Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ausstellung zeigt Kunst von Kindern
Im Alten Küsterhaus werden 66 künstlerische Arbeiten von Meerbuscher Erst- bis Viertklässlern präsentiert. Das Publikum ist aufgefordert, bis Sonntag den persönlichen Favoriten und damit den Preisträger zu wählen.
Bunte Bilder in tollen Farben, stilvoll in Schwarz-Weiß gehaltene Darstellungen und fantasievolle Kunstobjekte haben die Räume des Alten Küsterhauses in eine bunte Kunstwelt verwandelt. Die Werke stammen von sehr jungen Künstlern. Es geht um „Kinder machen Kunst“, kurz KimaKu, und den Grundschulkunstpreis 2024 der Stadt Meerbusch.
Im vergangenen Jahr wurde er erstmalig ausgeschrieben. „Ich freue mich über die große Beteiligung. Sieben Meerbuscher Grundschulen sind mit insgesamt 66 Arbeiten – je eine pro Klasse, Einzelstück oder Gruppenarbeit – dabei“, berichtet Isabelle von Rundstedt, die künstlerische Leiterin des Alten Küsterhauses.
Während 2023 nur das Erdgeschoss des Hauses genutzt wurde, wird jetzt auch im Obergeschoss Kunst von Kindern gezeigt. „Wichtig ist es, dass sich bis Sonntag viele Besucherinnen und Besucher im Alten Küsterhaus umsehen, um unter den Bildern und Objekten das jeweilige Lieblingskunstwerk herauszusuchen“, sagen von Rundstedt und Peter Annacker. Der Dezernent für Schule, Sport und Kultur eröffnete die Ausstellung.
„Es ist großartig, dass so viele Meerbuscher Grundschulen teilgenommen haben“, erklärte er. Das Besondere sei, dass den Kindern nicht vorgegeben werde, was sie malen oder erstellen sollen. „Sie machen das, was ihnen gefällt. Ich bin sehr begeistert, was dadurch entstanden ist.“
Annacker lobt das Engagement von Isabelle von Rundstedt. Sie wiederum freut sich über den großen Erfolg: „Ich bin sehr dankbar, dass das Projekt seitens der Stadt so großzügig gefördert wird. Die Zusammenarbeit ist ideal.“
Die Kinder haben ebenfalls großen Spaß. „Wir durften alles selbst aussuchen, die Materialien und auch die passenden Farben“, erzählen die Neunjährigen Jette und Ronja. Vor allem bei den Objekten hat die Fantasie eine große Rolle gespielt. So wurden Korallen dargestellt, aus Papier oder Mullbinden – gefaltet, geschnitten oder gerollt – und in Form gebracht, Luftballons auf Strohhalme gespießt und angemalt.
Aus Watte besteht ein Berg mit Schnee, Skifahrern und Wanderern, darüber ein Heißluftballon. Ein Traumschulhof aus hunderten Elementen
lockt zum genauen Hinsehen. Ebenso die zahlreichen Bilder, meist auf Papier. Dort treiben Pinguine auf Eisschollen durch das Meer, schauen tierische Augenpaare auf das Geschehen, sind viele bunte Ansichten und faszinierende SchwarzWeiß-Bilder zu sehen.
Lehrerin Katja Dreker und Stephanie Pieper, Leiterin der BrüderGrimm-Schule, erzählen, dass die Mädchen und Jungen mit Begeisterung dabei waren. Das bestätigen Kerstin Witting mit Sohn Philipp (8) und Freund Lukas (8). Ein selbst künstlerisch tätiger Vater stellt fest: „Alles, was Kinder aus eigenen Fantasien entstehen lassen, ist großartig. Diese Aktionen sollten fortgeführt werden.“
Die Präsentation der Kunst fördere bei den Kindern die Identifikation mit Meerbusch als Heimatstadt, erklärt von Rundstedt. Sie hat mit ihrer zwölfjährigen Tochter Luise die Kinder-Kunst im Küsterhaus arrangiert. Nun sind die Besucher gefragt. „Jeder, der abstimmt, schreibt die Nummer des Kunstwerks auf einen kleinen bereitgelegten Zettel und wirft ihn in eine Box.“Der Besucherfavorit gewinnt für seine Klasse einen Ausflug plus Workshop in ein Museum der Region.
Die einzelnen Bilder oder Objekte geben keine Auskunft darüber, in welcher Schule oder Klasse sie entstanden sind: „Ich möchte nicht, dass Jüngere gegen Ältere antreten, Mädchen gegen Jungens, Klasse gegen Klasse oder Stadtteil gegen Stadtteil.“