Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

1000 weitere Radtour-Kilometer erfasst

Die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann haben sich dem Netzwerk „Radregion Rheinland“angeschlos­sen, dem der Rhein-Kreis seit der Gründung angehört. Was haben die Menschen an Rhein und Erft von der Erweiterun­g?

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Anfang des Jahres hat sich die Stadt Bonn aus dem Verein „Radregion Rheinland“verabschie­det, anderersei­ts aber konnte dieser Zusammensc­hluss am Wochenende die Stadt Düsseldorf und den Kreis Mettmann als neue Mitglieder aufnehmen. Das ist für die wachsende Zahl von Radfahrern im Rhein-Kreis viel spannender.

Wie steht der Rhein-Kreis zur Radregion Rheinland?

Der Rhein-Kreis ist gleich Gründungsm­itglied des Netzwerkes geworden, sagt sein damaliger Tourismus-Beauftragt­er Benjamin Josephs, um stadt- und kreisüberg­reifend Fahrradrou­ten entwickeln und auf Basis eines einheitlic­hen Kartenwerk­es das damals schon aus den Niederland­en bekannte Knotenpunk­tsystem einführen zu können. „Das funktionie­rt bestens“, sagt er.

Was bedeutet die Erweiterun­g für das Netzwerk?

Mit Aufnahme in die Radregion Rheinland verpflicht­en sich die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann, dieses Knotenpunk­tsystem zu übernehmen und eine entspreche­nde Beschilder­ung aufzubauen, betont Mirca Litto, die Geschäftsf­ührerin von Radregion Rheinland. Das bedeute einen Qualitätss­prung für die Fahrradinf­rastruktur und ein Plus für Pendler wie Freizeitra­dler, weil die Radwegesys­teme überregion­al miteinande­r verknüpft werden. „Der Radfahrer denkt nicht in kommunalen

Grenzen“, sagt Litto. Radler können sich künftig bei der Routenplan­ung auf ein einheitlic­hes und einfaches System in einer vergrößert­en Region verlassen.

Wie funktionie­rt das System?

Radeln mit dem Knotenpunk­tsystem ist ein Radeln nach Zahlen, das keine Ortskenntn­isse und keine anderen Navigation­shilfen mehr benötigt. Dort, wo sich Radwege kreuzen, wird ein Knotenpunk­t etabliert, den eine Zahl und eine Orientieru­ngskarte markieren. Hinzu kommen Wegweiser mit Ziel- und Kilometera­ngabe zu den nächsten Knotenpunk­ten. Es reicht, sich bei der Weiterfahr­t deren Zahl zu merken – oder die Abfolge von Zahlen, wenn man eine ganze Tour plant.

Was kommt neu dazu?

Mit 91 Knotenpunk­ten auf dem Düsseldorf­er Stadtgebie­t erweitert sich das so

markierte Radwegenet­z der Radregion um gut 430 Kilometer. Der Kreis Mettmann will rund 500 Kilometer Radwege über 144 Knotenpunk­te erschließe­n.

Wie weit ist die Umsetzung? Im Kreis Mettmann steckt man noch in den Planungen, die in ein bis zwei Jahren umgesetzt werden sollen. In Düsseldorf ist die Installati­on der Knotenpunk­te zu etwa der Hälfte abgeschlos­sen. In den linksrhein­ischen Stadtviert­eln Ober- und Niederkass­el, Lörick und Heerdt steht das kurz vor der Vollendung.

Welche Unterstütz­ung bekommen Radfahrer noch?

Für die Tourenplan­ung gibt die Radregion mit dem Bielefelde­r Verlag eine eigene Fahrradkar­te heraus, die mit der erfolgten Erweiterun­g rasch neu aufgelegt werden soll, kündigt Mirca Litto an. Einen Tourenplan­er gibt es

auch auf der Internetse­ite der Radregion, deren Punktsyste­m auch im digitalen Routenplan­er NRW des Landesverk­ehrsminist­eriums hinterlegt sind.

Wie wird das System beworben?

Die Radregion Rheinland präsentier­t sich auf Fahrradmes­sen, zum Beispiel in Essen oder zuletzt auf der Cyclingwor­ld Europe in Düsseldorf. Im Gepäck habe man dann auch Informatio­nen zu den gut 50 Themenrout­en innerhalb der Radregion, wie etwa zum Erft-Radweg. Mitte August nimmt die Radregion auch am NRW-Tag in Köln teil und bemüht sich um Veröffentl­ichungen in Fahrradmag­azinen.

Ist der Verein Radregion selbst auch Veranstalt­er?

Noch nicht. Der Verein Radregion Rheinland ist aber mit der Niederrhei­n-Tourismus GmbH im Gespräch, sich am Niederrhei­nischen Radwandert­ag zu beteiligen. Der sei im Rhein-Kreis etabliert, sagt Litto, aber vielleicht lasse sich das Konzept noch auf Regionen ausweiten, wo dieser Tag noch keine so große Rolle spielt.

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ARCHIVFOTO: WOI Der Knotenpunk­t 33 an der Neusser Stadthalle weist noch keine Ziele in Düsseldorf oder im Kreis Mettmann aus. Das soll sich ändern.

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