Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Fantasy-Romane für Klein und Groß
Der Autor Akram El-Bahay lebt seit 17 Jahren mit seiner Familie in Meerbusch. Eines seiner Bücher ist für einen Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
MEERBUSCH Alma geht auf Reisen. Start ist in Hamburg. Dort ahnt sie noch nicht, welche Abenteuer auf sie warten. In dem Buch „Alma und die Landkarte“besucht die zwölfjährige Protagonistin drei ausgewählte Großereignisse der Geschichte. Das verspricht Magie und ist für Kinder ab zehn Jahren bestimmt. Autor ist der mit Ehefrau Julia und drei Kindern seit 17 Jahren in Meerbusch lebende Akram El-Bahay.
Er liebt das Fantasy-Genre und erzählt gern märchenhafte und fantastische Geschichten. „Mein erster Roman ist vor zehn Jahren erschienen“, erzählt der 48-Jährige. Sein Vater kam in den 1960er Jahren nach Deutschland und bald nach Düsseldorf, wo Akram El-Bahay als Sohn einer deutschen Mutter und eines ägyptischen Vaters geboren ist. An eine familiäre Veranlagung zum Schreiben kann er sich nicht erinnern: „Aber Deutsch war in der Schule mein Lieblingsfach.“
Erste Erfahrungen mit der Schreiberei sammelte er unter anderem als freier Mitarbeiter der Rheinischen Post: „Allerdings gefiel mir die Begrenzung auf wenige Zeilen gar nicht.“Schließlich war es seine Frau, die ihn dazu animierte, ein Buch zu schreiben, und so ist seine erste europäisch-arabische-fantastische Geschichte entstanden: „Obwohl ich alles falsch gemacht und beispielsweise ohne Konzept gearbeitet habe, hat der Sprung ins kalte Wasser funktioniert.“
Heute geht er kontrollierter an die Sache heran, schreibt in der Regel
jedes Jahr ein Buch. Die Werke erscheinen in Absprache mit dem Baumhaus-Verlag, der Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht und zum Bastei-Lübbe-Verlag gehört. Akram El-Bahay weist auf die hohe Zahl der Neuauflagen in Deutschland hin: „Es sind Jahr für Jahr über 60.000. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht untergehe.“Obwohl er weiß, dass es gerade „in“ist, in dem Lesestoff viele Bilder unterzubringen, setzt er auf Schriftzeichen: „Es gibt viele Kinder, die einfach nur im gedruckten Buch lesen wollen.“Beim eigenen Nachwuchs achtet er darauf, dass das auch so bleibt.
Auch Hör-Bücher findet der Fantasy-Autor „wunderbar“, beim Hören auf den Klang der Sprache achten zu können: „Vor allem in der arabischen Welt war es immer wichtig, Geschichten zu erzählen.“Auch einige seiner Titel wurden als Hörbuch aufbereitet: „Dabei ist mir wichtig, dass das meine Wunschsprecherin übernimmt.“
An immer wieder neuen Ideen mangelt es nicht: „Sie kommen oft ganz plötzlich, meistens dann, wenn ich nicht darüber nachdenke.“Diese Einfälle werden auf einen Zettel geschrieben, der in einem Kästchen aufgehoben wird: „Wenn ich ein neues Buch schreiben möchte, suche ich mir zwei Ideen aus und nehme dann im nahen Zeitfenster Kontakt zum
Verlag auf.“
Sind die Ideen vorgestellt, setzen sich alle zusammen, und dann wird entschieden, welches Buch erscheinen soll. „Ich liebe auch den Geruch des Papiers, den Duft eines neuen Buchs.“Er hofft, noch lange Ideen für spannende und auch lehrreiche Geschichten zu haben.
Die Phasen dagegen, in denen er nicht schreibt, findet der Autor weniger prickelnd. Er versucht, mit Lesungen den Kontakt zu den Kindern zu pflegen. Als Mitglied im FriedrichBödecker-Kreis bekommt er Schulen vermittelt, an denen er lesen kann. Besonders gern tut er das bei „Mrs. Books“in Lank-Latum. Die für Mitte März angesetzte Lesung mit rund 30 Kindern war schnell ausgebucht, so dass ein weiterer Termin vereinbart wurde. „Es macht mir Freude, die Kinder mitzunehmen in eine oft märchenhafte Welt.“
Akram El-Bahay liebt seinen Beruf: „Es ist sehr schön, den Menschen Freude zu machen.“Denn die Bücher für Erwachsene sind ebenfalls beliebt. „Außerdem werden die für Kinder gedachten Geschichten auch von den Erwachsenen gelesen.“Der Autor setzt sich am liebsten am ganz frühen Morgen – „wenn alle anderen noch schlafen“– an die Tastatur: „Es fällt nicht immer leicht. Aber durch die schwierigen Passagen muss ich durch.“