Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Neue Trends und prominenter Besuch bei der Beauty-Messe
Die Folgen der Pandemie sind für die Schönheitsindustrie noch spürbar. Ab dem kommenden Jahr soll es Veranstaltungen zur Messe auch in der Innenstadt geben.
Wenn Promis wie Pamela Anderson ohne Lippenstift, Wimperntusche und ohne HaarStyling über den Roten Teppich flanieren, dann geht der Trend zu „ungeschminkt geschminkt aussehen“blitzschnell um die Social-Media-Welt. Gleiches gilt für gefärbtes Haar, das aber bitte natürlich, also ungefärbt („No-Color Color“) aussehen soll. Das pflegende Shampoo sollte am besten aus veganen Inhaltsstoffen bestehen so wie auch das Haarserum, das über Nacht angewendet für eine gesunde Kopfhaut sorgt. Das sind nur einige der Top-Themen der Haar- und Kosmetikindustrie beim Messe-Duo „Beauty“und „Top Hair“, welche die Branche ab Freitag für drei Tage auf dem Düsseldorfer Messegelände beschäftigen werden.
Galt Düsseldorf bislang als das bedeutendste internationale Zentrum für ganzheitliche Schönheitspflege von Kopf bis Fuß, zeigen sich inzwischen einige Risse. Nach der Pandemie hat sich die Branche offenbar noch nicht auf Vor-Corona-Niveau erholt. So geht die Zahl der Aussteller insgesamt und auch die aus dem Ausland leicht zurück. Firmen wie L’Oréal Paris sind nicht mehr vertreten und zeigen keine Frisurenshows mehr. Gloria, der deutsche Kosmetikpreis, wird nicht länger mit zahlreich geladenen Promis gefeiert: Der Veranstalter ist pleite gegangen. Zeitgleich zu den Düsseldorfer Messen läuft in Bologna diesmal die Cosmoprof Worldwide, eine der größten Veranstaltungen der Kosmetikindustrie in der Welt. „Bedauerlich“, sagt Beauty-MesseDirektor Hannes Niemann. Aber Terminüberschneidungen im internationalen Messekalender ließen sich nicht immer vermeiden.
Positives kann Alexander Drusio vom Verband Cosmetic Professional (VPC) verkünden: „Nach den Pandemie-Jahren,
in denen nicht nur Gesichtsbehandlungen tabu waren, haben sich die professionelle Kosmetik und damit die 40.000 Kosmetikinstitute bundesweit im vergangenen Jahr unerwartet erfolgreich behauptet.“Allerdings so wie bereits in der Gastronomie würde immer öfter bei der digitalen Reservierung von Gesichts- oder Körperbehandlungsterminen eine Anzahlung verlangt. „Die Zahl der sogenannten No-Shows beläuft sich inzwischen auf rund 30 Prozent“, sagt Drusio, der gemeinsam mit seiner Schwester eine traditionsreiche Kosmetikfirma und ein Institut in der Altstadt führt.
Ganz ohne Promis gehen auch diesmal Beauty Düsseldorf und Top Hair nicht an den Start: Amira Pocher, die unter anderem als Makeup-Artist arbeitet, als Model über den Laufsteg lief und ihr eigenes Beauty-Business gründete, plaudert auf dem Podium über Schönheit, ihre Karriere, Pflegeroutinen, Stylings und Make-ups für den ganz besonderen Auftritt. Damit scheint sich auch Schauspieler Karsten Speck auszukennen, er verrät einiges zum Thema „Die Bedeutung einer ganzheitlichen Hautpflege“. Live wird Daniel Golz, Friseurmeister mit mehr als 560.000 Followern, auf der Showbühne den „perfekten Content“kreieren.
Ab dem kommenden Jahr wird die 1995 gegründete Beauty- und Top Hair-Messe neue Wege gehen und ab Frühjahr parallel zur internationalen Fachbesucher-Veranstaltung in den Messehallen zahlreiche Veranstaltungen in der Innenstadt für Jedermann organisieren. „Ähnlich wie bei der ,Pro Wine goes City‘ wollen wir das Thema rund um Kosmetik, Make-up, Pflege, Nägel und Haare mehr in die Stadt tragen“, sagt Hannes Niemann, ohne auf weitere Details einzugehen. Vor einem exklusiven Kreis, der auf Einladung von Carsten Fritz, Hotelchef des The Wellem an der Mühlenstraße, zur lockeren Netzwerk-Mittagspause ins Restaurant Pitti Cucina Italiana geladen war, plauderte der „Mr. Beauty“aus dem Kosmetiktäschchen. Die vor einiger Zeit ins Leben gerufene Mittagsgesellschaft ist eine lockere Netzwerkveranstaltung mit stets wechselnden Rednern aus den unterschiedlichsten Branchen und jeweils anderen Geladenen. Diesmal waren unter anderem dabei Petra Schlieter Gropp (Agentur Schlieter & Friends), Tatjana Kimmel (Geschäftsführerin Freunde Museum Kunstpalast) und Ole Friedrich (Tourismus Düsseldorf).