Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
RP-Fotograf Andreas Bretz zeigt seine Bilder in der Handwerkskammer
Seit Freitag sind fast 50 Werke des Wahl-Düsseldorfers im Atrium-Foyer der Handwerkskammer in Bilk zu sehen.
Die Fotografie ist eine Kunst, aber auch ein präzises Handwerk: Und so passt eine Fotografie-Ausstellung bestens in das Foyer der Düsseldorfer Handwerkskammer in Bilk. „Wir fühlen uns diesem kleinen, aber keineswegs unbedeutenden Gewerk in besonderer Weise verpflichtet“, sagte Kammerpräsident Andreas Ehlert in seiner Rede bei der Vernissage der Ausstellung „Andreas Bretz. Bilder aus 25 Jahren“. Für ein gelungenes Bild brauche es den Menschen hinter der Kamera: „Einen, der etwas von seinem Handwerk versteht.“
Der Foto-Redakteur der Rheinischen Post hat dafür 46 seiner Werke zusammengestellt, alle in
Schwarz-Weiß, viele davon entstanden in Düsseldorf, andere in ganz anderen Teilen Deutschlands und der Welt. Sie dokumentieren das Alltagsleben in der Stadt, aber auch besondere politische Ereignisse, große Bauprojekte wie die Wehrhahnlinie, prominente Besucher der Stadt. Der Schauspieler Bud Spencer ist auf einem Bretz-Bild zu sehen, wie er sich seine eigene Biografie (mit seinem Konterfei auf dem Titel) vors Gesicht hält – und nur an Händen und Haar erkennt der Betrachter, wer hier abgelichtet wurde. Udo Lindenberg hat für Bretz cool im Liegen posiert, Kanzler Olaf Scholz winkt in der Schau geradezu schüchtern aus einem Auto. Noch lieber mag der Fotograf aber die Bilder, die die Schwachen der Gesellschaft
zeigen, die echten Menschen, die, die zuweilen zu kämpfen haben – auch sie sind vertreten.
Der stellvertretende RP-Chefredakteur Horst Thoren hat Andreas Bretz vor 25 Jahren als Foto-Volontär eingestellt – heute veröffentlicht die Rheinische Post mehr als 1000 seiner Bilder im Jahr. „Wir würdigen einen Fotografen, der Handwerk und Kunst verbindet“, sagte Horst Thoren. Er bescheinigte Bretz eine ausgeprägte Neugierde: „Ihm und seiner Kamera bleibt kaum etwas verschlossen.“Die Ausstellung in der Handwerkskammer zeige daher den spezifischen Blick des Fotografen auf seine Stadt und ihre Menschen, „auf das Lebensgefühl der Düsseldorfer zwischen Kö und Bilk, auf die Fröhlichen und die Mächtigen,
auf den Rhein und den Medienhafen, auf das Auf und ab einer Stadt mit eigenem Selbstbewusstsein.“
Der Fotograf selbst blickte humorvoll auf die Anfänge seiner Karriere zurück – die mit einem Bild beim Fußballspiel SV Horneburg gegen Germania Datteln für die WAZ begann. „Ich wusste sofort, die Fotografie fasziniert mich, dabei will ich bleiben.“Mit Düsseldorf habe er zunächst ein wenig gefremdelt, dann aber immer mehr spannende Motive in der Stadt entdeckt – und bei der RP auch seine große Liebe gefunden.
Handwerkskammer Düsseldorf, GeorgSchulhoff-Platz 1. Ausstellung noch bis 5. April, Montag bis Freitag 8 bis 19 Uhr, Samstag 8 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.