Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt plant erste fest installier­te Nebeldusch­e

Die Düsseldorf­er Stadtwerke haben in der eigenen Werkstatt einen ersten „Brumisateu­r“gebaut – als Abkühlung für Hitze-Inseln in der Stadt.

- VON OLIVER AUSTER

Kein Tropfen auf den heißen Stein, sondern sehr viele: So soll es im Sommer auf dem Kirchplatz in Bilk aussehen. Dort soll zum ersten Mal eine extra entwickelt­e Nebeldusch­e fest installier­t werden. Der sogenannte „Brumisateu­r“(aus dem französisc­hen für „Zerstäuber“) ist ein Projekt von Rathaus und Stadtwerke­n.

In anderen Städten gibt es die Zerstäuber schon länger. Florida-Urlauber kennen sie auch von Restaurant­s oder Bars, wo man draußen unter der Nebeldusch­e was Kühles trinken kann. Die Politik in Düsseldorf debattiert seit 2022 über die Geräte. Damals kam das Thema – im heißen August – im Umwelt- und Klimaaussc­huss auf die Tagesordnu­ng.

CDU und Grüne argumentie­rten: „Die detaillier­te Klimaanaly­se der Stadt Düsseldorf gibt Hinweise auf Hitzeinsel­n, die sich tagsüber besonders stark aufheizen und auch in der Nacht nicht spürbar abkühlen.“Da könnten (neben schattensp­endenden Bäumen) eben auch Brumisateu­re was bringen. Obwohl gleich die Frage aufkam, ob die Freiluft-Nebeldusch­en keine Wasservers­chwendung seien, wurde die Verwaltung

in die Spur geschickt.

Die Stadt holte unter anderem wegen der strengen hygienisch­en Vorgaben an solch ein Gerät die Stadtwerke mit deren Experten ins Boot. Sie sollten einen Prototyp bauen. Im letzten November wurde das Ding erstmals den politische­n Gremien vorgestell­t. Die Stadt schlug als ersten möglichen Standort den Kirchplatz vor.

Dieser eignet sich aus Sicht der Stadt aus mehreren Gründen: Er liege „inmitten des hochverdic­hteten Innenstadt­bereichs, der im Sommer durch eine höhere Hitzebelas­tung als die äußeren Stadtberei­che geprägt ist“. Außerdem handele es sich um einen „stark frequentie­rten öffentlich­en Raum, sodass mit dieser Maßnahme viele Menschen erreicht werden können“, so ein Sprecher auf Anfrage.

Schließlic­h habe auch die Bezirksver­tretung schon nach einem Brumisateu­r gerufen – „dadurch ist auch die Akzeptanz gewährleis­tet“, so der Stadtsprec­her. Laut Verwaltung soll die Nebeldusch­e diesen Sommer fest aufgebaut werden. Im letzten August hatte man ein ähnliches (angekaufte­s) Gerät schon einmal zu einem Sommerfest auf dem Kirchplatz installier­t.

An dem mobilen und nicht besonders schönen Brumisateu­r (aus Frankreich importiert) konnte man die Technik gut erkennen: Durch Schläuche mit kleinen Löchern wird Wasser gepumpt, sodass eine Nebelwand entsteht. Für mobile Brumisateu­re, die Entwicklun­g des festen Gerätes, Trinkbrunn­en, Sonnensege­l oder Haltestell­en mit begrünten Dächern wurden der Stadt 1,5 Millionen Euro genehmigt. Was der Brumisateu­r-Prototyp kostet, lässt sich laut Stadtwerke­n nicht beziffern – da er mit Sachen aus der eigenen Werkstatt gebaut worden sei.

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FOTO: STADT/CARDENEO Dieser Brumisateu­r stand 2023 testweise in der Stadt.

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