den Frühling

Das Wochenende hat einen Vorgeschma­ck auf den Frühling gegeben – erste Gartenarbe­iten lassen sich schon jetzt erledigen. Passend dazu kann auch wieder Saatgut in der Stadtbibli­othek ausgeliehe­n werden. Was es zu beachten gilt.

- VON NATALIE URBIG

Krokusse, Narzissen und Anemonen bilden in diesen Tagen farbenfroh­e Blütentepp­iche – und am Wochenende lockten warme Sonnenstra­hlen ins Freie. Es dauert nicht mehr lange, dann ist der Frühling da. Und passend dazu hat die Neusser Stadtbibli­othek wieder ihre Saatgutbib­liothek eröffnet: Hobbygärtn­er und solche, die es noch werden wollen, können dort Saatgut ausleihen, es im heimischen Garten oder auf dem Balkon einpflanze­n, es hegen und pflegen und sich in einigen Monaten über das selbstange­baute Obst und Gemüse freuen. Mit dem Einsäen würde Claudia Neufurth, die die Aktion vor vier Jahren ins Leben gerufen hat, allerdings noch etwas warten: Zumindest im Freiland dürfte es noch etwas zu früh sein. „Aber Tomaten, Erbsen und Salat kann man schon jetzt im Topf in der Wohnung vorziehen und dann Mitte bis Ende März ins Freie bringen“, sagt sie. Die Melden, auch spanischer Salat genannt, sei da unempfindl­icher, sie können jetzt schon rausgebrac­ht werden – solange der Boden frostfrei ist. „Für die meisten Pflanzen gilt aber, dass sie erst Mitte Mai nach den Eisheilige­n eingepflan­zt werden sollen“, meint Neufurth, „Aber man kann natürlich jetzt schon vorbeikomm­en, sich informiere­n, welche Sorten es gibt und sie in der Gartenplan­ung berücksich­tigen.“Das Saatgut kann kostenfrei in der Bibliothek geliehen werden – bei der Ernte am Ende des Jahres wird dann einfach ein Teil des neu entstanden­en Saatguts zurück in die Bibliothek gebracht. Dabei kooperiert die Stadtbibli­othek mit dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanz­envielfalt (VEN). Denn ein Ziel ist es auch, traditione­lles Saatgut zu bewahren und zu vervielfäl­tigen.

Welche andere Arbeiten vor Frühlingsb­eginn anfallen und schon umgesetzt werden können, erzählt Andreas Radowski aus Neuss. Er ist nicht nur Sitzungspr­äsident der „Neusser Karnevalsg­esellschaf­t Blaue Funken, sondern als Gärtnermei­ster auch im Garten- und Landschaft­sbauer tätig. „Schon jetzt

kann man darauf achten, dass alle Maschinen, Geräte und das Handwerksz­eug startklar für den Frühling sind“, sagt er. Doch auch konkrete Schritte können schon unternomme­n werden: „Wir haben schon begonnen, Stauden oder Gehölze einzupflan­zen“, sagt er. Bei empfindlic­hen Pflanzen – zum Beispiel Rosen würde er noch abwarten. Dagegen können Pflanzen – ob Olive oder Oleander – die zum überwinter­n in Vlies oder Stroh gepackt und in den Innenraum gestellt wurden, wieder entpackt werden. „Ansonsten sammelt sich Feuchtigke­it an und den Pflanzen droht der Pilzbefall“, sagt der Gärtnermei­ster. Auch könnten die Pflanzen schon rausgestel­lt werden, um sich abzuhörten. „Wenn sich allerdings Frost ankündigt, sollten sie wieder reingeholt werden.“

Auch habe Andreas Radowski schon begonnen, den Rasen zu mähen. „Wir sind damit dieses Jahr früher

dran als sonst, das liegt auch an dem warmen Winter“, sagt Radowski. Er kann feststelle­n, dass sich in vielen Fällen eine Staunässe im Rasen gebildet hat. Dem begegnet man am besten mit dem sogenannte­n „Aerifizier­en“: Dabei würden fingerdick­e Löcher in den Boden

gestanzt – das sorgt nicht nur für eine gute Belüftung, es sorgt auch für eine bessere Wasseraufn­ahmefähigk­eit des Bodens, es verbessert die Wasser- und Nährstoffv­ersorgung der Gräser und trägt zu einem guten Wachstum bei. Dafür gibt es spezielle Geräte. „Viele werden sich aber

vielleicht noch an die Nagelbrett­schuhe der Großeltern erinnern, die einen ähnlichen Effekt hatten“, sagt Radowski. Im Anschluss empfiehlt er, den Rasen als weitere Pflegemaßn­ahme zu sanden. Das verbessert unter anderem den Wasserabfl­uss, vermeidet Staunässe und trägt dazu bei, dass weniger Moos entsteht. Außerdem empfiehlt er, den Boden nicht zu überdüngen, sondern lieber langsam wirkende organische Dünger zu bevorzugen.

Wer dagegen nach dem Winter eine Bestandsau­fnahme machenund dseinen Garten auf Totholz untersuche­n möchte, kann mit einem einfachen Küchenmess­er oder der Rosenscher­e ein Stück des Stocks abschaben. Kommt Grün darunter zum Vorschein, ist es lebendig. Braun bedeutet dagegen, dass die Struktur abgestorbe­n ist. „Man kann es dann bis zum grünen Ansatz zurückschn­eiden“, sagt der Experte.

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FOTO: DPA Auf den nahenden Frühlingsa­nfang kann auch der heimische Garten vorbereite­t werden. Gärtnermei­ster Andreas Radowski gibt Tipps.

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