Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Eine Flasche Wein für 3000 Euro
Die Winzer-Vereinigung Primum Familiae Vini bietet bei der ProWein Exklusives
(tino) Für drei Tage ist Düsseldorf die Welthauptstadt des Wein-Genusses. Die ProWein bringt rund 5400 Aussteller aus 65 Ländern mit einer unbekannten Zahl von Weinhändlern, Restaurantbesitzern, Sommeliers und Wein-Liebhabern zusammen. Und wer will, kann sich auf die Spuren besonders kostbarer Tropfen begeben.
Zum Beispiel bei Christophe Brunet, Generalsekretär der Primum Familiae Vini (PFV ), einer Vereinigung von zwölf exklusiven Weinherstellern, die seit Generationen im Familienbesitz sind. „Die PFV wurde 1992 von Miguel Torres und Robert Drouhin ins Leben gerufen“, so Brunet. „Zusammen kommen die zwölf Mitglieder auf mehr als 2600 Jahre Erfahrung in der Weinherstellung.“Mit dabei sind Weingüter aus Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und Deutschland.
Mitgebracht hat Brunet nicht nur den Vorsitzenden der Gruppe Matthieu Perrin, sondern auch einen Haute-Couture-Case, zu dem jeder der zwölf Mitglieder eine Flasche seines Spitzenweins beisteuert. „Diese Weinkiste ist 32.000 Euro wert“, offenbart Brunet.
Der PFV-Stand dürfte einige der kostspieligsten Exemplare bei der ProWein im Ausschank haben. „Die Magnum-Flasche einer Scharzhofberger Auslese aus dem Jahr 2006 kostet 3000 Euro“, meint Brunet und schenkt einem Standbesucher einen
kostenfreien Schluck davon in ein Probierglas. „Der Schluck dürfte 20 Euro kosten“, so der Generalsekretär lächelnd.
Diese Spitzenweine werden zumeist an Sternerestaurants oder exklusive Wein-Bars abgegeben. „Wir haben das Privileg, dass unsere Spitzenweine schon verkauft sind, bevor sie hergestellt wurden. Das setzt uns aber unter Druck, immer Top-Qualität zu garantieren“, erläutert Perrin. „Aber jedes PFV-Mitglied bietet auch Weine zu erschwinglichen Preisen an.“Die hätten auch alle eine hohe Qualität, denn Qualität sei eines der Grundkriterien der Vereinigung. „Wir teilen die gleichen Grundwerte und stehen vor
den gleichen Herausforderungen, die etwa der Klimawandel mit sich bringen“, meint Perrin. So hat die Familia Torres, ein PFV-Mitglied, nach langem Suchen mit der Forcada eine alte Rebsorte wiedergefunden, die widerstandsfähiger ist, als viele andere. „Das beweist doch, dass unsere Familienunternehmen zur Avantgarde der Weinhersteller gehören. Sie denken und planen immer über Generationen im Voraus“, so Brunet. „Wenn man jetzt einen Weinberg pflanzt, haben die Enkel etwas davon.“Gut möglich also, dass in zwei Jahrzehnten ein Forcada aus dem Hause Torres im PFV Haute Couture Case zu finden ist.