Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Reine Kopfsache im Schwarzwald
Mit zwei Siegen in Schwenningen kann die U20 der DEG ins Play-off-Halbfinale der Nachwuchsliga einziehen. Dafür braucht es vor allem mentale Stärke.
(lonn) Am Freitag stand für die U20 der Düsseldorfer EG Videostudium auf dem Programm. Und blickt man auf das vergangene Wochenende zurück, dürfte das nicht unbedingt eine spaßige Veranstaltung gewesen sein.
Schließlich legte der Eishockeynachwuchs der DEG im ersten Play-off-Spiel der Viertelfinalserie in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) einen klassischen Fehlstart hin. Völlig verdient ging da der erste Vergleich mit 5:2 an den Schwenninger ERC. „Im ersten Spiel waren wir von der Einstellung her nicht bereit, Play-offs zu spielen“, moniert Trainer Eduard Lewandowski und fügt an: „Wie vermutet, sind wir auf einen Gegner getroffen, der läuferisch, defensiv und kämpferisch stark war. Die waren bissig und bereit.“Seine Mannschaft suchte dagegen zu oft die spielerische Lösung und leistete sich insgesamt zu viele Fehler. Auch Torhüter Leon Hümer hatte keinen guten Abend. Also ging es tags darauf schon mit einer kleinen Hypothek ins zweite Spiel an der Brehmstraße.
Da bewies die DEG dann Nehmerqualitäten und rang die physisch starken Gäste mit 2:1 nieder. An beiden Düsseldorfer Toren waren mit Lenny Boos und David Galfinger zwei Spieler beteiligt, die sich erst kurzfristig vor den beiden Spielen fit meldeten. „Das war auch für mich überraschend“, gibt Lewandowski zu. „Sie haben sich bereit erklärt, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Wir haben anschließend noch Einzelgespräche geführt, denn es bringt nichts, wenn sie nicht wirklich zu 100 Prozent bereit sind.“
Boos jedenfalls zahlte das Vertrauen auf Anhieb zurück und besorgte im ersten Spiel den Führungstreffer. Es folgten am Sonntag ein weiteres Tor sowie ein Assist für den Topscorer (30 Tore und 24 Vorlagen in 40 DNL-Spielen). Die Offensivqualitäten des 17-Jährigen werden auch an diesem Wochenende nötig sein, wenn die Rot-Gelben die Serie in Schwenningen fortsetzen.
Mit zwei Siegen wäre das Halbfinal-Ticket gebucht, ein Erfolg sichert zumindest schon mal ein Entscheidungsspiel am Dienstagabend
an der Brehmstraße. Geht es nach Lewandowski, werden diese beiden Partien vor allem im Kopf entschieden. Immerhin werden die Düsseldorfer am Samstagnachmittag (16 Uhr) bereits die lange Busfahrt in den Schwarzwald in den Knochen haben. Hinzu kommt die etwas kleinere Eisfläche in Schwenningen. „Physisch stecken die das in dem Alter weg. Entscheidender ist, ob sie es auch mental schaffen“, betont er der Coach. Spätestens am Samstagabend wird er die Antwort bekommen.