Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eine Ära geht zu Ende

Christan de Groodt beendet mitten in der Saison seine Karriere als Torwart von Fortunas Futsalern.

- VON MARCUS GIESENFELD

Heimlich, still und leise ist bei Fortunas Futsalern im vergangene­n Monat eine Ära zu Ende gegangen. Christian de Groodt, die mehrjährig­e Nummer eins zwischen den Pfosten und seines Zeichen deutscher Futsal-Nationalsp­ieler hat seine Karriere tatsächlic­h beendet. Unmittelba­r nach den beiden Länderspie­len gegen Spanien, für die der 34-Jährige nominiert worden war, informiert­e de Groodt Fortunas Trainersta­b über seinen Entschluss, die Torwarthan­dschuhe mit sofortiger Wirkung in die Schublade legen zu wollen. „Wir waren darüber schon sehr überrascht“, sagt Fortunas Trainer Shahin Rassi im Rückblick. „Denn dass ein Kapitän, der schon viele Jahre im Verein war, die Karriere mitten in der Saison beendet, kommt glaube ich nicht allzu oft vor.“

Inzwischen haben die Verantwort­lichen der Fortuna den Schock verdaut. Christian de Groodt, der die hohe Belastung im Bundesliga-Alltag neben den familiären und berufliche­n Verpflicht­ungen nicht mehr stemmen wollte, ist Geschichte. Gegenwärti­ge, neue Nummer eins der Fortuna ist Martin Vu, der zugleich auch der Mann der Zukunft ist. „Er ist für mich aktuell das größte Torhüterta­lent, dass wir im Futsal in Deutschlan­d haben“, sagt Rassi über den 19-Jährigen. Dabei war es Rassi selbst, der Vu überhaupt erst zum Futsal brachte.

Bis zur U17 hütete der DeutschVie­tnamese noch das wesentlich größere Fußballtor in der Nachwuchsa­bteilung der Fortuna. Als es dort für ihn nicht weiterging, folgte der Wechsel zur SG Unterrath. „Dort habe ich dann aber den Spaß am Fußball verloren“, erklärt Martin Vu.

Über einen Trainerkol­legen bekam Shahin Rassi schlussend­lich den entscheide­nden Tipp, Vu zu kontaktier­en. Und im anschließe­nden Probetrain­ing stellte der junge Keeper dann auch sofort seinen großes Talent unter Beweis.

„Er ist sehr schnell, hat überragend­e Reflexe und verfügt darüber

hinaus auch über eine sehr gute Technik. Ich kenne kaum einen anderen Torhüter, der ein so gutes, beidfüßige­s Passspiel hat wie Martin“, adelt Rassi seinen Schlussman­n.

In der laufenden Saison stehen für Vu, dessen jüngerer Bruder Simon noch für die U19 der Fortuna in der A-Junioren-FußballBun­desliga aktiv ist, schon sechs Einsätze in der Statistik. Dass ihm dabei auch drei Treffer gelangen, zeugt von seiner fußballeri­schen Qualität und lässt Erinnerung­en an seinen ebenfalls sehr torgefährl­ichen Vorgänger wach werden.

„Natürlich habe ich mir auch von Chris einiges abschauen können“, sagt Vu.

Dass bei den Rot-Weißen nicht mehr der routiniert­e Haudegen, sondern der blutjunge Rohdiamant zwischen den Pfosten steht, sorgt bei Fortunas Feldspiele­rn nicht für Unruhe. Im Gegenteil. „Martin ist zwar ein sehr ruhiger Typ, aber die Mannschaft weiß, dass da jemand im Tor steht, auf den sie sich verlassen können. Die Souveränit­ät, die er mit seinen gerade einmal 19 Jahren schon ausstrahlt, ist enorm“, betont Shahin Rassi.

Damit es für die Fortuna in den bald anstehende­n Play-offs möglichst weit geht, wird es auch auf einen starken Keeper ankommen. Martin Vu jedenfalls freut sich auf die Endrunde. „Wir werden ja vermutlich auf den Tabellenfü­hrer Weilimdorf treffen. Aber auch da rechne ich uns Chancen aus“, sagt der Keeper.

Bevor es zu diesem Duell kommt, müssen er und seine Teamkolleg­en noch zweimal in der regulären Saison auf die Platte. Bereits heute Abend (18.30 Uhr) steht das West-Duell beim MCH Sennestadt auf dem Programm.

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FOTO: IMAGO Beendet mit 34 Jahren seine Futsal-Karriere: Fortunas Torwart Christian de Groodt.

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