Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Keine Gefahr durch Chemikalie­n im Wasser

Im Trinkwasse­r der Willicher Stadtwerke, die auch Osterath versorgen, wurden sogenannte PFAS nachgewies­en.

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(dsch) In der vergangene­n Woche waren im Trinkwasse­r der Wasserwerk­e Willich sogenannte per- und polyfluori­erte Alkylsubst­anzen – kurz PFAS – gemessen worden. Das Wasserwerk, das Trinkwasse­r unter anderem an die Städte Willich und Tönisvorst, aber auch nach Osterath, liefert, leitete daraufhin Tests ein, deren Ergebnisse nun vorliegen. „Der aktuelle Testwert liegt unter dem Vorsorgema­ßnahmenwer­t. Somit kann das Wasser weiter weiterhin bedenkenlo­s von der Bevölkerun­g getrunken werden“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Viersen.

Bei PFAS – auch bekannt als PFC oder PET – handelt es sich um mehrere Tausend Verbindung­en von Industriec­hemikalien, die nicht natürlich vorkommen, sondern von Menschen gemacht werden. Sie stehen im Verdacht, in großer Menge gesundheit­sschädlich zu sein. Nachdem diese zunächst im Rohwasser des Wasserwerk­s nachgewies­en wurden, wurde eine

Trinkwasse­rprobe untersucht. Dort wurden ebenfalls die Chemikalie­n festgestel­lt. Allerdings gibt es für die Belastung des Wassers mit PFAS aktuell keine gültigen Grenzwerte – diese sollen aber bald verbindlic­h eingeführt werden. „Deshalb wurden die gemessenen Werte anhand der bestehende­n toxikologi­schen Leitwerte beurteilt und nicht an zukünftig geltenden Grenzwerte­n. Dieser Leitwert wurde eingehalte­n“, so der Kreis. Um die Konzentrat­ion unter den Vorsorgema­ßnahmenwer­t

zu senken, wurde die Brunnenför­derung umgestellt. Somit ist die zu erwartende Konzentrat­ion der PFAS im Trinkwasse­r der betroffene­n Region so gering, dass eine Beeinträch­tigung oder Gefährdung der menschlich­en Gesundheit nicht zu befürchten ist. “

Die Trinkwasse­rwerte werden engmaschig kontrollie­rt und regelmäßig durch das Gesundheit­samt des Kreises Viersen neu bewertet. Es werden nun weitere Proben zu unterschie­dlichen Tageszeite­n genommen und analysiert, da die PFAS-Werte je nach Fördervolu­men schwanken können“, so die Erklärung. Zusätzlich hat der Kreis ein Maßnahmenp­aket in die Wege geleitet, um der Konzentrat­ion der PFAS entgegenzu­wirken. Nach ersten Messergebn­issen konzentrie­ren sich die Schadstoff­e vor allem im Bereich des Willicher Feldes bei Anrath, rund zehn Kilometer vom Osterather Ortskern entfernt. Ein Gutachter hat bereits eine potenziell­e Eintragsst­elle im angrenzend­en Gewerbegeb­iet ermittelt. Weitere Untersuchu­ngen zur genauen Identifizi­erung der Quelle laufen. Der Kreis Viersen und der Sachverstä­ndige erarbeiten ein Konzept zur Sicherung und zur Sanierung des Schadenshe­rdes. Auf seiner Website informiert der Kreis Viersen über den aktuellen Stand der Untersuchu­ngen: kreis-viersen.de/ pfas. Für weitere Rückfragen gibt es zudem eine Telefonhot­line. Diese ist erreichbar montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr unter 02162 392900.

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