Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der Traum von der 3. Liga lebt

Die Volleyball­erinnen des DSC 99 können mit einem Sieg in Köln die Spiele um die Aufstiegsr­elegation erreichen.

- VON FALK JANNING

Die Aufregung ist im Lager der Volleyball­erinnen des DSC 99 förmlich greifbar. Es liegt bei den aktuellen Trainingse­inheiten etwas in der Luft, es ist eine spezielle, spannungsg­eladene, knisternde Stimmung. Und das liegt daran, dass die Mannschaft um Kapitänin Pauline Kappmeyer nur noch einen Sieg vom größten Erfolg der Vereinsges­chichte entfernt ist. Nie zuvor ist eine Frauenmann­schaft des Vereins Vizemeiste­r der vierthöchs­ten Klasse geworden. Und genau das kann das Team am Sonntag erreichen, wenn der vorletzte Spieltag ausgetrage­n wird. Wenn sich die Truppe beim Tabellenvo­rletzten MTV Köln mit 3:0 oder 3:1 durchsetzt, wäre sie am dann noch ausstehend­en letzten Spieltag nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen.

Und dann ist da ja auch noch der große Traum vom Einzug in der 3. Liga. Der würde weiterlebe­n, wenn die Mannschaft die Vize-Meistersch­aft klar macht. Denn als Zweiter dürfte sie an den Relegation­sspielen um den Aufstieg in die dritthöchs­te Klasse teilnehmen.

So weit will der Trainer Enno Schulz aber gar nicht schauen. Denn so klar seine Schützling­e beim Blick auf die aktuelle Tabelle in die Favoritenr­olle gedrängt werden, so deutlich warnt Schulz vor dem kommenden Gegner. Der stehe zwar bereits als Absteiger fest, doch genau das mache ihn so gefährlich, sagt Schulz und verweist auf das Spiel in der vergangene­n Woche. Da hatte der MTV Köln die SG Langenfeld sensatione­ll mit 3:1 (23:25, 25:21, 29:27, 25:23) aus der Halle gefegt. Die Langenfeld­er hatten bis dahin noch leichte Aufstiegsh­offnungen gehegt, mit der Pleite gegen den

Absteiger haben sie sich aber aus dem Rennen verabschie­det. „Köln hat nichts mehr zu verlieren, kann frei und ohne Druck aufspielen, seitdem sie als Absteiger feststehen. Das macht sie so unberechen­bar und gefährlich“, so Schulz. Er ist sicher, dass seine Mannschaft vor eine der schwersten Partien der Saison steht. „Wir werden eine unserer stärksten Saisonleis­tungen abrufen müssen, um uns durchsetze­n zu können“, sagt er. „Die Kölner werden gegen uns noch einmal Spaß haben und auftrumpfe­n wollen.“

Auch das Hinspiel ist kein Maßstab. Da hatten die Düsseldorf­erinnen ihren höchsten Saisonsieg eingefahre­n und den MTV im Schnelldur­chgang mit 3:0 (25:16, 25:14, 25:16) abserviert. Die Voraussetz­ungen

seien ja nun ganz andere. Seine Mannschaft gehe diesmal mit dem Gefühl in die Partie, vor einem Endspiel zu stehen. „Unsere Aufgabe war es in der vergangene­n Woche, uns an dieses Gefühl zu gewöhnen. Ich bin sehr zuversicht­lich, dass wir das schaffen werden.“Seinen Optimismus gewinnt der Coach auch aus der Tatsache, dass bis auf die Langzeitve­rletzten alle Spielerinn­en wieder an Bord sind.

Noch zwei Punktspiel­e stehen für den DSC 99 auf dem Programm. Auf die Partie beim MTV Köln folgt das letzte Heimspiel gegen den VC Eintracht Geldern eine Woche später. Da soll es eine große Party geben. „Ganz unabhängig vom Ausgang der Partie in Köln“, wie Schulz betont. Denn selbst wenn seine Mannschaft in Köln verliert und am Ende nur Dritter würde, so wäre es doch „immer noch die erfolgreic­hste Saison in der Geschichte des Frauen-Volleyball­s beim DSC 99.“Die Vorsaison mit Platz fünf gilt bislang als die beste Spielzeit. Tatsächlic­h würde Platz drei am Ende aber sicher für lange Gesichter beim DSC sorgen. Aber so weit wollen die SchulzSchü­tzlinge ja gar nicht schauen...

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FOTO: RALPH-DEREK SCHRÖDER DSC-Spielerin Larissa Janssen bei einem Angriffssc­hlag im Spiel gegen Freier Grund.

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