Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
1000 weitere Radtour-Kilometer erfasst
Die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann haben sich dem Netzwerk „Radregion Rheinland“angeschlossen, dem der Rhein-Kreis seit der Gründung angehört. Was haben die Menschen an Rhein und Erft von der Erweiterung?
Anfang des Jahres hat sich die Stadt Bonn aus dem Verein „Radregion Rheinland“verabschiedet, andererseits aber konnte dieser Zusammenschluss am Wochenende die Stadt Düsseldorf und den Kreis Mettmann als neue Mitglieder aufnehmen. Das ist für die wachsende Zahl von Radfahrern im Rhein-Kreis viel spannender.
Wie steht der Rhein-Kreis zur Radregion Rheinland?
Der Rhein-Kreis ist gleich Gründungsmitglied des Netzwerkes geworden, sagt sein damaliger Tourismus-Beauftragter Benjamin Josephs, um stadt- und kreisübergreifend Fahrradrouten entwickeln und auf Basis eines einheitlichen Kartenwerkes das damals schon aus den Niederlanden bekannte Knotenpunktsystem einführen zu können. „Das funktioniert bestens“, sagt er.
Was bedeutet die Erweiterung für das Netzwerk?
Mit Aufnahme in die Radregion Rheinland verpflichten sich die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann, dieses Knotenpunktsystem zu übernehmen und eine entsprechende Beschilderung aufzubauen, betont Mirca Litto, die Geschäftsführerin von Radregion Rheinland. Das bedeute einen Qualitätssprung für die Fahrradinfrastruktur und ein Plus für Pendler wie Freizeitradler, weil die Radwegesysteme überregional miteinander verknüpft werden. „Der Radfahrer denkt nicht in kommunalen
Grenzen“, sagt Litto. Radler können sich künftig bei der Routenplanung auf ein einheitliches und einfaches System in einer vergrößerten Region verlassen.
Wie funktioniert das System?
Radeln mit dem Knotenpunktsystem ist ein Radeln nach Zahlen, das keine Ortskenntnisse und keine anderen Navigationshilfen mehr benötigt. Dort, wo sich Radwege kreuzen, wird ein Knotenpunkt etabliert, den eine Zahl und eine Orientierungskarte markieren. Hinzu kommen Wegweiser mit Ziel- und Kilometerangabe zu den nächsten Knotenpunkten. Es reicht, sich bei der Weiterfahrt deren Zahl zu merken – oder die Abfolge von Zahlen, wenn man eine ganze Tour plant.
Was kommt neu dazu?
Mit 91 Knotenpunkten auf dem Düsseldorfer Stadtgebiet erweitert sich das so
markierte Radwegenetz der Radregion um gut 430 Kilometer. Der Kreis Mettmann will rund 500 Kilometer Radwege über 144 Knotenpunkte erschließen.
Wie weit ist die Umsetzung? Im Kreis Mettmann steckt man noch in den Planungen, die in ein bis zwei Jahren umgesetzt werden sollen. In Düsseldorf ist die Installation der Knotenpunkte zu etwa der Hälfte abgeschlossen. In den linksrheinischen Stadtvierteln Ober- und Niederkassel, Lörick und Heerdt steht das kurz vor der Vollendung.
Welche Unterstützung bekommen Radfahrer noch?
Für die Tourenplanung gibt die Radregion mit dem Bielefelder Verlag eine eigene Fahrradkarte heraus, die mit der erfolgten Erweiterung rasch neu aufgelegt werden soll, kündigt Mirca Litto an. Einen Tourenplaner gibt es
auch auf der Internetseite der Radregion, deren Punktsystem auch im digitalen Routenplaner NRW des Landesverkehrsministeriums hinterlegt sind.
Wie wird das System beworben?
Die Radregion Rheinland präsentiert sich auf Fahrradmessen, zum Beispiel in Essen oder zuletzt auf der Cyclingworld Europe in Düsseldorf. Im Gepäck habe man dann auch Informationen zu den gut 50 Themenrouten innerhalb der Radregion, wie etwa zum Erft-Radweg. Mitte August nimmt die Radregion auch am NRW-Tag in Köln teil und bemüht sich um Veröffentlichungen in Fahrradmagazinen.
Ist der Verein Radregion selbst auch Veranstalter?
Noch nicht. Der Verein Radregion Rheinland ist aber mit der Niederrhein-Tourismus GmbH im Gespräch, sich am Niederrheinischen Radwandertag zu beteiligen. Der sei im Rhein-Kreis etabliert, sagt Litto, aber vielleicht lasse sich das Konzept noch auf Regionen ausweiten, wo dieser Tag noch keine so große Rolle spielt.