Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ein Heft voller Kaarster Erinnerungen
(seeg) Eigentlich wollte Leo Erdtmann nur das Wissen um die Aprilscherze von Konny Wilms, mit der er früher jedes Jahr die Kaarster Bürger veräppelt hat, bewahren. „Die Scherze waren intelligent, ich wollte nicht, dass die Erinnerungen verloren gehen“, sagt Erdtmann, stellvertretender Vorsitzender der Senioren-Initiative Kaarst. Doch Wilms gab sich nicht mit den Geschichten zu seinen Aprilscherzen zufrieden, sondern erstellte eine Liste mit mehreren Themen, die von alten Kaarstern geschrieben werden sollen. „Ich bin dann zu den Menschen hingefahren, habe denen den Auftrag gegeben und die meisten haben mir auch einen Text geschickt“, erzählt Erdtmann. Zwischen drei und vier Monaten habe es gedauert, bis alle Texte vorlagen.
Diese rund 40 Geschichten sind in dem neuen Heft „Dönekes ut Kaasch“zu finden, von dem es allerdings nur 1000 Stück gibt. Aufgelockert sind die Geschichten mit Gedichten und dem Kaarster Heimatlied von Heinz Hess. Auch aus Büttgen wurden einige Geschichten geliefert – unter anderem die von Franz-Josef Kallen über die Kreismeisterschaft des VfR Büttgen im Jahr 1947/48, den er als „einen der größten und schönsten Erfolge in der Geschichte des VfR-Fußballs“bezeichnet. Auch Peter Stein (Pastürke hott se all im Jriff), Hans Schlangen (Vom Landwirt zum Gastwirt) oder Peter Kirchhartz (Ein Mann ganz im Sternzeichen des Löwen) haben ihre Geschichte zum Gelingen des Heftes, dass die Erinnerungen des alten Kaarst wachhalten soll, beigetragen.
Finanziert wurde das Heft zu einem großen Teil durch den Heimatscheck der Bezirksregierung, die 2000 Euro Fördermittel dazu schoss. Die restlichen 500 Euro zahlte die Senioren-Initiative. „Es war mir eine Herzensgelegenheit“, so Erdtmann. Eine zweite Auflage für das kommende Jahr ist auch schon geplant. Die Hefte liegen in den beiden Rathäusern und in den Buchläden „Petra Esser“(Kaarst) und „Seitenreich“(Büttgen) aus.