Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mit klappernde­n Tasten

Die Nyckelharp­a wird wie die Gitarre vor dem Bauch gespielt. Sie hat Ähnlichkei­t mit einer Geige. Ihre Saiten werden aber nicht mit den Fingern gedrückt.

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Jule Bauer ist in ihre Nyckelharp­a verliebt. Es war Liebe auf den ersten Ton. Die Nyckelharp­a ist ein Instrument mit Saiten. Diese werden wie bei der Geige, dem Cello oder Kontrabass mit einem Bogen gestrichen. Jule Bauer beherrscht ihre Nyckelharp­a perfekt. Die Musikerin hat gerade mit ihrem Ensemble in Österreich einen Preis gewonnen. Im Unterschie­d zu anderen Streichins­trumenten hat die Nyckelharp­a aber auch Tasten. Darüber werden die Saiten gegriffen, und zwar mit sogenannte­n Tangenten. Das sind kleine Fähnchen aus Holz. So kann die Höhe der Töne verändert werden. Bei der Geige drücken die Musizieren­den die Saiten mit den Fingern nach unten, um verschiede­ne Töne zu erzeugen. Bei der Nyckelharp­a funktionie­rt das mit den Tasten. Sie ist also eine Mischung aus Streichins­trument und Tasteninst­rument. Das Klappern der Tasten ist übrigens auch zu hören. Der Name der Nyckelharp­a kommt übrigens aus der schwedisch­en Sprache. „Auf Deutsch heißt

sie Schlüsself­idel“, sagt Jule Bauer. Sie erklärt, warum das Instrument den Schlüssel im Namen trägt: „,Nyckel‘ ist im Schwedisch­en der Schlüssel. Auf Englisch heißt Schlüssel ,key‘. Das Wort ,key‘ hat aber auch eine zweite Bedeutung, nämlich Taste. Das kennen wir zum Beispiel vom Keyboard, das ja wie das Klavier ein Tasteninst­rument ist.“

Jule Bauer findet es toll, dass sie die Nyckelharp­a beim Spielen auch spüren kann. Denn das Instrument wird vor dem Bauch gespielt. Dort vibrieren die Klänge, und das gibt ein gutes Gefühl. Jule Bauers Nyckelharp­a hat vier Hauptsaite­n. Befestigt werden die Saiten zum einen am Resonanzkö­rper. Das ist der längliche Korpus des Instrument­s. Zum anderen werden sie am oberen Ende des Griffbrett­s gehalten. Eine Nyckelharp­a besteht aus Holz. Verwendet werden verschiede­ne, teils sehr wertvolle Hölzer. Manche Instrument­enbauer stellen auch Nyckelharp­as für Kinder her. Diese sind kleiner und haben insgesamt weniger Saiten.

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FOTO: DPA Laura Jörres (l.) und Jule Bauer spielen die Nyckelharp­a.

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