Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Glasfaser: Bürger müssen sich bis Juni entscheiden
Das Interesse war groß: Rund 300 Bürger waren zur Informationsveranstaltung „Herzlich willkommen zum Glasfaserauftakt“ins Albert-Einstein-Forum gekommen. Der Ortsteil Kaarst soll in Zukunft über Glasfasertechnologie mit Lichtgeschwindigkeit verfügen und deshalb wirbt das Unternehmen GigaNetz dafür, dass sich mindestens 35 Prozent der Haushalte im Plangebiet dafür entscheiden, denn sonst erfolgt kein Baubeginn.
Zu Beginn erläuterte Bürgermeisterin Ursula Baum die früheren Verhandlungen mit der Deutschen Telekom über einen weiteren Ausbau. Nach einem Jahr waren die Pläne fast unterschriftsreif, aber dann zog sich die Telekom zurück: „Da kann man nichts machen“, so Baum. Madita Beermann, zuständig für den digitalen Netzausbau der Stadt, begab sich auf die Suche und wurde bei GigaNetz fündig: Die Stadt schloss einen Kooperationsvertrag mit dem Unternehmen. Baum betonte, dass es jedem Bürger frei gestellt sei, ob er dieses Angebot nutzen wolle oder nicht. Die Stadt Kaarst erachte die Vereinbarung jedenfalls als sinnvoll und fördere den Netzausbau mit Glasfaser.
In einem Vortrag von 40 Minuten stellte GigaNetz-Projektleiter Dennis Schiefke das Unternehmen vor und warb anschließend massiv dafür, sich an dem geplanten Glasfaserausbau zu beteiligen, wobei immer wieder seinen Lieblingssatz
„Das kriegen wir hin“fiel. Denn Glasfaser transportiere Datenvolumen weitaus besser als kupferbasierte Leitungen, die abfallen können. Aktuell plant GigaNetz den Ausbau an 5707 Adresspunkten mit 12.162 Wohneinheiten. Der Anschluss soll in jedes Haus und in jede Wohnung gelegt werden – auch wenn der Abstand zwischen Haus und Straße groß ist oder wenn ein Haus über sehr viele Mietparteien verfügt. Während der Ausbauphase erfolgt der Hausanschluss kostenfrei. Allerdings nur, wenn das Gebäude im entsprechenden Gebiet liegt und ein Tarif gebucht wurde.
Schiefke ging dann in Einzelheiten auf die Bauphasen ein: Es liefen schon Gespräche mit der Stadt, wo
der geplante Hauptverteiler gesetzt werden kann. Hausbohrungen erfolgen später minimal-invasiv. Außerdem profitierten besonders Vereine von einem Vertrag, denn GigaNetz sponsere Veranstaltungen und Aktionen. Die Bürger sind aufgerufen, bis zum 13. Juni eine Entscheidung zu fällen. Geplanter Start des Baubeginns ist im Spätsommer dieses Jahres, Abschluss in zwei bis drei Jahren. Dem Vortrag schloss sich eine Fragerunde im Plenum und im persönlichen Gespräch an.
Info Im Internet unter deutsche-giganetz.de/kaarst, der Stadt Kaarst, Madita Beeckmann, Telefon 02131 987 563 oder im Glasfaser-Shop an der Xantener Straße (Kaarster Kirmesplatz).