Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Sumbunu mischt die Baller League auf
Der Fußballer des Bezirksligisten FC Kosova hat schon neun Treffer auf seinem Konto und gehört zu den erfolgreichsten Spielern.
Wenn Joshua Sumbunu auf dem Fußballfeld steht, fällt er auf. Und das hat zweifellos nicht nur mit dem physischen Erscheinungsbild des knapp 1,90 Meter großen Hünen zu tun. Dass der wuchtige Kicker auch den gepflegten Umgang mit dem runden Leder versteht, stellt er derzeit unter anderem Woche für Woche in der „Baller League“unter Beweis. Bei der von Mats Hummels und Lukas Podolski ins Leben gerufenen Hallenfußball-Liga hatte sich Sumbunu über ein Probetraining einen Platz im Team der „Käfigtiger“erspielt.
Dort ist er innerhalb weniger Wochen vom Nobody zu einer der Attraktionen herangereift. Nach sieben Spielen stehen für den 30-Jährigen schon neun Treffer und eine Vorlage in den Büchern. Bessere Statistiken weisen aktuell nur Ex-Nationalspieler Moritz Leitner, der aus dem Reality-TV bekannte Max Wilschrey und der frühere Drittligaspieler Philipp Simon auf.
„Ich war früher ein Zehner, konnte also schon immer mit dem Ball umgehen. Und wenn man seinen Körper gut einzusetzen weiß, dann kann man auch mit meine Statur in der Halle erfolgreich sein“, sagt Sumbunu, der die wöchentlichen Auftritte in der „Baller League“genießt. „Ich spiele da vor gefühlt einer Millionen Zuschauer gegen Leute, auf die ich im normalen Fußballerleben nie getroffen wäre. Das ist einfach eine riesige Bühne“, schwärmt Sumbunu.
Ganz so viel Aufmerksamkeit erhält der Düsseldorfer beim FC Kosova nicht. Für den in Hassels beheimateten Bezirksligisten läuft Sumbunu seit Beginn dieser Spielzeit im defensiven Mittelfeld auf. Und auch mit dem FCK läuft es für den selbsternannten „Straßenkicker“bislang blendend. Als Tabellenführer liegt der FC Kosova klar auf Aufstiegskurs in Richtung Landesliga. Eine Momentaufnahme, die ganz nach dem Geschmack von Joshua Sumbunu ist. „Ich möchte nicht um Platz fünf spielen, sondern bin einer, der alles will, wenn er auf den Fußballplatz geht“, sagt der Personalberater.
Ob es für ihn in der Karriere zu mehr gereicht hätte, wenn er schon immer diesen erfolgsorientierten Fokus gehabt hätte, ist heute müßig zu diskutieren. „Die technischen Voraussetzungen waren bei mir eigentlich immer gegeben. Aber ich war als Kind nicht schnell genug, habe dann relativ spät noch einmal einen Wachstumsschub bekommen und hatte auch disziplinarische Probleme“, gibt der in den Jugendabteilungen des TuS Nord, der SG Unterrath und der Turu ausgebildete Kicker ehrlich zu. Die mitunter fehlende Disziplin ist auch ein Grund dafür, warum sich der sportliche Lebenslauf wie ein Roman liest. Turu, Wuppertaler, SV, Schwarz-Weiss Essen, TV Kalkum-Wittlaer, MSV Düsseldorf – diese Liste ließe sich noch um einige Stationen ergänzen.
Mehr als eine Saison hielt es Sumbunu im Männerbereich bislang selten bei einem dieser Vereine auf. Manchmal wurde der nächste Schritt auch schon innerhalb einer Spielzeit vollzogen. „Daran war ich oft auch nicht ganz unschuldig“, blickt der „Wandervogel“etwas reumütig zurück.
In Anbetracht seiner bisherigen Sprunghaftigkeit darf sich der FC Kosova schon geadelt fühlen, wenn Sumbunu sagt, dass er den Klub im Sommer nicht verlassen will.
„Wir haben eine qualitativ hochwertige, homogene Mannschaft beisammen und gemeinsam viel Spaß auf dem Platz. Das ist die Mischung, auf die es für mich inzwischen ankommt“, betont der Hüne mit dem knallharten Schuss. Zudem rechnet Sumbunu den verantwortlichen in Hassels hoch an, dass sie ihm den Ausflug in die „Baller League“erlauben.
„Wir haben montags eigentlich Training. Ich habe dann frei, um in der Baller League spielen zu dürfen. Diese Unterstützung weiß ich sehr zu schätzen“, sagt Sumbunu. Das Vertrauen zahlt der Routinier bislang regelmäßig mit guten Leistungen zurück. Diese wird auch am Sonntag im Heimspiel gegen die SG Rommerskirchen gefordert sein. Dann wollen Sumbunu und Co. Den nächsten Schritt in Richtung Landesliga gehen.