Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wundertüte Kroatien
Die deutschen Handballer können mit einem Sieg das Olympia-Ticket lösen.
TENNIS
Herren, ATP-Masters in Indian Wells/Kalifornien, Viertelfinale: Carlos Alcaraz (Spanien/Nr. 2) - Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 6) 6:3, 6:1, Jannik Sinner (Italien/Nr. 3) - Jiri Lehecka (Tschechien/Nr. 32) 6:3, 6:3, Daniil Medwedew (Nr. 4) - Holger Rune (Dänemark/Nr. 7) 7:5, 6:4, Tommy Paul (USA/Nr.
17) - Casper Ruud (Norwegen/Nr. 9) 6:2, 1:6, 6:3 Damen, WTA-Turnier in Indian Wells/Kalifornien, Viertelfinale: Iga Swiatek (Polen/Nr. 1) - Caroline Wozniacki (Dänemark) 6:4, 1:0 - Aufgabe Wozniacki, Cori Gauff (USA/Nr. 3) - Yuan Yue (China) 6:4, 6:3, Maria Sakkari (Griechenland/Nr. 9) - Emma Navarro (USA/Nr. 23) 5:7, 6:2, 6:4, Marta Kostjuk (Ukraine/ Nr. 31) - Anastassija Potapowa (Nr. 28) 6:3, 4:2.
HANNOVER (dpa) Über den Köpfen der deutschen Handballer schwirrten Fragezeichen. Bundestrainer Alfred Gislason und seine Schützlinge mischten sich daher heimlich unter die Zuschauer und studierten Kroatiens ersten Auftritt unter Chefcoach Dagur Sigurdsson aus nächster Nähe. Die Regeneration nach dem lockeren 41:29-Auftaktsieg in der Olympia-Qualifikation über Algerien konnte am Donnerstagabend warten. Die Neugierde war zu groß.
Auch wenn die DHB-Auswahl noch bei der Heim-EM im Januar gegen Kroatien gespielt und deutlich verloren hatte, erwartet die Mannschaft im zweiten Gruppenspiel eine Wundertüte. „Das wird schon spannend. Er ist dafür bekannt, sich ein paar unorthodoxe Sachen auszudenken“, sagte Linksaußen Rune Dahmke mit einer Mischung aus Vorfreude und Ungewissheit. Niemand weiß so richtig, was Sigurdsson
mit dem Team vom Balkan vorhat.
Das Wiedersehen mit dem ehemaligen deutschen Nationalcoach am Samstag (14.30 Uhr/ZDF und Dyn) verspricht Brisanz. 2016 wurde Sigurdsson mit der DHB-Auswahl Europameister und holte bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille. Nach einem rund siebenjährigen Abstecher zu Japans Nationalteam stellt er sich in Kroatien nun einer neuen Herausforderung. Lediglich fünf Trainingseinheiten blieben dem 50-Jährigen mit seinem neuen Team vor dem Turnier. Was kann der Isländer in so kurzer Zeit bewirken?
„Ein Trainerwechsel kann natürlich pushen. Das kennt man aus dem Fußball“, äußerte DHB-Kapitän Johannes Golla und rätselte mit seinen Kollegen über das Ausmaß des Sigurdsson-Effekts. Für Deutschland ist Kroatien eine Wundertüte, für Sigurdsson ist der alte Bekannte ein offenes Buch. „Er kennt uns alle sehr gut und ich weiß, dass er in seiner Zeit in Japan sehr viel Bundesliga geguckt hat“, berichtete Dahmke.
Mit einem Sieg hätte der EMVierte das Olympia-Ticket so gut wie sicher. Schließlich reicht Platz zwei in der Vierergruppe, um die Teilnahme an den Sommerspielen in Frankreich perfekt zu machen. Anschließend wartet zum Abschluss des Qualifikationsturniers am Sonntag Österreich.